Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
Vom Netzwerk:
das Böse Ding noch jung war. Solche Erinnerungen schmerzten. Und das Licht gab diesen Erinnerungen einige Stellen, wo sie sich verstecken konnten. Aber der Nachmittag und die Schatten wurden länger, so daß es die Wälder sicher erreichen konnte. Nebenbei überlegte es sich, daß niemand in dem Haus eine bedrohliche Haltung einnahm. Niemand.

13
    Patrick stellte seine Narben mit einer Mischung aus Stolz und Besorgnis zur Schau. Stolz über seine Mutabzeichen, hatte er Angst vor dem, was Barney über das Böse Ding unter der Brücke sagen würde.
    Sie standen vor dem Gelegenheitsarbeiter, der sich nun auf den Hocker neben seiner Werkbank setzte.
    »Nun, er hat dich tüchtig geschnitten, nicht wahr, Patrick Hastings?«
    Er betrachtete den Jungen mit dem trüben Blick, den er schon an ihm kannte.
    Patrick nickte. »Er hat versucht, mich zu beißen. Aber ich konnte entkommen, Barney.«
    Mit einem Seufzer nahm sich Barney einen Schluck aus der Flasche, die er stets bei sich trug. Anschließend erhob er sich von dem Schemel, führte die Jungen zur Tür hinaus, und sie setzten sich auf die Veranda.
    Er schaute sich um, als würde er erwarten, etwas zu sehen. »Ein wenig mehr als zwei Monate. Wir müssen nur noch die nächsten zwei Monate und etwas mehr aushalten.« Er genehmigte sich einen weiteren Schluck.
    »Was ist in zwei Monaten?« fragte Sean.
    »Der Tag der Bewegung, Sean. Die Guten Menschen packen und machen sich um Mitternacht auf den Weg, sind vor Sonnenaufgang am Allerheiligen verschwunden. Und wenn wir Glück haben, sehen wir ihresgleichen in diesem Leben nicht mehr wieder. Zweimal in meinem Leben ist zweimal zuviel.« Er zwinkerte den Jungen verschwörerisch zu. »Das is’ der Grund, warum ich wieder zum Trinker wurde. Die Guten Menschen haben ein weiches Herz für Narren und Trunkenbolde, sagt man, und sie ärgern mich so lange nicht, wie ich den Geruch von Barney in meinem Atem habe.« Er zwinkerte erneut und strich sich mit dem Zeigefinger über den Nasenflügel.
    »Die Trolle werden gehen?« fragte Patrick.

    »Ave, und seine ganze Familie, obwohl ich nicht glaube, daß er durch und durch ein Troll ist, jetzt nicht. Ein Troll ist ein großes und angsteinflößendes Ding, das jeden Übertreter anspringt. Ich denke, du bist mit einer Bestie des dunklen Volkes zusammengestoßen, diese Kleinen, die die Hoffnung auf Gottes Erlösung aufgegeben haben.
    Vielleicht selbst… Nun, es hat keinen Zweck sich mit der Frage abzuquälen, was es sein könnte.« Er machte das Zeichen des Kreuzes.
    »Aber wenn es ein Troll wäre, hättest du keine Chance gehabt, die Brücke zu überqueren. Dieses Böse Ding bleibt da unten mit sich allein.
    Aber der Fluß hat dich in seinen Zufluchtsort geschwemmt, und erst mal dort drinnen, bist du ein jagdbares Wild. Halte dich von unterhalb der Brücke fern, und es geht dir gut. So wie er sich nicht ins Licht wagt, in der Regel.« Er dachte nach. »Obwohl die Regeln von Zeit zu Zeit gebrochen werden.«
    Mit plötzlichem Eifer sagte Patrick: »Ich will es kriegen.«
    »Was willst du?« fragte Barney verblüfft.
    Der kleine Junge hatte beinah Tränen des Zorns in den Augen und sagte: »Ich will abrechnen. Es hat mir weh getan, und ich will ihm weh tun. Ich werde es dazu bringen, fortzugehen.«
    »Langsam, Burschen«, warnte Barney und legte seine Hand auf die Schulter des Jungen. »Also, zum ersten, du hast keine Zauberkraft.
    Zum zweiten, er ist sicher einer der kleineren Kameraden seiner Art, und wenn du ihm Schmerz zufügst, könntest du die Aufmerksamkeit eines seiner größeren, weniger fürsorglichen Verwandten auf dich ziehen. Wenn es das ist, was ich glaube, steht es in den Diensten eben eines solchen, der dir Leid ohne Ende bereiten kann. Und drittens, es wird im November vorbei sein. Mein Rat an dich ist, die Dinge ruhen zu lassen.«
    »Nein, ich will, daß es zurückgeht.«
    Als er Patricks Entschiedenheit sah, schüttelte Barney seinen Kopf.
    »Nun, das ist ein gewaltiger Plan.« Er setzte sich mit einem Seufzer zurück und sah nachdenklich aus; nach einem Moment fragte er den Jungen, ob er mit einem Schwert umgehen könne.
    »Ich kann einen Schläger schwingen«, antwortete Patrick.
    »Na sicher, das is’ wirklich elegant, wenn du mit einem großen zweihändigen, ungewöhnlichen Schwert Amok läufst und in wunderbarer Sorglosigkeit mit Händen und Füßen um dich schlägst.

    Aber diese Bestie macht den Eindruck eines schnellen und beweglichen Kameraden, schwer zu

Weitere Kostenlose Bücher