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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Persönlichkeit, aber auch ziemlich kontrovers. Er schrieb eine Reihe ungewöhnlicher Bücher über Magie und das Okkulte, die die akademische Gemeinschaft aufgebracht haben. Und er ist Aggies liebster Diskussionsgegner.«
    Agatha sagte: »Mark Blackman ist ein kleiner Schurke bei seinen Forschungen und voller Meinungen, aber er ist absolut charmant. Ihr trefft ihn in Kürze. Er leistet uns beim Essen Gesellschaft.«
    »Wunderbar«, sagte Phil.
    »Er ist ebenfalls eine Informationsquelle für genau die Art Dinge, mit denen ich mich beschäftige«, sagte Agatha. »Er hat einige seltene Bücher in seiner Bibliothek – eine Erstausgabe von Thomas Crokers Fairy Legends and Traditions of the South of Ireland, wenn ihr euch das vorstellen könnt – und eine beträchtliche Anzahl persönlicher Journale und Tagebücher. Seine Hilfe war unschätzbar.«
    »Was macht Blackman in Pittsville?«
    »Du kannst ihn selber fragen. Ich habe nichts, was einer vernünftigen Antwort gleichkäme, obwohl er sehr amüsant ist in seiner Anfechtung.
    Er hat vorsichtig geäußert, daß er an einem neuen Buch arbeitet, obwohl mir das Thema nicht bekannt ist. Das ist alles.« Agatha pausierte, während sie nachdachte. »Ich finde den Mann faszinierend, wenn auch ein bißchen irritierend in seiner Heimlichtuerei.«
    Phil lachte. »Agatha glaubt an ausgefallene Ideen.« Er sagte dies zu den anderen, weil Agatha protestiert hatte. »Als ich anfing, als Absolvent nebenbei Geschichten zu schreiben, konnte sie nicht verstehen, warum ich sie ihr nicht zeigen wollte, bevor sie beendet waren.«
    Zu Gabbie sagte Agatha: »Kind, dein Vater schreibt nicht. Er bringt in einer Höhle Magie zustande, und wehe dem, der das Zauberwort bricht, bevor es vollbracht ist.«
    Phil fiel in das allgemeine Gelächter mit ein, und das Gespräch wendete sich alten Freunden und Kollegen ihrer Tage in Cornell zu.

10
    Patrick und Sean hockten über der Kiste in der Scheune. Die Katze betrachtete mit Mißtrauen die Jungen, die jetzt ihren Nachwuchs, die Kätzchen, streichelten und mit ihnen spielten. Die jungen Tiere befanden sich in jener ungeschickten Phase, daß sich ihre Augen gerade geöffnet haben und ihre unbeholfenen Possen noch allenthalben Gelächter hervorrufen.
    Patrick suchte sich eins der Jungen aus, das zart miaute. Er streichelte es und sagte: »Ziemlich niedlich, was?«
    Sean nickte, streckte seine Hand aus und berührte ein anderes. Ein Trippeln im Heu, nahe der dunkelsten Ecke der Scheune, erregte seine Aufmerksamkeit. »Was ist das?«
    »Was?«
    »Da drüben – im Heu bewegt sich etwas.« Er zeigte in die Richtung.
    Patrick legte das Kätzchen nieder und stand auf. Er ging entschlossen auf die dunkle Ecke zu, als Sean sagte: »Tu’s nicht!«
    Patrick zögerte und wandte sich zu seinem Bruder um. »Warum nicht?« verlangte er zu wissen.
    Sean ging widerstrebend an die Seite seines Bruders. »Vielleicht ist es eine Ratte oder so was.«
    »Oh, Bruder!« sagte Patrick. »Du bist noch ein richtiges Baby.« Er schaute sich um und sah eine alte, rostige Heugabel neben der Tür. Er nahm sie von der Wand, kaum fähig, das lange Werkzeug zu balancieren. Langsam bewegte er sich auf die Ecke zu und begann, in dem alten Stroh herumzuwühlen.
    Für einen langen Moment gab es keinen Hinweis darauf, daß etwas anderes als Stroh unter den rostigen Zinken sei, die Patrick vor sich schwang. Vorsichtig stach er die Gabel tiefer in das Stroh und bewegte sie zur Seite.
    Dann tauchte etwas unter dem Stroh auf. Es stand aufrecht, war weniger als einen Meter groß und beobachtete die Jungen aus großen, leuchtenden Augen. Es war ein kleiner Mann. Vom Kopf bis zu den Füßen war er mit ungewöhnlich aussehenden Sachen gekleidet: mit einem großen Hut, einem grünen Mantel, eng geschnittenen Hosen und mit Schuhen, die mit goldenen Schnallen verziert waren.
    Die Jungen standen reglos da, als wären sie unfähig, auch nur zu atmen. Der kleine Mann tippte an seinen Hut und hüpfte mit einem wilden, durchdringenden Gelächter vom Stroh, sprang zwischen den Jungen hoch und landete mit spielerischer Schnelligkeit auf der anderen Seite des Scheunenbodens. Patrick wiederholte Seans Angstschrei, während er die Mistgabel senkte und herumschleuderte, seine Augen immer auf der winzigen Kreatur, die an der gegenüberliegenden Wand hochsprang und zwischen einem Loch in den losen Bohlen verschwand.
    Die Jungen standen wie angewurzelt und schwiegen, die Augen vor Erstaunen weit aufgerissen,

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