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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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die Veränderung, aber mißverstand den Grund und sagte: »Ist in Ordnung, Jungs. Ich bin nicht vollkommen verrückt. Viele von uns aus dem alten Land lassen draußen Milch stehen, für die kleinen Menschen.« Die Jungen blieben still, und Barney schaute umher, als ob er sichergehen wollte, daß sie nicht belauscht wurden. Er kniete sich langsam hin, was durch sein Alter erschwert wurde, und flüsterte: »Als ich ein Junge war, drüben im Kreis Wexford, lebte ich auf einer Farm, ein ganzes Stück von Foulkmills entfernt. War schön da, obwohl wir arm wie Kirchenmäuse waren.« Seine Augen, wäßrig und gerötet, schienen etwas Zurückliegendes zu sehen. »Eines schönen Tages im Mai war ich draußen, um nach dem Bullenkalb zu sehen, das mein Onkel Liam meinem Vater gegeben hatte. Es war ein prächtiges Kalb, hatte aber eine stark ausgeprägte Neigung, auf Entdeckungstour zu gehen. Das war zwar schön für das Kalb, denn es konnte viele neue Dinge sehen und interessante Bekanntschaften machen, aber für mich war es eine Last, denn ich war derjenige, der es wieder einfangen und nach Hause bringen mußte – sehr zum Vergnügen meiner Brüder und Schwestern. Nun gut, an diesem Tag im Mai war der kleine Bulle auf halbem Weg nach Wellington Bridge – das ist, zu eurer Erklärung, eine entfernte Stadt, und es war schon lange dunkel geworden, als ich ihn nach Hause brachte. Die Nacht war warm und roch nach Blumen und Gewürznelken, und der Wind wehte vom Kanal, alles in allem eine prächtige Nacht, um draußen zu sein. Da ich kaum ein paar Jahre älter war als ihr Jungs jetzt, war ich vorsichtig, so allein mit dem Kalb, aber nicht ängstlich, denn die Unruhestifter waren alle in den Kneipen, und die Straßenräuberei hatte schon lange nachgelassen. Dann hörte ich die Musik und sah die Lichter.«
    Die Jungen schauten sich gegenseitig an, und es war Patrick, der sagte: »Leprechauns?«
    Barney nickte feierlich. »Das ganze Daoine Sídhe«, flüsterte er. »In jeder ihnen möglichen Schattierung und Größe tanzten sie oben auf einem Hügel, und es war ein majestätischer und angsteinflößender Anblick.« Langsam erhob er sich. »Seitdem hab’ ich es nicht wieder gesehen, bis diesen Frühling.«
    »Die danny she? Sind sie böse?« fragte Sean, und in seiner Stimme schwang Besorgnis mit. Patrick schaute ihn verächtlich an, war aber in Wirklichkeit auch erleichtert, daß die Frage ausgesprochen wurde.
    »Es heißt Daoine Sídhe, obwohl ›danny she‹ dem schon ganz schön nah kommt. Böse?« wiederholte Barney und rieb sich das Kinn. »Nun ja, es gibt eine Geschichte. Es wäre schwer, ihnen etwas Gutes oder Böses zuzuordnen, sie sind, wie sie sind. Sie können beides oder keines sein, das hängt von der Laune ab. Es heißt, sie belohnen die Rechtschaffenen und bestrafen die Bösen, aber meistens lassen sie uns in Ruhe. Wartet hier eine Minute.«
    Barney steckte eine Hand tief in eine der Taschen seiner Latzhose und schien etwas zu suchen. Als er es gefunden hatte, zog er seine Hand wieder raus und hielt den Jungen etwas unter die Nase. Es war ein glatter Stein mit einem Loch in der Mitte, der an einem Lederband hing. »Was ist das?« fragte Patrick.
    »Das is’ der Elfenstein.«

    »Oh!« rief Sean.
    Patrick sah verwirrt aus. »Es ist nur ein Stück Felsen.«
    »Das ist wahr, in gewisser Hinsicht. Aber andererseits ist ein magischer Zauberstab auch nur ein Stock, wenn man es von der Seite betrachtet.«
    »Ist es Magie?« fragte Sean.
    »Auf seine Art, Kumpels, auf seine Art. Es hat die Kraft, die ›Guten Menschen‹ davon abzuhalten, dir etwas anzutun, also muß es ja wohl Magie sein.«
    »Wie denn?« fragte Patrick, der immer noch nicht überzeugt war.
    » Wie, kann ich euch nicht sagen, nur daß es so ist. Und nicht jeder Stein mit einem Loch eignet sich dafür. Ihr könnt nicht hingehen, einen Kieselstein nehmen und ihn durchbohren. Es muß ein Stein sein, der in einem Strom gewaschen wurde, mit einem natürlichen Loch, und den findet man auf dem trockenen Ufer. Es muß Magie sein, denn warum gäbe es sonst so viele Regeln?«
    Das leuchtete den Jungen ein. Patrick zeigte nicht viel Interesse, aber Sean befingerte den glatten Stein. Etwas brachte Barney dazu, sich umzuschauen. »Ich vermute, ihr kommt zu spät zum Abendessen. Eure Mutter wird sich sorgen. Nun gut«, sagte er zu Sean, »behalte den Stein, so daß die ›Guten Menschen‹ euch auf dem Nachhauseweg kein Unbehagen bereiten, und ich werde einen anderen

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