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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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sich damit, wenn sie keinen Partner hatten, über
die mageren Zeiten hinwegzubringen. Immerhin fanden einige von ihnen diese Art
der Selbsterlösung nicht befriedigend in Bezug auf ihren sexuellen
Gesamtbedarf. So findet zum Beispiel die 34 Jahre alte Ariel, die seit einem
Jahr geschieden ist und mit ihrer vierjährigen Tochter allein lebt:
    »Masturbation ist großartig,
wenn ich mich in einer Phase sexueller Frustration befinde, wie es gegenwärtig
der Fall ist, da ich schon lange keinen Liebhaber mehr gehabt habe. Immerhin
ist da zwar ein Punkt, an dem ich frustriert bin, aber doch nicht so sehr, daß
das Masturbieren mich völlig befriedigen könnte. Außerdem ist da eine innere
Opposition in mir, die in den letzten Jahren gewachsen ist. Denn das, was ich
wirklich wünsche, ist ein Arm, der sich um mich legt oder das Gewicht eines
Mannes auf mir. Da ist das Masturbieren doch nicht das gleiche. Ich komme zwar
noch zum Orgasmus, wenn ich masturbiere, aber das ist eben nicht das gleiche
und es ist nicht so befriedigend. Daher entscheide ich mich meistens für das
Warten, bis irgend jemand kommt, mit dem ich richtigen
Geschlechtsverkehr haben mag. Ich denke, was ich damit in Wirklichkeit sagen
will, ist, daß ich manchmal das Masturbieren genieße und zu anderen Zeiten eben
nicht .«
    Eine schmalere Gruppe von
Frauen wird von Alexandra repräsentiert, die geschieden ist. Diese Gruppe
meint, daß sie um so mehr masturbiere, wenn sie eine
Periode häufigen Geschlechtsverkehrs mit einem Partner habe: »Es gibt Zeiten,
da bin ich sexuell nicht erregt und habe auch keinen Sexverkehr, und ich denke
in dieser Zeit auch gar nicht daran. Habe ich aber mit irgend
jemandem eine gute Sexverbindung und auch ständigen Sexverkehr, dann
scheine ich ständig sexuell so erregt zu sein, daß es keine Ruhezeit gibt. 1st
mein Körper einmal sexuell geweckt, dauert es lange, ehe er wieder einschlafen
mag. Habe ich daher in der Nacht zuvor ein wirklich wundervolles Sexualerlebnis
gehabt, bin ich am nächsten Tag immer noch so erregt, daß ich dann auch noch
masturbiere .«
    Manche Frauen hatten das
Gefühl, ihre Fähigkeit zur Selbstbefriedigung ohne einen Partner habe eine
Reihe anderer Vorzüge. Roberta, eine Therapeutin für physikalische Therapie,
stellte fest:
    »Das Masturbieren kräftigt den
Körper für den Geschlechtsverkehr mit einem Partner. Vor allem kräftigt es alle
Muskeln, die die Organe im Bauch an ihrem Platz halten. Ich kann den
Unterschied genau feststellen, wenn ich einen Orgasmus entweder durch
Masturbieren oder beim Geschlechtsverkehr gehabt habe. Meine Bauchmuskeln
fühlen sich dann straff an, als wenn ich bei der Gymnastik gewesen und mich
dabei richtig ausgearbeitet hätte .«
    Gewissen Frauen vermittelte das
Masturbieren ein Freiheitsgefühl, das sie beim Sexualverkehr mit einem Partner
nicht hatten. Sie hatten nicht die Empfindung von Zwang, jemandem anders zu
gefallen, sondern nur sich selbst. Die beiden folgenden Frauen teilen ihre
Sicht der Vorteile der Masturbation. Cortney, 31 Jahre alt, lebt mit einem
Freund zusammen:
    »Einer der Gründe, warum ich
das Masturbieren immer besonders genossen habe, ist der, daß man damit nur
allein beschäftigt ist. Ich brauche mich nicht zu bemühen, irgend
jemandem zu gefallen. Mein Hauptproblem ist immer gewesen, für jemand
anderen sexuell aufgeschlossen zu sein, mich in der Lage zu fühlen, ihm
aufrichtig entgegenzukommen und nicht unsicher zu sein. Bin ich aber mit mir
allein, dann habe ich es nicht nötig, einen anderen nach irgend
etwas zu fragen oder mit jemand zu reden. Ich kann mich in meinen
eigenen kleinen Kreis zurückziehen und an alles denken, an das ich gerade
denken mag. Genauso kann ich mich auch in sexuelle Phantasien verlieren, wenn
ich dazu aufgelegt bin .«
    Alice, die mit 38 Jahren noch
allein lebt, bemerkt dazu:
    »Wenn ich masturbiere, kenne
ich genau die einzelnen Reizpunkte an meinem Körper. Ich weiß ganz genau, wieviel
Druck ich hier oder da brauche und wohin ich in jedem Moment gehe. Die Frage,
ob ich zu einem Orgasmus fähig sein würde, stellt sich da überhaupt nicht. Es
ist nur abhängig davon, wie lange ich das Spiel fortsetzen möchte und ob ich
gleich kommen will oder zwischendurch für einige Zeit unterbreche. Will ich
zwischendurch unterbrechen, mache ich eine Zeitlang irgend etwas anderes, schau
in ein Buch oder sonst irgend etwas und komme dann später zum Masturbieren
zurück und habe dann auch meinen Orgasmus. Ich habe die

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