Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
Vom Netzwerk:
Gloria, »ich mag diese Geheimniskrämerei nicht. Was geht hier vor?«
    Mark blickte Gary an, und der jüngere Mann zuckte mit den Schultern. Mark dachte einen Moment still nach, dann sagte er: »Ich weiß es nicht wirklich. Ich habe euch ein bißchen davon erzählt, was ich über Kessler und seine Sippe in Deutschland weiß und über all die merkwürdigen Sachen, die damals passierten. Es kann sein… vielleicht gibt es Interesse an all dem. Deshalb möchte ich es geheimhalten. Ich weiß mehr über das, was hier vorgeht, wenn wir hier mit unserer Untersuchung fertig sind.«
    »Wie lange wird das dauern?« fragte Phil.
    »Wir haben soeben die grobe Katalogisierung beendet. Wir können jetzt die Bankkassette öffnen und die Briefe zählen. Dann kann ich anfangen, das Deutsche und Französische zu übersetzen« – er grinste –,
    »während Gary Kopfschmerzen von dem Pahlavi und dem anderen bekommt.«
    »Ich beginne mit etwas weniger exotischem und arbeite mich dann zu dem Pahlavi vor«, warf Gary ein. »Ich muß zurück zum Haus und meine linguistischen Nachschlagewerke suchen. Ich hoffe, ich kann mich daran erinnern, wo ich sie hingelegt habe.«
    »Die meisten deiner College-Sachen sind auf dem untersten Regal hinter meinem Schreibtisch.«
    Gary nickte, aß sein Sandwich auf und sagte: »Ich gehe jetzt.«
    »Gut«, antwortete Mark »Gabbie und Jack können mir helfen. Wenn ihr nichts dagegen habt«, wendete er sich an die beiden.
    »Nein«, sagte Gabbie, und Jack nickte. Beide schienen sich geschmeichelt zu fühlen.
    Mark aß sein Sandwich auf, trank den letzten Rest seiner Limonade und sagte: »Nun gut, laßt uns gehen.« Als er Glorias besorgten Ausdruck sah, berührte er ihren Arm. »Es ist nichts Gefährliches daran, Gloria.«
    Sie erwiderte seinen Blick und nickte langsam. Sie drehte sich um und säuberte den Tisch, während Phil in sein Arbeitszimmer ging und Gabbie und Jack in Richtung Keller verschwanden.
    Als er die Küche verließ, fragte sich Mark, ob Gloria wohl erkannt hatte, daß er log.

9
    Das letzte Schriftstück im Regal war eine helle, feine Pergamentrolle.
    Mark ließ Jack und Gabbie das große Stück Papier halten, während er es fotografierte. Er sprach in den Recorder: »Beleg 136: ein einzelnes Blatt, anscheinend aus Pergament, sechs mal sieben Zentimeter, keine sichtbare Schrift. Sieben Linien, in ungeordneter Reihenfolge, befinden sich am rechten Rand, wie man auf der Fotografie erkennen kann. Eine Linie vom Boden, ungefähr in einem Sechzig-Grad-Winkel zum Boden laufend… endet in einem Kreis, der weniger als zwei Zentimeter im Durchmesser ist. Drei Zeichen scharen sich in der linken oberen Ecke.
    Eine Linie verläuft in einer enger werdenden Spirale von diesem Kreis zu einem größeren Kreis« – er zählte –, »umschließt neun ganze Drehungen gegen den Uhrzeigersinn. Die Herkunft dieses Schriftstücks ist nicht ersichtlich.«
    Er ließ sie es wieder zusammenrollen und sagte: »Nun, das reicht.
    Jetzt können wir mit dem Übersetzen anfangen.« Er lächelte, offensichtlich mit dem Fund zufrieden. »Laßt uns eine kurze Pause machen, bevor Gary zurückkommt.«
    Beim Kaffee in der Küche sagte Mark: »Ich denke, wir bekommen die Antworten, die wir gesucht haben. Ich spüre sie beinahe – in Reichweite.« Er wirkte zufrieden, aber auch zerstreut.
    »Was genau hat dich dazu veranlaßt, hiermit anzufangen?« fragte Gabbie.
    Mark dachte nach. »Vor ungefähr zehn Jahren arbeitete ich an einem Buch über Geheimbünde; es wurde letztendlich nie geschrieben. Ich konnte keinen Verleger finden, weil zwei vergleichbare Bücher gut eingeschlagen waren. Wie auch immer, ich versuchte, in Deutschland Stoff auszugraben, in Münster – wo ein Geheimbund mit dem Namen Holy Vehm im späten fünfzehnten Jahrhundert tätig war –, als ich zufällig ein paar Briefe von einem katholischen Priester aus Ulm, das liegt in der Nähe von Stuttgart, durchsah, die auf den Oktober 1903
    datiert waren. Der Priester, dem er in Münster geschrieben hatte, war ein Freund aus seiner Seminarzeit. Die Briefe gehörten nicht ins Archiv der örtlichen Diözese, sondern wären wahrscheinlich besser in den Tiefen des Vatikangewölbes vergraben. Sie erzählten von einigen
    ›Prozessen‹ und wiesen auf Hinrichtung hin. Der Priester aus Ulm war völlig verstört, sowohl von den Vorkommnissen, die in seiner Gemeinde passierten, als auch von der Reaktion der Kirche. Das war der erste Hinweis, den ich erhielt, daß sich im

Weitere Kostenlose Bücher