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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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beiden in Empfang zu nehmen. Schwejksam übergab ihm
Frost. Plötzlich knickten seine Beine unter ihm weg. Er setzte
sich, und jemand kauerte sich neben ihm nieder und drückte
ein Hypo in seinen Nacken. Kalt zischend fuhr die Droge in
seinen Kreislauf und brachte ihn wieder ein wenig zu sich.
Sein Kopf begann sich zu klären. Schwejksam erkannte, daß
der Hohe Lord Dram über ihm stand und ein weiteres Hypo
bereithielt, und zwang sich zurück auf die Beine. Er blickte zu
Frost, die noch immer auf dem Boden saß. Stelmach hatte
sich über sie gebeugt und hielt ein leeres Hypo in der Hand,
während er beruhigend auf Frost einredete. Frost würde sich
wahrscheinlich höllisch verlegen fühlen, wenn es ihr erst besserging, aber im Augenblick schien die Droge ihr zu helfen.
Schwejksam blickte zu Dram, der neben ihm stand.
»Wie viele haben es außer uns noch geschafft?«
»Niemand sonst«, erwiderte Dram. »Ihr beide seid die einzigen. Was ist im Labyrinth geschehen?«
Schwejksam schüttelte den Kopf und versuchte seine Gedanken in eine gewisse Ordnung zu bringen. »Eine Art ESPAngriff. Die Leute wurden einfach verrückt. Das ganze Labyrinth ist eine einzige verdammte Falle.«
»Konnten Eure Esper Euch nicht schützen?«
»Nein. Im Gegenteil, sie waren am empfänglichsten für diesen Angriff.«
Dram nickte. »Das nächste Mal, wenn ich Euch sage, daß die
Esper zurückbleiben, dann bleiben sie auch zurück, Kapitän.«
Schwejksam blickte Dram in die Augen. »Wußtet Ihr, daß
das geschehen würde?«
»Nein. Aber ich hatte so einen Verdacht. Was schlagt Ihr als
nächstes vor, Kapitän? Ihr habt all unsere Soldaten und
Kampfesper verbraucht, doch wir müssen noch immer durch
das Labyrinth hindurch, um die Rebellen einzuholen.«
Schwejksam starrte das Labyrinth an. Sein Kopf war wieder
völlig klar. »Alles geht zurück an Bord der Pinasse. Der Pilot
soll die Maschinen anwerfen und die Waffensysteme bereitmachen.«
Dram hob eine Augenbraue. »Wohin fliegen wir, Kapitän?
Wenn ich Euch an Eure Befehle erinnern darf und an die
Dringlichkeit, mit der …?«
»Ihr müßt mich nicht erinnern«, unterbrach ihn Schwejksam. »Ich weiß, was ich tue.« Er setzte sich in Bewegung und
gesellte sich zu Frost, die inzwischen ebenfalls wieder auf den
Seinen stand und halbwegs bei klarem Verstand zu sein
schien. Sie nickte dem Kapitän kurz zu.
»Danke, daß Ihr mich mit nach draußen genommen habt,
Kapitän. Eine Weile gingen die Dinge ganz schön durcheinander. Laßt mir nur ein paar Minuten, um wieder zu Atem zu
kommen, und ich bin für einen zweiten Versuch bereit.«
»Das wird nicht notwendig sein«, entgegnete Schwejksam.
»Wir werden dieses Labyrinth nicht wieder betreten. Ich habe
eine bessere Idee. Und jetzt kommt mit zurück zur Pinasse.
Und bevor Ihr mich auch noch fragt: Nein, wir fliegen nirgendwo hin.«
»Sehr wohl, Kapitän. Darf ich fragen, wer mir so nett und
beruhigend zugeredet hat, während ich auf dem Boden lag?«
»Kühnhold Stelmach, wenn es Euch interessiert.«
»Ah. Ich muß ihm wirklich meinen Dank aussprechen,
wenn ich Zeit finde. Und ihm klarmachen, daß er ein toter
Mann ist, wenn er auch nur ein Sterbenswörtchen erzählt.«
Sie blickte Schwejksam fest in die Augen. »Wir sind die einzigen Überlebenden, oder?«
»Ja. Die anderen sind alle tot. Wenn sie Glück gehabt haben.«
Frost nickte langsam. »Das wird wieder einer von diesen
Tagen, kann ich Euch sagen.«
Es dauerte nicht lange, bis sie durch den Wald des Wolflings
zurückgekehrt und bei der Pinasse angekommen waren. Die
Unerschrocken hatte mit ihren Disruptorbatterien einen Weg
durch die gefrorene Atmosphäre und die Planetenoberfläche
bis hinunter in die versteckten Höhlen der Wolflingswelt geschossen, und anschließend war es nur noch ein Kinderspiel
gewesen, mit der Pinasse durch den neugeschaffenen Tunnel
in die alten Kavernen zu fliegen. Schwejksam führte den Rest
seiner Truppen durch den Wald zu der Stelle, wo die Pinasse
wartend lag, und ließ alle an Bord gehen. Das lange, schlanke
Beiboot war bereits startklar, alle Systeme einsatzbereit, und
Schwejksam verspürte eine grimmige Befriedigung, als er
dem Piloten befahl, das Schiff langsam in Bewegung zu setzen.
Die Maschinen der Pinasse flüsterten drohend, als sie sich
wenige Zentimeter über den Boden hob und dann Meter um
Meter voranschwebte. Schwejksam hatte im Kommandantensitz auf der Brücke Platz genommen und blickte unverwandt
auf den

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