Der Elfenhuegel
als Mark auflegte, daß… daß ich nie wieder von ihm hören würde.«
Phil wollte eine spöttische Bemerkung fallenlassen, überlegte es sich aber anders, als er bemerkte, daß seine Frau wirklich verstört war. Er stand auf und ging zu ihr hin. »Hey, mein irisches Mädchen, was ist denn?« sagte er sanft, nahm sie in seine Arme und hielt sie fest.
»Du hast mich seit Jahren nicht mehr so genannt«, sagte sie. Sie legte ihren Kopf an seine Brust. »Es ist nur so ein frostiges Gefühl.«
Phil zögerte einen Moment, dann griff er hinter seine Frau, nahm den Telefonhörer auf und begann zu wählen.
Der Apparat am anderen Ende klingelte, und wurde dann abgenommen. Es war Mark. »Wann fährst du los?« fragte Phil, der dann eine Weile zuhörte und schließlich vorschlug: »Nun gut, schau. Warum kommt ihr nicht beide vorbei, dann könnten wir zusammen nach Buffalo zum Abendessen fahren? Wir bleiben mit Gary in der Flughafenbar, bis sein Flugzeug startet. So muß er nicht zwei Stunden lang allein am Terminal sitzen. Und du ersparst dir teure Parkgebühren am Flughafen. Wir würden uns freuen.« Er legte auf.
»Was war das?« fragte Gloria.
»Marks Flugzeug geht heute abend um zehn, und Gary nimmt das Überlandflugzeug um Mitternacht. Auf diesem Weg kannst du das Gefühl abschütteln, daß du Mark nie wiedersehen wirst.« Er blickte auf seine Uhr. »Du kannst ihn in ungefähr zwei Stunden sehen. Er kommt um fünf.«
Gloria lächelte. »Danke.«
»Wofür.«
»Dafür, daß du dich nicht lustig gemacht hast.«
Er tat die Bemerkung mit einem Achselzucken ab, als die Küchentür hinter den Zwillingen zugeknallt wurde. »Ma!« hallte es durch das Haus, womit Patrick die Ankunft von sich und seinem Bruder ankündigte.
Die Schwingtür ging auf, und die Zwillinge kamen in Sicht. Sean trug einen Haufen Briefumschläge. »Die Post ist da«, rief er.
Phil nahm die Briefe an sich, während Gloria sagte: »Ratet mal, wer heute Schokoladenplätzchen gebacken hat?«
Mit einem Ruf der Zustimmung gingen die Zwillinge mit ihrer Mutter in Richtung Küche, während Phil den silbernen Brieföffner benutzte, den Aggie ihm geschenkt hatte, um herauszufinden, wie hoch in diesem Monat die Rechnung von American Express sein würde. Der Öffner erinnerte ihn an Aggie, und er rief seiner Frau zu: »Besser, du rufst Aggie an und sagst Gabbie, daß wir sie heute nacht als Babysitter brauchen.« Er schüttelte seinen Kopf. Gabbie hatte angefangen, die Nächte in Aggies Haus zu verbringen, und ward in den letzten Tagen im Hastingschen Haushalt kaum gesehen, außer in der Scheune. Wie verliebt sie in Jack auch war, sie würde niemals ihre Pferde vernachlässigen. Dann warf Phil einen Blick auf den letzten Brief in dem Stapel; er blickte ihn wieder an, starrte auf den Absender, als ob er seinen Augen nicht traue. Dann rief er: »Und sage ihr, daß sie einen Brief bekommen hat. Von ihrer Mutter.«
12
Gabbies Gesicht war eine schwer deutbare Maske, als sie den Brief beendet hatte. Während sie ihn langsam faltete, blickte sie ihren Vater an und begann zu lachen. »Mom hat geheiratet.«
Phil blinzelte und sagte: »Sie ist verheiratet?«
Gloria betrachtete die Reaktion mit Interesse. Das einzige Thema aus Phils Vergangenheit, das tabu war, hieß Corinne. Phil hatte Gloria nur die nackten Tatsachen erzählt und es abgelehnt, über seine erste Heirat zu diskutieren. Als sie anfingen, miteinander auszugehen, hatte Gloria Angst, daß in Phil noch eine Flamme für seine erste Frau brannte. Sie merkte sehr schnell, daß diese Annahme weit von der Wahrheit entfernt war.
Gabbie lachte immer noch, aber in ihrem amüsierten Tonfall schwang auch eine Prise Bitterkeit mit. »Sie hat Jacques Jeneau geheiratet.«
Glorias Augen weiteten sich. »Den französischen Millionär?«
Phils Mundwinkel zogen sich nach oben, und seine Augen traten hervor. Einen Moment lang befürchtete Gloria, er würde gleich anfangen zu schreien, aber plötzlich warf er seinen Kopf zurück und fing an zu lachen. Es durchzuckte ihn, er lachte so sehr, daß er über die Armlehne der kleinen Couch gegenüber von seinem Schreibtisch nach hinten fiel und mit einem dumpfen Schlag landete. Er lag auf dem Rücken und lachte. »Jeneau!« krächzte er.
Gabbies Gelächter und das ihres Vaters vereinigten sich, und sie mußte sich eine Träne wegwischen, als sie von der Fröhlichkeit ihres Vaters angesteckt wurde.
Jack, der schweigsam an der Tür zur Diele gestanden hatte, sagte zu
Weitere Kostenlose Bücher