Der Elfenhuegel
einig?«
Die Jungen zuckten die Achseln und sagten ja. Der Mann rieb sich wieder über das Kinn. »Gut, ich habe euer Wort. So, jetzt ist Schluß damit.« Er wechselte das Thema und sagte: »Also, was macht ihr Jungs in Frau Agathas Scheune?«
»Sie sagte, wir könnten mit den Kätzchen spielen.«
»Nun gut«, entgegnete der Mann, »wenn sie das gesagt hat, ist es o. k.
Aber sie sind noch klein, und wie alle Babys brauchen sie Ruhe. Warum gehen wir nicht nach draußen und sehen uns die neuen Lämmer auf der Wiese an.« Er führte sie sacht, aber bestimmt nach draußen. »Und wer könntet ihr Jungs sein?«
Die Jungen nannten ihre Namen, und der Mann sagte: »Patrick und Sean? Allerdings, das sind irische Namen.«
Patrick grinste. »Unsere Mutter ist Irin. Ihr Mädchenname war O’Brien.«
»O’Brien!« rief der Mann. »Sie stammt doch nicht etwa aus Ballyhack, oder?«
»Sie kommt aus Glendale«, verkündete Sean.
»Klar, es gibt eine ganze Menge O’Briens, das ist sicher.« Außerhalb der Scheune blieb er stehen. »Also, Sean und Patrick, man nennt mich Barney Doyle. Freut mich, eure Bekanntschaft zu machen.« Sie schüttelten sich feierlich die Hände. »So, und nun laßt uns die Lämmer anschauen.«
Als sie sich ihren Weg durch den Hinterhof bahnten, wurde die Gittertür geöffnet, und Agatha Grant schaute heraus: »Barney Doyle!
Wohin gehst du mit den beiden Jungen?«
»Zeige den Burschen die neuen Lämmer, Miss Agatha.«
»Und was ist mit meiner Pumpe? Ich brauche Wasser fürs Essen.«
»Alles repariert, arbeitet wie neu, was Sie schon wüßten, wenn Sie den Wasserhahn geöffnet hätten. Ich war gerade im Moment dabei, unseren Marsch anzuhalten und es Ihnen zu sagen.«
Ihr Ausdruck verriet nur eine begrenzte Bereitschaft, ihm zu glauben, also nickte sie eifrig. »Abendessen in einer Stunde, also bring sie zeitig genug zurück, damit sie sich noch waschen können.«
»Ja, Miss Agatha.«
Nachdem sie ins Haus zurückgekehrt war, sagte Barney: »Eine nette Oma, auch wenn sie keine Irin ist. Nun kommt, wir sehen uns die Lämmer an.«
Als sie den Weg zur Wiese südlich des Hauses gingen, fuhr ein Auto von der Straße aufs Anwesen zu und blieb davor stehen. Die Jungen rannten voraus, und Barney griff sich an den Kopf und kratzte sich. Er bezweifelte, daß ein Wesen, das einen Meter groß war und große Zähne hatte, in der Scheune gewesen war, denn die Scheunenkatze hätte ihre Kätzchen nach draußen geschleppt, wenn ein Räuber in der Nähe herumgeschlichen wäre. Es gab jedoch keinen Zweifel daran, daß irgend etwas die Jungen erschreckt hatte. Er schickte ein Stoßgebet an St. Patrick und St. Jude, daß es nur Geräusche und Schatten waren, die die Jungen so sehr beunruhigt hatten, dann beeilte er sich, hinter den Jungen herzukommen.
11
Von ihrer Veranda beobachtete Agatha, wie zwei Männer aus dem Wagen stiegen. Philip stand neben ihr und betrachtete das Paar. Der Fahrer war ein großer Mann, mit schnellem und entschlossenem Schritt. Sein Haar war schwarz und – abgesehen von den grauen Strähnen an den Schläfen – aus einer hohen Stirn zurückgekämmt; er trug einen kurzgeschnittenen Bart. Sein Alter konnte man nicht bestimmen: irgendwo zwischen dreißig und fünfzig. Trotz des warmen Wetters trug er einen weißen Schal und eine braune Kordjacke zu braunen Hosen. Als er die Stufen heraufkam und Agatha bei der Begrüßung anlächelte, bemerkte Phil, daß seine Augen so dunkel waren, daß sie beinahe schwarz erschienen.
»Mark, das ist Philip Hastings.«
»Ich habe Ihre Bücher gelesen, Herr Hastings. Ich bin so etwas wie ein Fan von Ihnen«, sagte der Mann.
»Und das ist Gary Thieus«, stellte Agatha den anderen Mann vor.
Philip streckte ihm seine Hand entgegen.
»Nennen Sie mich Gary«, bot der Mann mit einem breiten Grinsen an. Sein Haar war sehr kurz geschnitten, beinah ein Bürstenschnitt, aber seine abstehenden Ohren waren auffälliger und zogen beinahe alle Aufmerksamkeit auf sich.
Mark sagte: »Er ist mein Assistent und der beste Koch weit und breit
– Anwesende natürlich ausgeschlossen.«
»Kommt rein und nehmt euch etwas zu trinken. Das Essen kocht, und wir können uns bekannt machen.« Agatha erlaubte Philip, die Tür aufzuhalten, während sie die anderen hinein führte.
Philip folgte als letzter, hinter Gary. Blackmans Assistent bewegte sich mit einem wiegenden Gang, der Philip einen Baseball-Spieler vermuten ließ.
Jack bot Mark und Gary etwas zu trinken an, während
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