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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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zuckte mit den Achseln. »Warum jetzt? Das Haus stand lange Zeit leer, seit Kessler nach Deutschland reiste und bevor wir hier eingezogen sind. Wenn jemand von dem Gold wüßte, hätte er sich hier herumtreiben und es ausgraben können, ohne daß jemals irgend jemand Verdacht geschöpft hätte. Nebenbei, wer könnte sonst davon wissen?
    Ich bin sicher, daß es das Gold ist, von dem Mark uns erzählt hat, das Fredrick Kessler für diese zweifelhaften Anleihen benutzte.«
    Gloria schien nicht überzeugt zu sein, aber sie führte ihren Einspruch nicht zu Ende. Etwas nagte an ihr, das tiefe Gefühl einer bösen Vorahnung. Ihre Gedanken wurden von der Rückkehr der Zwillinge aus der Schule unterbrochen. Sie kamen herein, und Phil sagte: »Hi, Jungs. Wie lief es heute?«
    Beide Jungen taten die Frage in einer gemeinsamen Geste des Achselzuckens ab, die andeutete, daß es sich nicht lohne, darüber zu reden. Sean sagte: »Robbie Galloway ist nach Hause geschickt worden, weil er Maria Delanys Pullover zerrissen hat.«
    Gloria versuchte interessiert auszusehen, aber sie war mit ihren Gedanken bei ihren Vorahnungen. Patrick sagte: »Jaa, er hat versucht sie zu kitzeln. Er mag es, die Mädchen zu kitzeln. Der Lehrer hat gesagt, er müsse mal mit Robbies Vater reden.«
    Phil lächelte verständnisvoll, als Gloria ihre Augen nach oben verdrehte. Sie flüsterte: »Bitte, Gott, keine frühzeitige Pubertät in diesem Haus.«
    Phil sagte: »Na ja, da Mark nicht in Frage kommt, versuche ich Gary aufzuspüren, um ihm zu sagen, was hier vorgeht.« Zu den Jungen sagte er: »Wißt ihr, wo Gary in Seattle wohnt?«
    »Lupinski«, sagte Patrick.
    »Wer?« fragte Gloria.

    »Er kennt den Kerl noch vom College«, erklärte Sean. »Hat er uns erzählt. Der Kerl arbeitet für die Super Sonics. Gary ging mit ihm zu vielen der Spiele. Er sagt, dort hätte er seine elegante Jacke bekommen, und das ist der Kerl, bei dem er wohnt.« Beinahe schuldbewußt fügte er hinzu: »Ich habe ihn gefragt, ob er uns auch solche Jacken besorgen könne.«
    Phil blickte auf seine Uhr. »An der Küste ist es jetzt Mittagszeit. Ich rufe die Vermittlung in Seattle an und lasse mir das Büro der Super Sonics geben…« Er telefonierte und erhielt die Nummer, dann wählte er und wartete, bis das Klingeln am anderen Ende beantwortet wurde.
    »Hallo, könnte ich bitte mit Mr. Lupinski sprechen?« Er nickte, als man ihn bat zu warten. Nach einem Moment sagte er: »Mr. Lupinski? Mein Name ist Philip Hastings… Guten Tag. Ich versuche, Gary Thieus aufzutreiben…« Phil zog die Augenbrauen hoch. »Wirklich? Bitte.«
    Nach mehreren Sekunden sagte er: »Hey, Gary, wie geht es dir? Ich hätte nicht damit gerechnet, dich so leicht zu finden.«
    Er hörte für einen Moment zu, dann sagte er: »Nein, hier ist alles in Ordnung. Aber bist du bereit für einen Schock? Nein, nichts Schlimmes, Gott sei Dank. Jack und Gabbie haben nur Kesslers Gold entdeckt.« Er grinste bei der Antwort am anderen Ende, und selbst Gloria konnte Garys Ausruf hören, weil Phil den Hörer von seinem Ohr weghielt. »Nein, ich mache keine Späße, mein Alter. Dieses merkwürdig aussehende Stück Pergament, das du und Mark gefunden habt, war eine Planpause zu einer Karte, die Kessler in einer Truhe auf dem Dachboden verborgen hatte. Jack und Gabbie sind nur zu den Markierungen gegangen, auf die sie durch die Karte hingewiesen wurden, haben ein bißchen gegraben, und voilà! Gold.«
    Kichernd hängte er ein. »Gary ist schon unterwegs. Er wird vom Sea-Tac-Flughafen anrufen und uns mitteilen, wann er in Buffalo landet.«
    Gloria stand auf. »Ich glaube, ich mache eine Kanne Tee. Möchtest du auch?« Er deutete ein Ja an, als sie auf die Tür zusteuerte. »Kommt, Jungs, laßt euren Vater weiterarbeiten.«
    Die Jungen bewegten sich hinter ihrer Mutter in Richtung Diele. An der Tür sagte sie: »Und, Liebling, danke.«
    »Wofür?«
    »Dafür, daß du mir gesagt hast, alles sei in Ordnung.«
    Als sie und die Jungs aus seinem Blickfeld verschwanden, lehnte Phil sich zurück und seufzte. Die Zwillinge warfen sich einen Blick zu und fragten sich, worum es hier wohl gehe, aber da es hoffnungslos war, Erwachsene zu verstehen, entschlossen sie sich, etwas Unterhaltsameres zu finden, und gingen still hinaus. Phil hoffte inbrünstig, daß Gloria sich nicht allzusehr über die geheimnisvollen Vorkommnisse der letzten Zeit aufregte. Seit Gabbies Überfall hatte auch er das Gefühl von etwas Fremdem, etwas Störendem…

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