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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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augenblicklich mit einem Erste-Hilfe-Kasten zurück und begann, seine Hand zu verbinden, während Phil ihm einen Drink anbot.
    Mark schüttelte seinen Kopf. »Ich denke, wir fahren nach Hause, jetzt, wo die Polizei hier ist.«
    Zwei Polizisten hatten Mark gefunden, wie er auf der Erde hockte.
    Gary war von ihren Lichtern angezogen worden. Er hatte Mark zurückgebracht. Die Polizisten waren noch draußen, um nach dem Verdächtigen zu suchen, hatten aber wenig Hoffnung, ihn zu finden.
    Sie hatten ebenfalls klar zum Ausdruck gebracht, was sie darüber dachten, daß Mark und Gary im Dunkeln gefährlichen Kriminellen nachstellten.
    Gary wünschte den Polizisten eine gute Nacht, während Mark nichts sagte. Es sah so aus, als würde er sich auf etwas konzentrieren, aber es war nicht zu übersehen, daß er verstört war, und so nahm niemand Anstoß daran, daß er sie ohne ein Wort verließ. Als sie das Auto erreichten, zog Mark seinen Recorder aus der Tasche und gab ihn Gary.
    »Ich möchte, daß du mir das morgen vorspielst, bevor ich aufwache und aufstehe.« Er dachte nach, dann sagte er: »Laß noch ein anderes Aufnahmegerät laufen, ja?«
    Gary sagte: »Du bist der Ansicht, hier geht etwas vor, das nur von deinem Unterbewußtsein verstanden werden kann, nicht wahr?«
    »Vielleicht, aber ich brauche eine Nacht, damit dieser Computer« – er tippte an seine Schläfen – »es ein wenig aufwühlt.«
    Gary startete den Wagen und fragte, was denn nun da draußen passiert sei.
    Weich antwortete er: »Ja. Ich bin in Ordnung.«
    »Was ist da draußen passiert? Etwas hat dich hart geschlagen.« Er erhielt keine Antwort. Nach einem Moment sagte Gary: »Für einen Moment dachte ich, ich hörte… ich weiß nicht. Es klang wie Pferde.
    Und eine Art ungewöhnlicher Musik. Was ist passiert?«
    Mark fing an zu sprechen und schloß seinen Mund dann wieder. »Ich weiß nicht, ob ich es beschreiben kann. Ich weiß im Moment eigentlich nichts mehr. Ich erzähle es morgen, nachdem du das Band für mich gespielt hast.«
    Gary kannte Mark zu gut, um weiter zu argumentieren. Er würde es ihm zu gegebener Zeit erzählen. Mit einem Seufzer der Resignation brachte er das Auto auf Touren und fuhr vom Haus der Hastings fort.

17
    Gary blickte auf seinen Arbeitgeber und Freund herunter. Marks Atem ging langsam und regelmäßig, aber seine Augen bewegten sich unter den Augenlidern. Er befand sich in jener Phase des Schlafes, die die Psychologen REM-Schlaf nennen: rapid eye movement. Er träumte, das könnte ihn empfänglich für Suggestionen stimmen und ihn befähigen, tief in seiner Erinnerung verborgene Dinge hervorzurufen.
    Schon dreimal hatten sie diese Methode bei ihm angewandt und immer interessante Resultate erhalten.
    Gary hatte sich das Tonband vor dem Zubettgehen angehört und wünschte, er hätte es nicht getan, denn es hatte beides: seine Neugier erregt und ihn bis zu einem Punkt durcheinandergebracht, der ihn bis zum Morgengrauen wach hielt und in der Küche Kaffee trinken ließ. Er hatte sich entschlossen, Mark bis zu seiner üblichen Aufwachzeit um acht Uhr schlafen zu lassen. Jetzt war es ungefähr Viertel vor acht.
    Gary schlich an Marks Bett und kniete nieder. Mit dem Daumen drückte er die Aufnahme-Taste von einem der tragbaren Bandgeräte nieder, richtete das Mikrofon auf Mark. Leise, so als wolle er ihn nicht aufwecken, spulte Gary das andere Band zurück. Er betrachtete die braune Blutspur auf dem kleinen Gerät, als Marks Stimme durchkam, bedrückt und ängstlich wie nie zuvor. In all den Jahren, die sie schon zusammen waren, hatten sie unheimlichere Situationen erlebt, als es sich die meisten Menschen vorstellen können, und Gary hätte es nie erlebt, daß Mark als erster Anzeichen von Angst zeigte.
    »Dunkle Wälder in der Nacht. Eine spöttische Stimme ruft meinen Namen. Drei Frauen in Weiß, die verdammten Weißen Frauen. Gott, o Gott!« Es folgte ein hörbares Schniefen und Schluchzen. »Lichter und winzige Gestalten… o Gott. Es sind Elfen! Kleine verdammte Elfen.
    Kleine nackte Menschen mit Flügeln. Freche Kobolde – Leprechauns –
    und Heinzelmännchen, hüpfen vorbei…«
    Wieder ein Schluchzen. »Dann Reiter. O Gott, es ist die Wilde Jagd.
    Dann ein Junge, der nach Gewürzen riecht. Reiter in Rüstungen lauern überall um uns herum. Der Junge verhindert, daß sie mich sehen. O
    mein Gott.« Marks Stimme verlor sich, als der Recorder in seine Tasche gesteckt wurde. Für lange Zeit war nichts zu hören, Gary

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