Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
Vom Netzwerk:
Leute, daß das Liebemachen mit anderen Frauen
ähnliche Resultate erbringe wie das Masturbieren, weil sie von der Erwartung
ausgehen, daß Frauen eben über sich selbst genau Bescheid wüßten. Wie dem auch
sei, beim Masturbieren kann die Intensität ganz einfach deshalb ständig
erhalten werden, weil die Frau dauernd die Kontrolle selbst ausübt und von
daher die Stimulierung in jedem Augenblick verändern kann, um
ständig ihren Bedürfnissen gemäß zu handeln. Und diese Kontrolle ist nicht an
einen anderen Menschen, ob Mann oder Frau, zu übertragen. Aus dem gleichen
Grunde kann auch der Mann beim Masturbieren einen stärkeren Orgasmus erfahren,
aber deshalb neigen noch lange nicht die Männer im allgemeinen zu anderen
Männern, um von ihnen ihre sexuelle Befriedigung zu erhalten.
    Die negativen Wirkungen unserer
Gesellschaftsnormen, nach denen Männer stereotyp als die sexuellen Wesen,
Frauen aber als die reinen, keuschen und asexuellen Wesen zu gelten haben,
treffen sowohl die Frauen als die Männer. Wir sind der Überzeugung, daß diese
zivilisatorische Definition bei den Frauen beachtliche Angstvorstellungen in
Bezug auf die Masturbation auslöst. In anderen, partnerbezogenen Formen der
Sexualität kann eine Frau schließlich fühlen, daß sie vorwiegend auf die
Initiativen ihres Partners eingeht. Beim Masturbieren dagegen muß sie für die
Befriedigung ihres sexuellen Appetits selbst die Verantwortung übernehmen. Da
veranlaßt sie niemand, etwas zu tun oder tut es an ihr. Wenn sie masturbiert,
muß sie dieses Tun mit ihrem von der Zivilisation vorgegebenen Bild als reines,
keusches und sexfeindliches Wesen in Einklang bringen. Weil das aber schier
unmöglich erscheint, haben viele Frauen Angst, daß Freude am Masturbieren sie
zu einem übersexuellen Wesen machen könne. Diese oftmals völlig unbewußten
Angstvorstellungen existieren auf einer tief emotionalen Ebene unabhängig vom
sozialen Status einer Frau. Konsequenterweise führt dieser Konflikt zwischen
dem sexuellen Empfinden und dem Keuschheitswahn oft dazu, daß Frauen mit allen
Mitteln gegen ihren Geschlechtstrieb ankämpfen. Aber die Unterdrückung dieser
Gefühle hat nur zur Folge, daß eine Frau sich ihrer selbst stärker bewußt wird.
    Manche Frauen, die während
ihrer Jugend, in der Zeit des Heranwachsens, in der Lage waren, ihren
natürlichen Geschlechtstrieb zu unterdrücken, müssen später oftmals
feststellen, daß sie ihre sexuellen Gefühle bis zu einem solchen Übermaß
abgewehrt haben, daß sie hinterher beachtliche Schwierigkeiten haben, wieder zu
lernen, wie sie sich in Erregung bringen können. Es kann passieren, daß sie
dann merken, wie schlecht sie auf einen Partner und seine Wünsche eingehen
können, ohne dabei zu wissen, warum das so ist.
    Trotzdem wollen wir hier nicht
behaupten, daß Masturbation eine zwingende Notwendigkeit sei, daß alle Frauen
masturbieren sollten, um ein erfülltes Sexualleben kennenzulernen. Wir müssen
aber mit allem Nachdruck betonen, daß es eine durchaus genußreiche und positive
Erfahrung sein kann.
    Tatsächlich stellten wir bei
unseren Interviews fest, daß alle Frauen, die masturbierten und die auch in
einer ernsthaften Partnerschaft lebten, die Masturbation als eine nützliche,
aber relativ unwichtige Seite ihres Geschlechtslebens betrachteten. Ihre
sexuelle Haupttriebrichtung zielte mehr auf ihre Partnerschaft als auf sich selbst
hin.
    Andere wiederum, vor allem
solche, die keinen ständigen Sexualpartner hatten, tendierten stärker zur
Selbstbefriedigung. Das Masturbieren gab diesen Frauen die Freiheit zu
verschiedenen Möglichkeiten. Wenn eine Sexualpartnerschaft nicht gutging, weil
man sich enttäuscht fühlte oder feststellen mußte, daß der Partner sich
außerhalb dieser Verbindung bewegte, konnten diese Frauen die entstandene Leere
mit Masturbation überbrücken. Für Frauen aber, die keine sexuelle Partnerschaft
hatten, gewährte das Masturbieren sexuelle Erleichterung ohne die
Schwierigkeiten, einen Partner nur deshalb zu suchen, weil man ihn zu sexueller
Befriedigung gerade nötig hat. Aus diesem Grunde besuchen alleinstehende
Frauen, die beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus kommen, >vororgastische
Frauengruppen< (das sind therapeutische Lehrgruppen, die Frauen zu helfen
bestimmt sind, die mit dem Orgasmus Schwierigkeiten haben), um dort zu lernen,
wie man so masturbiert, daß man zum Orgasmus kommt.
     
     

Masturbation und
Orgasmus
     
    Masturbation ist auch ein guter
Weg für die

Weitere Kostenlose Bücher