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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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aufschlug, hatte
Valentin sich bereits dem nächsten Angreifer zugewandt.
Die Kampfdrogen wirbelten in ihm und erfüllten seinen
Verstand und seinen Körper mit ungeahnten Möglichkeiten.
Die Dämonen waren durch den plötzlichen Verlust ihres Anführers geschockt, doch es würde nicht lange dauern, bis die
Sympatico-Droge in ihnen einen neuen Fokus gefunden hätte.
Der Bursche vor Valentin war blutjung, eine schlanke, beinahe magere Gestalt, deren Haut sich wie Pergament über den
Schädel spannte. Er traf ihn am Kehlkopf, und der Kerl sank
hustend in die Knie. Mit atemberaubender Geschwindigkeit
drehte Valentin sich zu seinem dritten Opfer um, doch in den
Augen der Banditen funkelte neues Licht. Sie hatten einen
neuen Fokus gefunden, und ihr Bandenbewußtsein war wieder
auf Valentin fixiert. Und diesmal würden sie sich nicht damit
begnügen, ihn zusammenzuschlagen. Dämonenblut war vergossen worden. Nur Valentins Tod würde sie jetzt noch zufriedenstellen. Widerstrebend zollte Valentin ihnen seine Anerkennung. Es zeigte ihm, daß die Kerle wenigstens wußten,
was Ehre bedeutete.
Ein Messer blitzte auf und flog auf Valentin zu. Es war mit
mehr als der üblichen Kraft geworfen worden, trotzdem fing
es Valentin mit einer fließenden, eleganten Bewegung aus der
Luft und sandte es zu dem Werfer zurück. Die Klinge verschwand bis zum Heft im Auge des Banditen, und Blut schoß
aus der Wunde, als er nach hinten taumelte und zusammenbrach. Ein anderer Dämon schwang seine nagelbespickte Kette, und die stacheligen Glieder zischten durch die Luft in
Richtung auf Valentins Gesicht. Der Aristokrat machte einen
Schritt nach vorn und hielt die Waffe mit hochgerissenem
Arm auf. Die Kette wickelte sich fest um sein Handgelenk,
doch die widerlichen Metalldornen drangen nicht in seine
Haut ein. Sein Fleisch hatte sich verändert, war widerstandsfähiger und formbar. Es legte sich um die Dornen und hielt sie
fest, als der Bandit an der Kette zerrte. Valentin riß seine
Hand zurück und zog den Dämon zu sich heran, dann schlug
er ihm die freie Faust ins Gesicht. Die Haut an seinen Fingern
formte eine breite Masse aus Fleisch und bedeckte Mund und
Nase seines Gegners. Der Bandit ließ die Kette fallen und zog
verzweifelt an Valentins Arm, aber die Haut bewegte sich
keinen Millimeter. Valentin war sehr zufrieden mit dem Effekt. Er hatte die neuartige Droge bisher noch nicht im Kampf
ausprobieren können. Sie war eigentlich als sexuelles Stimulans gedacht, um das Fleisch für noch intimere Berührungen
formbar zu machen, doch Valentin hatte nicht lange gebraucht, um andere Möglichkeiten zu entdecken.
Die Bemühungen des Dämons ließen rasch nach, als ihm
die Luft ausging. Im selben Augenblick sprangen die restlichen Banditen Valentin an, und eine Weile war nichts mehr
zu erkennen außer einem Gewühl pressender Körper und blitzenden Stahls. Doch so schnell sie auch waren – Valentin war
schneller. Er tänzelte um die Banditen herum wie ein Geist,
überall zugleich, doch nicht zu fassen, und seine Hände
schossen vor und töteten und verstümmelten. Die Drogen hatten nun den Gipfel ihrer Wirksamkeit erreicht. Valentin war
schnell und wütend. Seine Neuronen feuerten mit unglaublicher Geschwindigkeit, und seine Bewegungen und Entscheidungen dauerten nur Bruchteile von Sekunden. Seine Schläge
waren verheerend und unaufhaltsam, und die wenigen Male,
wo Dämonenstahl sein ausweichendes Ziel traf, verheilte das
formbare Fleisch innerhalb weniger Augenblicke. Die Dämonen kämpften mit dem Mut zunehmender Verzweiflung, aber
sie trafen sich gegenseitig häufiger als Valentin. Einer nach
dem anderen fiel, während Valentin seinen Tanz tanzte und
inmitten der Gegner Pirouetten von tödlicher Grazie vollführte. Seine Arme und Beine bewegten sich zu schnell für ihre
Augen, und das letzte, was die Dämonen in ihren verlöschenden Leben erblickten, war das schreckliche purpurne Lächeln
Valentins.
Am Ende lagen elf tote Banditen eigenartig verrenkt auf
dem Boden der Konditorei verstreut, und Blutlachen breiteten
sich um die leblosen Körper aus. Nur ein Dämon war noch am
Leben. Er hockte zitternd an der Rückwand des Ladens und
hielt seinen gebrochenen Arm, während er versuchte, so weit
wie nur möglich vor Valentin zurückzuweichen. Sein Atem
ging stoßweise, und seine Augen waren vom Schock und der
aufsteigenden Panik geweitet, die die meisten Drogen aus
seinem Körper getrieben hatte. Trotz

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