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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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geringsten fesselte.
    »Der Mann wollte einfach quatschen«, erzählte er später der Polizei. »Mann, ich hätte zehn Minuten aufs Klo gehen können, und er hätte das alles der Ladenkasse erzählt. Wenn ich fünfzehn Minuten weggeblieben wär, wäre auch die La­denkasse abgehauen. Yeah, ich bin sicher, daß er das ist«, setzte er hinzu, als ihm ein Foto von Gordon Way gezeigt wurde. »Ich war bloß zuerst nicht sicher, weil er auf dem Foto den Mund zu hat.«
    »Und Sie sind absolut sicher, daß Sie sonst nichts Verdäch­tiges bemerkt haben?« bohrte der Polizist nach. »Nichts, was Ihnen irgendwie komisch vorgekommen ist?«
    »Nein, wie ich schon sagte, er war ein ganz normaler Kunde an einem normalen Abend, der genau wie jeder andere Abend war.«
    Der Polizist starrte ihn verdutzt an. »Nur um noch mal nachzufragen«, fuhr er dann fort, »wenn ich plötzlich so ma­chen würde ...« - er verdrehte schielend die Augen, streckte die Zunge seitlich zum Mund heraus und tanzte auf und ab, wobei er sich die Finger in die Ohren schraubte - »würde Ih­nen daran was auffallen?«
    »Naja, äh, doch«, sagte der Kassierer und trat nervös einen Schritt zurück. »Ich würde meinen, Sie wären total plemplem.«
    »Gut«, sagte der Polizist und steckte sein Notizbuch ein. »Es ist ja nur, daß verschiedene Leute manchmal verschie­dene Vorstellungen von >komisch< haben, Sie verstehen, Sir. Wenn gestern abend ein ganz normaler Abend wie jeder an­dere Abend auch war, dann bin ich ein Pickel am Hintern der Tante der Marquise von Oueensbury. Ein Protokoll set­zen wir später auf, Sir. Danke für Ihre Auskünfte.«
    Das alles sollte später passieren.
    An diesem Abend steckte Gordon die Landkarten in die Tasche und schlenderte zu seinem Auto zurück. Der Wa­gen stand unter den Lampen im Nebel, war mit einer fein­perligen Schicht matter Feuchtigkeit überzogen und sah aus wie - tja, er sah aus wie ein wahnsinnig teurer Mercedes­Benz. Gordon ertappte sich nur eben eine Millisekunde lang dabei, daß er sich wünschte, so was müßte man haben, aber mittlerweile setzte er sich ziemlich gekonnt speziell gegen diesen Gedankengang zur Wehr, der bloß dazu führte, daß man im Kreis herum dachte, und der einen niedergeschla­gen und verwirrt zurückließ.
    Er tätschelte den Wagen voll Besitzerstolz, ging dann um ihn herum, bemerkte, daß der Kofferraum nicht richtig ge­schlossen war und drückte ihn zu. Er schloß sich mit einem schönen, satten Plonk. Na, das war die ganze Sache doch wert, oder? Ein schönes, sattes Plonk wie das hier. Altüber­kommene Werte namens Qualität und gutes Handwerk. Er hatte ein Dutzend Dinge im Kopf, über die er mit Susan re­den mußte, stieg ein und drückte auf den Selbstwählcode seines Telefons, sobald der Wagen wieder zurück auf die Straße schnurrte.
    » ...wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, werde ich so bald wie möglich zurückrufen. Oder auch nicht.«
    Piep.
    »Oh, Susan, hi, hier ist Gordon«, sagte er und balancierte den Hörer ungeschickt auf seiner Schulter. »Eben auf dem Weg zum Landhaus. Es ist, äh, Donnerstagabend, und es ist, äh ... 8 Uhr 47. Bißchen neblig auf den Straßen. Hör zu, ich habe dieses Wochenende Leute aus den Staaten da, um über den Vertrieb von Anthem Version 2.00 zu diskutieren, wie man die Werbung ankurbelt und so weiter, und sieh mal, du weißt, ich bitte dich nicht gern um solche Sachen, aber du weißt, ich tu's trotzdem jedesmal, also paß auf.
    Ich möchte nur wissen, ob Richard an der Sache arbei­tet. Ich meine, wirklich dran ist. Ich kann ihn fragen, und er antwortet: Na, sicher, es läuft prima, aber die halbe Zeit - Scheiße, dieser LKW hatte aber helle Scheinwerfer, keiner von den verfluchten LKW Fahrern blendet richtig ab, es ist ein Wunder, wenn ich nicht tot im Straßengraben lande, das wäre was, findest du nicht auch, wenn man seine berühm­ten letzten Worte auf jemandes Anrufbeantworter hinter­ließe, es gibt keinen Grund, warum LKWs keine automati­schen, lichtempfindlichen Abblendschalter haben. Hör zu, kannst du mir einen Zettel hinlegen, daß ich Susan sage - nicht dir natürlich, der Sekretärin Susan im Büro - daß ich ihr sage, sie soll in meinem Namen einen Brief an den Bur­schen im Umweltministerium schicken, daß wir das tech­nische Knowhow liefern können, wenn er für das entspre­chende Gesetz sorgt? Es kommt dem Wohl der Allgemein­heit zugute, und er schuldet mir sowieso noch 'ne Gefällig­keit, außerdem

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