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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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eine Menge Automaten waren aufgestellt worden mit Glücksspielen – einen Pfennig werfen, um einen Goldfisch zu gewinnen, Pfeile und Ballons, ein Glücksrad, Bohnensackstoßen und anderes mehr.
    Sean hörte, wie das Auto seiner Eltern fortfuhr, und schaute zurück, damit er sehen konnte, wie sie davonfuhren. Die hohen Wolken verbargen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne, verwandelten die Landschaft in ein trübes Grau, während der Dunst sich in einen anständigen Schauer verwandelte. Sean überlegte: Es war vorgesehen, daß die Feier von sechs bis neun dauerte, also mußte er die Zeit perfekt einteilen. Sean schaute sich um, schloß sich einem Haufen Kinder bei der Tür an und wartete.

12
    Aggie mied die Auffahrt zum Highway 117, der Hauptader für den Verkehr runter nach Pittsville. Sie blinzelte bei dem blendenden Licht der entgegenkommenden Autos, das von der schlüpfrigen Straße reflektiert wurde. Sie war dankbar, daß der Regen aufgehört hatte, denn ihr großer Ford schlingerte auf diesen nassen Straßen wie ein Schlachtschiff. Sie fuhr von der Autobahn ab, auf die Landstraße in Richtung zum Hastingschen Anwesen.
    Hinter der Unterführung fiel der Regen wieder, in gewaltigen Mengen. Die Regenmassen ließen alles außer der gestrichelten Linie auf der Straße verschwimmen. Aggie schaltete die Scheibenwischer auf Höchstgeschwindigkeit und verringerte ihr Tempo. Es gab noch zwei gefährliche Abbiegungen, bevor sie die Abkürzung zur Hastings-Farm erreichte, und sie war sich nicht hundertprozentig sicher, wo genau sie sich befand, öffentliche Grenzsteine existierten nicht. Ohne Straßenlampen war alles, was sie sehen konnte, der Bereich innerhalb ihres Fernlichtes. Sie fuhr durch einen Tunnel der Nacht. Entfernte Blitze erzeugten im Radio krächzende Geräusche, also schaltete Aggie es aus.
    Sie fuhr eine Weile, bis sie sich fragte, ob sie irgendwo eine falsche Abbiegung genommen hatte. Sie war müde, weil sie zu wenig geschlafen hatte – sie war innerhalb der letzten Woche viele Stunden bei den Hastings gewesen. Und sie hatte wegen der Sorge um Patrick ebenfalls eine heftige Müdigkeit in den Knochen. Die gestrige Unterhaltung mit Barney und Sean hatte sie an ihre Grenzen stoßen lassen, machte sie mit einer unscharfen, nachdenklichen Besorgnis bekannt. Sie wurde von einem namenlosen Gefühl verwirrt. Seitdem Mark sie angerufen hatte, wußte sie einen Namen für das Gefühl: Angst.
    Aggie blickte zu ihrem Passagier, der stoisch mit geradeaus gerichteten Augen dasaß und nichts sagte. Vor weniger als sechs Stunden hatte sie einen Anruf von Mark Blackman erhalten. Er hatte versucht, Gary anzurufen, aber der jüngere Mann war für einen Tag mit seiner Freundin unterwegs. Mark hatte es bei den Hastings versucht, aber es war immer besetzt. Voller Verzweiflung hatte er Aggie angerufen und hatte sie durch dieses merkwürdige und geheime Ferngespräch in eine angsterfüllte Welt gestoßen, eine Welt, die sie zum erstenmal erblickte, als Sean gestern zu Barney Doyles Schuppen kam.
    Dann kam noch ein Anruf, und mit einer Überredungskunst, die Aggie nicht verstehen konnte, hatte ihr Passagier sie davon überzeugt, nach Buffalo zu fahren und ihn am Flughafen abzuholen. Und alles, was Aggie von diesem Mann wußte, war, daß er Deutscher war und sagte, er würde von Mark Blackman erwartet, wenn der auftauchen würde. Aggie war nicht in der Lage, ihre Verwirrung in Worte zu fassen, als sie einwilligte, den Fremden abzuholen. Irgendeine Macht hatte heute nacht ihre Finger im Spiel, und es lag jenseits ihrer Fähigkeit, diese Macht zu erkennen, aber sie konnte Teile des Ganzen klar sehen; sie konnte sehen, wie fremd diese Macht war. Und erkennen, daß diese fremde Eigenschaft ihrem Verständnis hinzugefügt wurde.
    Was sie letztendlich zu verstehen glaubte, selbst wenn es nur ein Teil eines größeren Ganzen war, flößte ihr Angst ein, flößte ihr mehr Angst ein, als sie jemals gedacht hätte, daß irgend etwas es tun könnte. Sie war derart mit der Anwesenheit ihres Passagiers beschäftigt, daß sie sich zwingen mußte, sich aufs Fahren zu konzentrieren. Marks und Garys Vermutungen über einen Geheimbund, dem Kessler angehörte und der in dieser Gegend existierte, war keine Theorie mehr. Denn ein Mitglied dieser Organisation saß auf dem Beifahrersitz, nach einem langen Flug von Deutschland. Und sie fuhren bei diesem schrecklichen Sturm zu den Hastings, weil dieser Mann aus irgendeinem Grund vor Mark dort

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