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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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daß wir eine intime Kenntnis, die Fähigkeit zum
>Ja< zu uns selbst und unserem Körper und eine völlige Beherrschung
dieses Körpers besitzen, damit wir ihn mit unserem Partner gemeinsam zum
Klingen bringen können. Wenn auch unsere sexuelle Einmaligkeit in einer
partnerschaftlichen Beziehung erfahren werden kann, ist für die meisten von uns
doch die Masturbation der direkteste, unkomplizierteste und am meisten Freude
spendende Weg zu dieser Erfahrung.

Erotik allein
     
    Masturbation ist immer noch
eines derschwierigsten sexuellen Themen, über das
Frauen reden. Auch wenn die Mehrzahl der von uns interviewten Frauen geistig
geschult waren und über eine gute Bildung verfügten sowie vorwiegend
berufstätig waren, mußten wir feststellen, daß wir zu diesem Gegenstand weniger
Auskünfte erhielten als zu jedem anderen. Entweder war das Masturbieren ein
unwesentlicher Bestandteil ihrer Lebensgewohnheiten, oder es war schwierig,
darüber zu reden, weil es zu viele unangenehmen Gefühle aufrührte. Die antiquierten Zivilisationsnormen, wie Masturbieren ist
eine Schande oder schmutzig, und anständige Mädchen berühren sich nicht selbst,
bleiben tief im Bewußtsein der amerikanischen Frauen verankert, wie sich auch
aus dem Auszug der Aussagen von Dolly, einer 64jährigen Frau, ergibt:
    »Ich habe bis zu meinem 55.
Lebensjahr niemals masturbiert, vielleicht war ich aber auch schon älter.
Obwohl ich mich nicht erinnern kann, daß man mir als Kind gesagt hätte, ich
solle mich >da unten< nicht berühren, hatte ich doch das Gefühl, daß es
Unrecht von mir gewesen wäre, meinen eigenen Körper zu berühren. Dieses eine Masturbieren
war gerade eine Protesthandlung, und ich habe mich furchtbar dabei vor mir
selbst geschämt. Ich habe mein ganzes Leben lang immer geglaubt, es sei eine
Schande für mich, meinen eigenen Körper anzufassen, den nur ein Mann berühren
dürfe .«
    Viele Ansichten, die von Frauen
zum Thema Masturbation vertreten werden, sind das Ergebnis veralteter
Vorstellungen.
    Es gibt zwar auch noch Leute,
die glauben, daß Masturbieren Warzen oder Haare auf den Handflächen zur Folge
hat, die meisten sind aber nach wie vor der Überzeugung, es führe zu
Krankheiten, körperlichen oder geistigen. Noch mehr Menschen dagegen sind der
festen Ansicht, daß das Masturbieren ihre sexuelle Reaktionsfähigkeit auf den
Mann beeinträchtige. Das geht so weit, daß Frauen, die zwar beim Masturbieren
zum Orgasmus kommen, diesen beim Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann nicht
erleben und so im Stillen ihr jahrelanges Masturbieren vor der Ehe für diesen
fehlenden Orgasmus verantwortlich machen, unter dem sie beim ehelichen Verkehr
zu leiden haben.
    Lang anhaltende Schuldgefühle
wegen des Masturbierens können entstehen, wenn Frauen nach strengen religiösen
und puritanischen Maßstäben erzogen wurden, nach denen das Masturbieren eine
Sünde ist, oder wenn sie über das Masturbieren überhaupt nicht aufgeklärt wurden.
Dazu Theresa, 30 Jahre alt:
    »Ich wurde katholisch erzogen
und habe das Wort »Masturbieren überhaupt niemals gehört, während ich
heranwuchs. Masturbiert habe ich ab etwa 25 Jahren. Und was eine Clitoris ist,
habe ich erst mit Anfang zwanzig Jahren erfahren .«
    Ein anderer Mythos, dem sowohl
Frauen als auch Männer anhängen, besteht in dem Aberglauben, daß ständige
sexuelle Selbstbefriedigung zu einem extensiven Narzismus führe. Die Furcht
geht dahin, daß Frauen davon so eingesponnen würden in ihre eigene Sexualität,
daß sie keinen Geschlechtsverkehr mit anderen Menschen mehr haben wollten. Es
erscheint interessant, daß die meisten Männer bereits seit ihrer Kindheit
masturbiert haben, aber nur selten dazu neigen, das Masturbieren über den
Sexualverkehr mit einer Partnerin zu stellen, wenn sie eine haben. Obwohl das
Masturbieren genußreich und befriedigend sowohl für den Mann als für die Frau
sein kann, obwohl es auch einige Vorzüge für sie hat, kann es doch manche
Dimensionen des Sexualverkehrs mit einem Partner nicht bieten, eben solche wie
die körperliche Wärme und den Hautkontakt wie auch das Gefühl seelischer
Verbundenheit.
    Eine weitere Befürchtung
besteht in der Annahme, daß eine Frau, wenn sie masturbiert, sich zu anderen
Frauen hinwenden würde anstatt zu Männern, wenn sie sexuelle Befriedigung
suche. Dieser Aberglaube entstand aus der Tatsache, daß der Orgasmus beim
Masturbieren oft intensiver ist als bei anderen Formen der Stimulierung.
Deshalb vermuten auch manche

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