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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kraftfeld, das
unsere Sensoren nicht orten konnten und das überdies stark
genug ist, um dem Feuer schwerer Disruptorgeschütze aus
allerkürzester Distanz zu widerstehen. Wer auch immer dieses
Baby zurückgelassen hat, er wollte auf keinen Fall, daß jemand seinen Schlaf stört.«
»Laßt es liegen«, befahl Dram. »Es ist nicht weiter wichtig.
Nur die Rebellen zählen jetzt.«
»Einverstanden«, sagte Schwejksam zögernd. »Los, Leute!
Setzt Euch in Bewegung! Bleibt zusammen, wenn wir in die
Stadt vordringen, aber kommt Euch nicht gegenseitig ins
Schußfeld. Wenn Ihr jemanden seht, der nicht zu uns gehört,
dann schießt. Wir haben keine Freunde hier unten.«
    Bevor das Labyrinth zerstört wurde, versammelten sich die
fünf, die es durchquert und überlebt hatten, am Rand der Stadt
der Hadenmänner und begannen nach und nach zu begreifen,
wie weit die Veränderungen reichten, die das Labyrinth an
ihnen vorgenommen hatte. Sie alle fühlten sich stärker,
schneller, gesünder, und ihre Gedanken waren ungewohnt klar
und hell. Selbst der Hadenmann gestand, daß seine Systeme
weitaus besser arbeiteten als zuvor. Sie blickten sich gegenseitig an und warteten, daß einer von ihnen in Worte faßte,
was alle fühlten, und doch zögerte jeder, die feierliche Stimmung des Augenblicks durch Reden zu stören. Schließlich
war es Owen, der ungläubig den Kopf schüttelte.
    »Nach allem, was wir durchgemacht haben, dürfte ich gar
nicht mehr auf den Beinen stehen. Aber ich fühle mich, als
könnte ich es mit einer ganzen Armee aufnehmen.«
    »Richtig«, stimmte ihm Hazel zu. »Und zwar einer großen
Armee. Ich fühle mich … wie neugeboren. Alles scheint so
…«
    »… klar zu sein«, beendete Ruby ihren Satz. »So deutlich.
Als würde ich die Welt zum ersten Mal richtig sehen. Und das
Labyrinth – ich verstehe …«
    »… seine Funktion, ja«, sagte Ohnesorg. »Ich muß nur einen Blick darauf werfen, und ich weiß, welchen Sinn es erfüllt. Evolution. Transzendenz. Perfektion. Wenn wir uns lange genug darin aufhalten würden, wer weiß, was aus uns noch
alles geworden wäre. Habt Ihr bemerkt, daß jeder von uns
weiß, was der andere sagen will? Wir vollenden gegenseitig
unsere Sätze.«
    »Ja«, sagte Giles. »Es ist wie ein unsichtbares Band. Ich
kann es spüren. Wie ESP, aber tiefer, fundamentaler, stärker.
Wir haben uns verändert. Wir sind …«
    »… anders«, sagte Mond. »Sehr viel anders als zuvor. Ihr
seid jetzt mehr als gewöhnliche Menschen, und ich bin mehr
als ein gewöhnlicher Hadenmann. Interessant. Ich frage mich,
ob die anderen aus meinem Volk ebenfalls durch das Labyrinth gegangen sind, bevor sie sich in die Gruft zurückzogen.«
    »Gott, ich hoffe nicht!« sagte Owen. »Das ist alles, was der
Menschheit noch fehlt. Eine Armee von weit fortgeschrittenen
Super-Hadenmännern.«
    »Was auch geschehen mag«, entgegnete Mond ruhig, »ich
glaube, ich kann garantieren, daß meine Leute in der kommenden Rebellion nicht an der Seite des Imperiums kämpfen
werden.«
    »Aber ich bin nicht sicher, ob ich Euch an meiner Seite haben will«, sagte Owen.
»Verdammt richtig, Aristo«, stimmte Hazel ihm zu. »Ihr
Typen habt euch beim letzten Mal ziemlich unpopulär gemacht. Das kommt davon, wenn man ›Tod der Menschheit!‹
als Schlachtruf verwendet.«
»Imperiale Propaganda, mehr nicht«, widersprach Mond.
»Wir wollten nie mehr als unsere Freiheit.«
»Er sagt die Wahrheit«, kam Ohnesorg dem Hadenmann zu
Hilfe. »Ich kann es spüren.«
»Ich auch«, erklärte Ruby Reise. »Es ist, als … als würde
man zum ersten Mal Farben sehen. Seltsam. Sind wir jetzt
Esper oder was?«
»Ganz eindeutig ›was‹«, sagte Owen. »Ich glaube Mond
zwar auch, aber er war lange Zeit von seinem Volk getrennt.
Die Menschen ändern sich, und das gleiche gilt für Hadenmänner. Giles, du bist so still. Stimmt irgend etwas nicht?«
»Das Universum selbst hat sich verändert, seit ich es das
letzte Mal gesehen habe«, antwortete Giles. »Und jetzt scheint
es, daß ich selbst ebenfalls tiefgreifenden Veränderungen unterworfen bin. Entschuldigt bitte, wenn ich ein wenig verwirrt
erscheine.«
»Wir können später darüber reden«, sagte Hazel. »In der
Zwischenzeit sollten wir uns Gedanken machen, wie wir auf
dem schnellsten Weg hinauskommen. Die Imperialen Truppen sind nicht weit hinter uns.«
Sie unterbrach sich und sah zurück zum Labyrinth des
Wahnsinns . Die Augen ihrer Kameraden folgten

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