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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ziemlich schlecht aussehen
lassen, und das ist etwas, das sie überhaupt nicht vertragen
kann. Wir sollten mit einem vollen Kontingent an Kampftruppen rechnen. Vielleicht sind sogar Wampyre und Kampfesper
darunter. Und gleichgültig, ob sie weiß, daß der Dunkelwüsten-Projektor hier versteckt ist oder nicht – die Angelegenheit ist für die Eiserne Hexe zu einer Frage des Stolzes geworden. Wenn sie uns nicht bald trifft, und zwar richtig hart trifft, wird das Volk denken, daß ihr die Dinge aus der Hand
gleiten. Und vielleicht werden dann einige Planeten ihre eigene kleine Rebellion starten, um herauszufinden, was an den
Gerüchten dran ist. Nein, Löwenstein wird so viele Truppen
schicken, wie nötig sind, um uns unschädlich zu machen.«
»Prima!« sagte Hazel, hob ein Gewehr und grinste Owen
an. »Laß sie nur alle kommen!«
»Manchmal macht Ihr mir wirklich angst«, sagte Owen.
Jakob Ohnesorg und Ruby Reise hatten sich bereits eine
großzügige Ausrüstung in der Waffenkammer zusammengesucht und hantierten im Augenblick ohne großen Erfolg in der
Küche an den Nahrungsmaschinen herum, um sie zur Produktion von etwas anderem als Proteinwürfeln zu bewegen. Sie
hatten jede nur erdenkliche Kombination von Befehlen ausprobiert, einschließlich Schreien und Drohen und einiger wütender Tritte gegen den Sockel des Apparates, aber all ihre
Mühen brachten immer nur weitere Proteinwürfel zum Vorschein. Sie kannten Geschichten von gestrandeten Raumfahrern, die sich lieber gegenseitig aufgefressen hatten, als weiter
von Proteinwürfeln zu leben, und allmählich verstand Jakob
auch, warum. Aber er war hungrig, und in seinem Alter benötigte der Körper allen Treibstoff, den er bekommen konnte,
also hatte er sich dazu gezwungen, einen ganzen Würfel zu
essen. Im Augenblick nagte er lustlos an einem zweiten.
Männer waren schon für weniger mit Medaillen ausgezeichnet
worden.
Ruby hatte sich glatt geweigert, die Würfel auch nur anzurühren, doch ihre Stimmung hellte sich merklich auf, als sie
entdeckte, daß die verdammte Maschine wenigstens einen
halbwegs vernünftigen Wein zustande brachte. Die Kopfgeldjägerin leerte eine halbe Flasche, während Jakob noch immer
mit seinen Würfeln kämpfte, und für ihre Verhältnisse wurde
sie richtig geschwätzig. Normalerweise war es anstrengender
als Zähne zu ziehen, mit der Kopfgeldjägerin eine Konversation zu führen. Aber um fair zu bleiben: Ruby war ein
Mensch, der lieber handelte, als Reden zu schwingen, und die
meiste Zeit über hatte sie wirklich nicht viel zu sagen. Jakob
hielt es trotzdem in ihrer Gesellschaft aus. Alles, was ihn von
dem ablenkte, was er im Augenblick aß, mußte eine gute Sache sein. Und so redeten sie eine ganze Weile über Gott und
die Welt; meist Anekdoten über den einen oder anderen
Kampf oder die besten Methoden, wie man Menschen umbrachte.
»Warum seid Ihr eigentlich Kopfgeldjägerin geworden?«
wollte Ohnesorg von ihr wissen. »Es erscheint mir nicht gerade als erstrebenswerte Beschäftigung, jedenfalls nicht für die
meisten Menschen.«
»Ich war gut darin, das ist alles«, erwiderte Ruby. »Und die
Alternativen waren schlimmer. Kannst du dir vorstellen, wie
ich in schicken Kleidern hinter einem Schreibtisch sitze und
Akten staple? Oder mit einem dreckigen Bauern verheiratet
bin und ein Dutzend Kinder an meinem Rockzipfel hängen?«
»Ehrlich gesagt – nein.«
»Verdammt richtig. Aber sie verheirateten mich trotzdem,
als ich gerade vierzehn war. Mit dem lokalen Eintreiber der
Wassergelder. Er war groß und schwer und hatte feuchte kalte
Hände, und er fand es wahrscheinlich lustig, mich dauernd zu
verprügeln. Er stellte auch noch andere Dinge mit mir an. Und
so wartete ich eines Nachts, bis er schlief, und schnitt ihm mit
einem Küchenmesser die Kehle durch. Ich sah zu, wie er
starb. Es dauerte verdammt lang, und damals erkannte ich
zum ersten Mal, daß ich wirklich Spaß an dieser Art von Nervenkitzel hatte. Ich raffte alles Wertvolle zusammen, das nicht
gerade angenagelt war, und machte mich auf den Weg zum
Raumflughafen. Seitdem bin ich allein, und ich mag es so. Es
ist weniger kompliziert.«
»Habt Ihr viele Aufträge für das Imperium erledigt?«
»Sicher. Was glaubst du denn, wer die Kopfgelder bezahlt?
Aber ich bin nicht voreingenommen. Ich arbeite für jeden, der
mich bezahlen kann.«
»Und was macht Ihr dann bei uns?«
»Ich konnte noch nie einer Herausforderung widerstehen.
Außerdem

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