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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Geheimnisse mit sich herum, aber Valentin war sich ziemlich
sicher, daß keiner von ihnen Tech-Verstärkungen besaß. Sie
würden sich die Energiekristalle nicht leisten können, die zum
Betrieb nötig waren. Alle trugen Waffen, die meisten Schwerter, manche Messer oder Macheten, und einige hielten lange,
mit Eisendornen gespickte Ketten.
Valentin grinste sie mit seinem strahlendsten Lächeln an,
um sie zu verunsichern, während seine Gedanken rasten. Die
Dämonen befanden sich hier in unmittelbarer Nähe der Arena,
weit außerhalb ihres eigenen Territoriums. Sie hätten eigentlich gar nicht hier sein dürfen. Die lokalen Wachen hätten sie
unterwegs im gleichen Augenblick entdecken müssen, in dem
sie ihre blauen Gesichter ins Licht gestreckt hatten. Irgend
jemand mußte eine ganze Menge Geld unter die Leute gestreut haben, damit die Dämonen unbehelligt herkommen
konnten. Irgend jemand wünschte sich dieses Zusammentreffen ganz dringend, aber er wollte nicht als der Urheber erkannt werden. Und Straßenschläger einzusetzen, war so anonym, wie überhaupt nur möglich. Sie machten für Geld so
gut wie alles und gaben einen Dreck darauf, woher es kam.
Inzwischen hatten sich Valentins Augen vollständig an den
Lichtwechsel gewöhnt, und er erkannte an den geröteten Gesichtern und glänzenden Augen der Dämonen, daß sie außerdem mit Drogen vollgepumpt waren. Billige Kampfdrogen
wahrscheinlich.
Er kicherte anerkennend. Wenigstens nahm sein unbekannter Feind ihn ernst. Gute Kampfdrogen waren außerhalb des
Militärs nur schwer zu bekommen, aber Valentin kannte eine
Quelle. Wie für die meisten anderen Drogen auch. Die Zahl
der Leute, die davon wußten, war sehr klein. Die Identität
seines Feindes wurde in jedem Augenblick deutlicher. Er
konzentrierte sich auf eine bestimmte Art und Weise und atmete tief durch, als ein Katalysator die Kampfdroge aktivierte, die in seinem Kreislauf schlummerte. Blut rauschte wie
kochendes Wasser durch seine Venen. Die Welt um ihn herum schien sich plötzlich langsamer zu drehen, als seine Reflexe sich beschleunigten. Er kicherte leise und nickte den
Dämonen zu.
»Zeit, daß wir mit der Schau beginnen, meine Herren. Warum laßt Ihr den armen Georgios nicht einfach gehen, so daß er
uns bei unserer Angelegenheit nicht im Weg ist?«
Die Banditen stießen sich gegenseitig mit den Ellbogen in
die Rippen und feixten. Nach der Schokolade zu urteilen, die
um ihre Münder verschmiert war, hatten sie sich bereits an
Georgios’ Kreationen gütlich getan. Valentin zuckte zusammen. Das Konfekt war ganz ohne Zweifel eine große Verschwendung an diese Barbaren gewesen. Die Banditen waren
mit Sicherheit außerstande, die Subtilitäten darin zu schätzen.
»Der arme Georgios geht nirgendwohin«, sagte einer der
Burschen. Er trug ein purpurnes Stirnband, das ihn als Anführer kennzeichnete. »Unsere Befehle lauten: keine Zeugen.«
»Und wer hat Euch Eure Befehle gegeben?« fragte Valentin
freundlich.
Der Anführer lächelte spöttisch. »Das ist nicht Eure Angelegenheit. Was zählt, ist die Nachricht, die ich für Euch habe.
Eigentlich keine Nachricht, sondern eher eine Warnung. Man
sagt, Ihr seid einmal zu oft ein Ärgernis gewesen, und unsere
Auftraggeber haben uns angeheuert, damit wir sicherstellen,
daß das nicht wieder geschieht.«
»Oje!« sagte Valentin leichthin. »Noch eine Morddrohung.
Wie schrecklich eintönig.«
»Wir werden Euch nicht töten«, erwiderte der Anführer
immer noch grinsend. »Wir sind nicht so dumm, uns auf so
eine Geschichte einzulassen. Töte einen verdammten Aristo,
und alle Bullen der Stadt machen Jagd auf dich. Nein. Wir
werden Euch nur beide Beine brechen. Und beide Arme. Und
wir tanzen ein wenig auf Euren Rippen herum, bevor wir verschwinden und Euch in Ruhe lassen. Unsere Auftraggeber
möchten, daß wir Euch weh tun und Euch erniedrigen, und
wir kommen ihrem Wunsch nur zu gerne nach. Ganz besonders, wenn wir dafür eine so hübsche Summe kassieren.«
»Was immer sie zahlen, ich gebe Euch das Doppelte«, versuchte Valentin zu verhandeln.
Die Banditen feixten und kicherten erneut, doch das Grinsen
des Anführers erlosch. »Es geht nicht nur ums Geld. Es ist
eine einmalige Gelegenheit, es einem Aristo heimzuzahlen.
Ihr habt alles, wovon wir nur zu träumen wagen, und Ihr seid
immer noch nicht zufrieden. Ihr kommt hierher, wo wir unsere Existenz fristen, und lacht uns wegen unseres drolligen,
malerischen Lebens aus. Ihr

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