Der Elfenhuegel
öffnete die untere. »Vielleicht zwei- oder dreihundert Dokumente.« Er drückte die Aus-Taste des Recorders. Gary Griff in den Koffer und holte eine Reihe verborgener Bänder hervor und einen schwarzen Stift, den er Mark gab. Zu Gabbie sagte er: »Jetzt beginnen wir alles zu katalogisieren.«
»Das ist faszinierend«, sagte Gabbie mit weit aufgerissenen Augen.
Mark lächelte. »Erzähl mir das noch mal in sechs Stunden, wenn wir immer noch dabei sind.« Gary riß ein Stück Band ab und reichte es Mark, der eine große ›1‹ darauf schrieb. Er legte es auf das oberste Brett im Bücherregal, links, unter ein aufgerolltes Pergament. Er machte weiter, bis Jack und Phil zurückkamen und die Lampen aufstellten.
Dann nahm er die Polaroidkamera hervor und schoß einige Bilder.
8
Drei Stunden später arbeitete Mark immer noch. Phil überarbeitete den letzten Teil seines Manuskriptes, bevor der Verleger es in die Produktion gab. Gloria war nach Hause gekommen und hatte die Entdeckung gesehen. Sie hatte Mark und Gary ein wenig zugeschaut, verschwand dann nach oben, als die Zwillinge aus der Schule kamen.
Die Jungen vom Keller fernzuhalten hatte Schwierigkeiten bereitet. Sie hatten ein paar Minuten verfolgt, wie Mark in seinen Recorder sprach, wie er Pergamente herunterzog und sie öffnete und Gary davon Bilder machte. Mark hatte zwei Neunzig-Minuten-Bänder besprochen und war nun beim dritten, während Gary Fotos machte. Als Jack und Gabbie hereinkamen, schaltete er den Recorder ab und stand auf, wobei er hörbar stöhnte. »Diese Knie werden zu alt, um lange auf dem kalten Betonboden zu hocken.« Als er aus dem Raum ging, ließ er das Licht brennen. »Zeit für eine Pause.«
Sie gingen nach oben, wo ein Haufen Sandwiches wartete. Sie waren mittags zubereitet worden, und jetzt war es kurz nach drei. Gabbie zog die Wachspapierfolie ab, legte die Sandwiches auf Platten und reichte sie herum, während Jack eine Kanne Limonade aus dem Kühlschrank auffrischte. Als Gloria und Phil die Geräusche in der Küche hörten, gesellten sie sich hinzu.
»Schon herausgefunden, was das für ein Zeug ist?« fragte Phil.
»Nicht die Hälfte davon, und es ist unglaubliches Zeug«, sagte Mark.
Gary nickte zustimmend. »Diese Rollen sind in Griechisch, Althochdeutsch, Altrussisch, Amharisch und wenige in Latein, Hebräisch… geschrieben. Einige Sprachen sind mir gänzlich unbekannt. Ich muß noch ein paar Bücher ausgraben, aber ich glaube, ein paar der Rollen sind in Pahlavi geschrieben.«
»Was ist Pahlavi?« fragte Gabbie.
»Mittelalterliches Persisch«, antwortete Gary. »Es ist eine tote Sprache.«
Jack und Gabbie tauschten Blicke aus. »Persisch?« wunderte sich Jack.
»Was macht Kessler mit Pergamentrollen, die auf persisch und in all den Sprachen beschrieben sind.«
Mark zuckte mit den Schultern und blickte Gary an. »Kannst du sie übersetzen?«
Gary sprach mit dem Mund voll Sandwiches. »Einige. Meine Linguistik-Kenntnisse sind ein wenig eingerostet. Ich würde besser mit dem alten Kirchenslowenisch oder Altpreußisch zurechtkommen. Ich bin nur ein oder zweimal mit Pahlavi in Berührung gekommen. Ich habe ein paar Nachschlagewerke und werde es versuchen, aber es ist ein wenig zu weit östlich für mich.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ich kenne jemanden in Washington, der das lesen kann wie einen Comicstrip. Wir können die Rollen fotokopieren, und per Expreßpost hätten wir die Antwort in wenigen Tagen.«
Mark schüttelte seinen Kopf. »Sieh zu, was du vorher tun kannst. Wir können deinen Freund anrufen, wenn wir ihn brauchen.«
»Was ist mit den Roben?« fragte Gloria.
»Ich habe ein paar vage Ideen, aber ich werde mich hüten, darüber zu reden, bevor wir nicht einige dieser Bücher und Rollen übersetzt haben.
Das Deutsch kann ich lesen, dann braucht Gary nur die älteren Sprachen zu machen. Es wird ein bißchen dauern, aber ich glaube, wir haben das Zeug gefunden, hinter dem ich während der letzten zwei Jahre her war. Was immer auch in Deutschland im ersten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts vorging, es hängt mit Kessler und seinen Kumpanen zusammen, und…« Er hörte auf, während er nachdachte.
Obwohl er äußerlich ruhig wirkte, schien er doch beunruhigt zu sein.
Zuletzt sagte er: »Irgend etwas lief falsch, furchtbar falsch, und Kessler und seine Freunde mußten fliehen. Hier sind Dinge geschehen, die so… abscheulich sind, ich möchte nicht einmal auf sie hinweisen.«
»Mark«, sagte
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