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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wahnsinns und die Halle der Gefallenen sind noch übrig. Und die Städte und Laboratorien der
verlorenen Welt Haden , tief unten im Herzen des Planeten.
Sie liegen schon so lange in tiefem Schlaf und warten darauf,
von uns geweckt zu werden.«
    »Erzähl uns von den Wolflingen«, forderte Hazel den Ersten
Todtsteltzer auf. Ihre Augen blieben unverwandt auf den
Bildschirm gerichtet, während ihre Hände geistesabwesend
die Klinge ihres Schwertes mit einem dreckigen Lumpen polierten, den Hazel hin und wieder auch als Taschentuch benutzte. »Du hast gesagt, sie wurden hier geschaffen.«
    »Ja, sie wurden hier geschaffen, und sie starben hier. Alle
bis auf einen. Sie waren der erste Versuch des Imperiums,
genetisch manipulierte Soldaten zu erzeugen. Ein Teil
Mensch, ein Teil Wolf, und ein paar ganz besondere Zutaten.
Es dauerte eine Weile, um die Mischung aufeinander abzustimmen , aber schließlich erschuf man einen vollkommenen
Jäger und Mörder. Ein in der menschlichen Evolution einzigartig dastehendes Wesen. Den Wolfling.«
    »Und was ging schief?« fragte Ruby. Sie beobachtete Giles
mit ihrem üblichen, unberührten Gesichtsausdruck. Ihre bleiche Haut erschien beinahe geisterhaft über der schwarzen ledernen Kleidung. Owen bemerkte, daß auch sie ihre Hand in
der Nähe des Schwertes hielt.
    »Nichts«, erwiderte der Erste Todtsteltzer. »Die Wolflinge
erfüllten alle in sie gesetzten Erwartungen. Und mehr. Und
genau das Mehr machte den Wissenschaftlern angst. Die
Wolflinge waren klug, weit klüger als ihre menschlichen Herren. Schneller, stärker, wilder – und auch noch klüger? Die
Wissenschaftler erkannten, wie die Zukunft aussehen würde,
und sie erschraken. Voller Panik riefen sie die Imperialen
Streitkräfte herbei, und diese lockten die Wolflinge in eine
Falle und schossen sie aus dem Hinterhalt zusammen. Natürlich wehrten sich die Wolflinge, und sie töteten eine Menge
ihrer Feinde, bevor sie schließlich untergingen. Einigen gelang die Flucht, und sie wurden gejagt. Das Imperium verlor
noch mehr Soldaten, aber schließlich waren alle Wolflinge
tot. Alle, bis auf einen. Den Besten der Besten, den Mutigsten
und Klügsten von allen. Er entkam seiner Gefangennahme
und allen Fallen, die sie ihm stellten. Er war noch immer hier,
als das Imperium die Jagd schließlich abblies und seine
Streitkräfte zurückrief. Er wurde immer seltener gesehen, und
schließlich war er nur noch ein Mythos unter vielen, eine Legende, ein Märchen, das man Kindern erzählte. Aber er war
nicht tot. Er hatte sich nur unter die Oberfläche der Wolflingswelt zurückgezogen.
    Und dort lebte er noch immer, als die Dunkelwüste entstand
und alle starben, bis auf ihn.
Er lebte noch immer, als Wissenschaftler in die Dunkelwüste eindrangen und sich auf der Suche nach einem sicheren
Ort für ihre Labors und ihre Experimente auf der verlorenen
Welt Haden niederließen. Er beobachtete, wie sie an sich
selbst experimentierten und immer kompliziertere Hybride
aus Mensch und Maschine schufen, die Hadenmänner. Er sah
zu, als sie auszogen, um das Imperium zu erobern, und er
beobachtete, wie sie geschlagen und gedemütigt zurückkamen
und sich in ihre Gruft zurückzogen, um auf eine bessere Zeit
zu warten. Er ist noch immer dort unten. Er ist unvorstellbar
alt und unvorstellbar mächtig, und er beobachtet und wartet
und bewacht das Labyrinth des Wahnsinns und die Halle der
Gefallenen .«
»Wie kommt es, daß Ihr so gut über alles Bescheid wißt?«
fragte Jakob Ohnesorg. »Ihr wart auf Shandrakor in Stasis,
während die meisten der beschriebenen Ereignisse stattfanden.«
»Der Wolfling hat zu meinen Lektronen gesprochen«, antwortete Giles. »Und meine Lektronen haben mit mir gesprochen. Und jetzt wartet der Wolfling darauf, mit uns zu sprechen. Und wenn wir alle sehr höflich sind, läßt er uns vielleicht sogar am Leben.«
»Und wenn nicht?« fragte Ruby.
»Wozu brauchen wir ihn denn überhaupt?« fragte Mond.
»Das habe ich Euch bereits gesagt: Er bewacht das Labyrinth des Wahnsinns.«
»Und was ist dieses Labyrinth des Wahnsinns , wenn es zu
Hause ist?« fragte Hazel schnippisch. »Etwas, das die Hadenmänner geschaffen haben?«
»O nein, meine Liebe. Das Labyrinth ist viel älter als die
Hadenmänner. Das Labyrinth des Wahnsinns stammt nicht
von Menschenhand. Es existierte bereits, bevor die ersten Hadenmänner ihren Fuß auf diese Welt setzten. Die Wissenschaftler der Hadenmänner enträtselten das

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