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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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weh. Frauen sind so schwierig im Auge zu behalten. Das macht vier, glaube ich. Gabbie, würde es dir was ausmachen, Mrs. Raymond Nummer fünf zu werden? Du hättest die beste Figur und warst von allen meinen Ehefrauen die hübscheste.
    Ich könnte dich mit Juwelen und hautengen Kleidern behängen und überall Staat mit dir machen.«
    Gabbie lehnte lachend ab, während Gloria Tommy ins Wohnzimmer führte. »Wie lange bleibst du?«
    »Ich fürchte, nur bis nach dem Mittagessen«, antwortete er, während er sich schwerfällig in einen mit Stoff bezogenen Stuhl setzte. »Ich habe vor, nach Erie, Pennsylvania, weiterzufahren, wenn du dir das vorstellen kannst. Ich habe eine Stiefschwester, die morgen ihre Tochter verheiratet, also habe ich beschlossen, so, wie die Dinge liegen, alle meine Reisen in einem Aufwasch zu erledigen. Ein unvorstellbar dreister Besuch, ich weiß, aber notwendig. Wenn das Schicksal mir hold ist, werde ich schon bald in mein eigenes kleines Nest in Manhattan zurückkehren, nicht das schlechteste nach so einer Reise.«
    Gabbie lachte. »Kleines Nest.« Zu Jack sagte sie: »Es ist ein Penthaus, das leicht zwei Millionen Dollar wert ist.«
    Gloria sagte: »Tommy, das ist Jack Cole. Jack, dieses Unikum ist Tommy Raymond, mein früherer Agent.«
    Jacks Hand wurde von Tommys gigantischer Faust verschlungen.
    »Jack Cole! Gut, ich wollte Phil schon anrufen, um zu fragen, ob Sie nicht schon hier wären.« Er setzte sich wieder auf den Stuhl.
    Jack sah überrascht aus. Er konnte sich nicht vorstellen, weshalb Glorias Ex-Agent überhaupt wissen wollte, daß er existiert, am allerwenigsten, warum er ihn sehen wollte. Er warf Gabbie einen Blick zu und bemerkte, daß sie ihren Kopf schüttelte, während ein besorgter Ausdruck über ihr Gesicht huschte.
    Blind für jede Warnung fuhr Tommy Raymond fort. »Ich bin diesen netten Leuten seit einiger Zeit einen Besuch schuldig, und nachdem ich Ihre Arbeit gelesen habe, entschloß ich mich, ein kleines Geschäft mit dem Vergnügen zu kombinieren, während ich hier durchfahre.«
    Jack war offensichtlich verblüfft und blinzelte wie eine überraschte Eule. »Gelesen… meine Arbeit?« Er drehte sich so um, daß sich seine Silhouette vom Fenster abhob, sein Gesicht war eine Mischung aus Überraschung und Verstimmung.
    »Ja«, sagte Tommy. »Den Manuskriptteil, den Phil mir geschickt hat.«
    Alle Augen im Zimmer blickten nun auf Phil, der Tommy verständnislos ansah. »Ich habe dir gar nichts von Jacks Arbeit geschickt, Tommy.«
    Dann bewegten sich alle Augen langsam von Phil zu Gabbie, die Jack schuldbewußt ansah. »Äh… ich habe in meinem letzten Jahr die letzten Zeugnisse gefälscht, Dad. Ich kann deine Unterschrift ziemlich gut.«
    Jack sah irritiert aus. »Du hast ihm Kopien von meinem Stoff gesandt?«
    Sofort ergriff Gabbie die Gegenoffensive. »Ja, das hab’ ich!«

    »Das stinkt!« Jack schrie es beinah.
    »Hey, ihr zwei, beruhigt euch«, sagte Phil vergeblich.
    »Der Deal besagte, daß wir gegenseitig unsere Arbeiten lesen, nicht, daß wir sie herumzeigen«, sagte Jack.
    »Es war einiges Gutes dabei.«
    »Interessiert mich nicht! Das sollte keiner lesen.«
    »Halt!« sagte Gloria.
    Sowohl Gabbie als auch Jack schwiegen sofort. Gloria sagte: »Nun gut. Also, was geht hier vor?«
    Gabbie holte weiter aus bei ihrem Bericht. »Jack und ich haben uns geeinigt, einige Sachen auszutauschen, die wir während der letzten Jahre geschrieben hatten, weißt du, so ’ne Art gegenseitige Trostvereinigung.
    Und einiges von dem, was er geschrieben hatte, war wirklich gut.«
    »Also hast du es Tommy geschickt?« fragte Phil. »Warum hast du es mir nicht gezeigt?«
    Gabbie zuckte mit den Achseln. »Du bist mein Dad. Und ich dachte, wenn Jack etwas Positives von jemandem hört, der kein Freund ist, würde er vielleicht wieder anfangen zu schreiben.«
    Jacks Wut kochte nur noch auf kleiner Flamme. »Du hattest kein Recht dazu«, sagte er ebenso sanft wie erzürnt.
    Tommys Gelächter verhinderte weitere Rechtfertigungsversuche.
    »Richtig oder nicht, junger Mann, sie hat es getan, und ich habe es gelesen. Also, interessiert es Sie, was ich denke?«
    Jacks Neugier gewann die Oberhand über seinen Zorn. »Ja, ich denke schon.«
    »Nun gut, Sie sind ein sehr schlechter Schriftsteller, was die Prosa betrifft.« Jacks Gesichtsausdruck verdunkelte sich wieder, aber Tommy fuhr fort. »Aber Sie schreiben exzellente Dialoge. Tatsächlich, Sie sind wohl einer der besten

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