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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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zurückkehren und weiter an dem Zaun arbeiten.«
    Mark griff nach unten und sagte: »Jack, wenn du krank bist, nimm’s…«
    Seine Worte wurden jäh unterbrochen, als seine Hand Jacks Schulter berührte. Der junge Mann schrie vor Schmerz auf. Gabbies Hände flogen zu ihrem Mund, und der unerwartete Schrei ließ sie ein Stück zurückspringen. »Jack, was ist los?« fragte sie, ihre Augen vor Sorge weit aufgerissen.
    Mark kniete nieder. »Laßt mich mal einen Blick auf diese Schulter werfen.«
    Jack nickte schwach, während er sich von Mark das Hemd aufknöpfen ließ. Mark tastete einen Moment lang ungeschickt die Schulterpartie ab, seine bandagierte rechte Hand behinderte ihn. Er öffnete alle Knöpfe und schob das Hemd vorsichtig zurück.

    »O mein Gott!« murmelte Gabbie, als sie auf Jacks Schulter blickte.
    Sie war von einer Entzündung flammenrot, eine Birne aus rotem Fleisch erhob sich über dem Gelenk. Das Zentrum der Geschwulst war beinah purpurfarben.
    »Das ist kein Bazillus, Jack. Du hast eine mörderische Infektion«, stellte Mark fest. »Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen, und zwar sofort. Bevor du eine handfeste Blutvergiftung hast.«
    Jack blickte hinab auf seine Schulter und versuchte seine Augen auf einen Punkt zu richten. »Heute morgen war sie noch in Ordnung«, sagte er verzagt.
    Mark fischte die Autoschlüssel aus seiner Tasche und gab sie Gabbie mit den Worten: »Ich schalte nur noch den Computer deines Vaters aus, du gehst und läßt schon mal den Motor an. Fahr den Wagen hier zur Rückseite, und ich helfe Jack nach draußen.«
    Gabbie lief durch die Vordertür nach draußen, und Mark legte Jack sacht das Hemd über die flammende Schulter. Innerhalb einer Minute war der Computer ausgeschaltet, die Türen abgeschlossen, und Marks Auto jagte über die Straße, die zum Pittsville Memorial Hospital führte.

2
    Der junge Doktor in der Notaufnahme untersuchte die Schulter und berührte sie nur ein wenig, aber selbst diese sanfte Berührung ließ Jack zusammenzucken und stöhnen. Gabbie stand an seiner Seite, während Mark sie aus kurzer Entfernung durch die Tür zur Notaufnahme beobachtete.
    Der Doktor sagte zu Gabbie: »Ich glaube, Sie sollten dort drüben warten. Es wird kein besonders angenehmer Anblick« Gabbie sagte nichts, schüttelte nur mit dem Kopf.
    Der Doktor verlangte Novocain und injizierte es Jack genau über der Schwellung, in noch gesundes Gewebe. Vor Schmerz umgriff Jack den Rand des Untersuchungstisches, auf dem er saß, preßte die Lippen aufeinander. »Diese Schulter ist wirklich sehr heiß. Das hier wird den stechenden Schmerz im Nu herausziehen.« Der Arzt wartete, dann berührte er die Umgebung des Einstichs. Als Jack sich nicht beschwerte, spritzte der Doktor näher am Zentrum der Entzündung.
    Als er wartete, bis die ganze Schulter betäubt war, sagte er: »Sie hätten es wirklich nicht so weit kommen lassen sollen, Mr. Cole. Es mag vor einer Woche nur eine Beule gewesen sein, aber jetzt ist es eine erstklassige Infektion, und Sie sind um Haaresbreite an einer Blutvergiftung vorbeigekommen.«
    »Ich hatte letzte Woche keine Beule«, sagte Jack, dessen Gesicht jetzt, da der Schmerz dumpf wurde, wieder ein wenig Farbe bekam. »Doktor, ich hatte selbst heute morgen keine Beule.«
    Der Arzt blickte seinen Patienten ungläubig an. »Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, Mr. Cole, aber das kann nicht innerhalb weniger Stunden plötzlich aufgetaucht sein. Hatten Sie nicht kürzlich Schmerzen in der Schulter?«
    Jack schüttelte den Kopf, aber Gabbie sagte: »Du hast sie dir vorgestern nacht gerieben, nachdem du in den Wäldern warst, erinnerst du dich? Und du hast sie den ganzen gestrigen Tag bewegt, als hätte sie sich versteift. Ich habe dich gesehen.«
    »Ich dachte, ich hätte sie mir nur beim Sprung über den Zaun verrenkt.« Dann dachte Jack nach und fügte hinzu: »Klar, sie hat gestern weh getan.«
    Der Doktor nickte nur, als ob dies ein Eingeständnis der Fahrlässigkeit seines Patienten sei. Er nahm sich ein Skalpell und sagte:
    »Wenn Sie kein Blut sehen können, würde ich vorschlagen, Sie schauen Ihre hübsche Freundin an.« Er schnitt ins Zentrum der Schwellung, und die Krankenschwester an seiner Seite begann damit, das Blut aufzuwischen. »Wau, was für eine Bescherung.« Der Doktor untersuchte die Wunde eingehend. »Wenn ich gewußt hätte, daß es so eine tiefe Wunde ist, hätte ich Sie in den OP geschickt und einen Chirurgen gerufen.« Er orderte eine

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