Der Elfenhuegel
Rampe aus dem Schlamm zu machen.« Sie nahm die Schlüssel und lief los, während Phil die Kiste beleuchtete und Jack heftig weitergrub.
Als sie zurückkam, hatte Jack eine seichte Rampe aus Erde hinunter zur Kiste gegraben, die bis unter den alten Stumpf reichte. »Wenn es nicht so regnen würde«, beobachtete Jack, »hätte das Stunden gedauert.« Er schnappte immer noch nach Luft, und unter der Kapuze seines Ölzeugs liefen Schweiß und Regenwasser seine Stirn hinunter.
»Mal sehen, ob wir sie jetzt rausziehen können.«
Sie banden das Seil an den Metallgriff, nahe der Rampe. Phil und Jack zogen, und als das schwere Ding keine Anstalten machte, sich zu bewegen, packte zuerst Gabbie und dann Gloria zu. Sie zogen, aber die Kiste bewegte sich nicht von der Stelle. Jack schrie, man solle aufhören, und setzte sich auf den Boden des Loches. Er steckte die Schaufel zwischen die Kiste und den Boden. Dann sprang er auf und lehnte sich auf den Griff.
»Was machst du da?« rief Phil durch den jetzt trommelnden Regen.
»Saugen. Ich versuche das Vakuum zwischen der Kiste und dem Schlamm aufzubrechen.«
Phil nickte und stieg hinunter, mit auf den Griff, sein Fuß neben dem von Jack, fügte so sein Gewicht dem der Schaufel hinzu. Nach einem langen Moment, in dem die beiden ihr ganzes Gewicht auf die Schaufel gelegt hatten, bewegte sie sich. Phil konnte es gerade noch verhindern, auf Jack herunterzuplumpsen, und sprang zurück. Jack zog die Schaufel heraus und rannte aus dem Loch heraus. Er forderte die anderen auf, das Seil zu ergreifen, und alle zerrten daran. Der Standort war schlüpfrig, aber nach einem festen Ruck bewegte sich die Kiste ein wenig. Danach ließ sie sich nicht mehr bewegen.
»Sieht so aus, als ob die Wurzeln des Stumpfes die Kiste an ihrem Platz festhalten«, sagte Jack. Er sprang erneut in das Loch und benutzte den Rand der Schaufel, um die Wurzeln zu durchschlagen, mit wenig Erfolg.
Nachdem er ein paar Minuten vergeblich gehackt hatte, bot Gabbie sich an, die Axt aus der Scheune zu holen. Sie stürmte fort und kehrte kurz darauf mit einer Axt und einem Beil zurück. Jack verbrachte fast eine halbe Stunde damit, die Wurzeln oberhalb der Kiste durchzuschneiden. Mehrere laute Klänge deuteten ihnen an, daß sich auf der Kiste Metall befand.
Jack warf die Axt aus dem Loch und machte mit dem Beil weiter.
Nachdem er annahm, daß der Weg aus dem Wurzeldreieck frei sei, sagte er: »Laßt es uns noch mal versuchen.« Alle vier ergriffen das Seil.
Sie bewegten sich gleichzeitig, und langsam kam die Kiste unter dem Stumpf hervor. Während sie weiterrutschte, unterstützte die Schwungkraft ihre Bemühungen, und als die Kiste einmal den Rand der Rampe, die Jack gegraben hatte, erreicht hatte, rutschte sie vollständig ins Blickfeld. Es war eine hölzerne Truhe, an jeder Seite sechzig Zentimeter, rundherum festgehalten von zwei eisernen Bändern, mit eisernen Verstärkungen an den Ecken. Das Metall war braun vor Rost, sah aber grundsätzlich noch intakt aus; silberne Schimmer spähten durch die Schrammen von Jacks Axtschlägen. Es gab keinen sichtbaren Riegel oder ein Schloß, nur eine eiserne Krampe über einem eisernen Ring, Ohne zu warten, sagte Gabbie: »Was ist drin?«
Sie kniete nieder und öffnete den Deckel, während Phil auf sie herunterleuchtete. Sie hob den Deckel an und offenbarte das Innere.
Schimmernde Reflektionen tanzten auf den goldenen Münzen, die die Kiste beinahe zum Überlaufen brachten. Sanft sagte Jack: »Kein Wunder, daß sie so schwer war.«
»Scheiße!« sagte Gloria. »Eine wahrhaftige Schatztruhe!«
»Kesslers Gold«, meinte Gabbie. »Es ist wahr.«
Dann fing Phil an zu lachen, und kurz darauf brüllten und schrien sie alle. Nach diesem kurzen Begeisterungsausbruch sagte Gabbie: »Was machen wir jetzt?«
»Ich denke, wir sollten zurück zum Haus gehen und zu Abend essen«, sagte Phil.
Gloria schaute zu ihrem Mann auf. »Meinst du, wir sollten es jemandem erzählen?«
»Ich rufe morgen früh Darren an und bitte ihn, in den Gesetzen über Grundstücksrecht oder Schürfrechte oder Bergungsrechte nachzuschlagen, oder was immer zum Teufel es ist, das hier angewendet werden muß.«
»Darren?« fragte Jack.
»Der Rechtsanwalt der Familie«, sagte Gabbie.
»Nach allem, was wir wissen«, fügte Phil hinzu, »könnten wir hier einen deutschen Nationalschatz haben oder etwas, worauf jemand anderes einen gesetzlichen Anspruch hat. Also, laßt es uns nach Hause in Sicherheit
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