Der Elfenhuegel
Tommy Raymond bestand darauf, jeden zum Abendessen einzuladen, bevor er in die Wildnis von Erie aufbrach. Aber schließlich machten sich Gabbie und Jack aus dem Staub, nahmen den Wagen ihres Vaters und fuhren rüber zu Aggies Haus.
5
Ein lautes Geräusch weckte Gloria. Sie lauschte einen Moment in verschlafener Desorientierung, bevor sie den Radau lokalisieren konnte.
Irgendwo im unteren Teil bellte Bad Luck sehr laut, während die fragenden Stimmen der Kinder die Nacht langsam erfüllten. Sie schaute auf die Uhr, während Phil sich schon aus dem Bett rollte. Das Leuchtzifferblatt gab 3:10 an.
»Was zum Teufel ist das?« sagte Phil.
»Sei vorsichtig«, drängte sie ihn, als er in seinen Bademantel schlüpfte.
Einen ungewöhnlichen Moment lang dachte sie über die Beschaffenheit des menschlichen Verstandes nach. Es könnte sein, daß Phil nach unten ging, um einem Landstreicher gegenüberzustehen, und er lehnte es ab, dies nackt zu tun. Seine Schlafanzughosen waren irgendwo in die Ecke geworfen worden, das Resultat eines enthusiastischen Liebesaktes in der früheren Nacht.
Phil zögerte. »Was sollten wir in solch einem Fall tun? Die Polizei rufen?«
»Ich erinnere mich nicht. Mach ein Geräusch oder irgend so was. Sie verscheuchen, glaube ich.«
Man konnte von unten einen dumpfen Schlag hören, und Bad Luck bellte weiter. Gloria erschrak bei dem Geräusch. »Nun gut, tu irgend etwas.«
»Ich gehe nachschauen. Du rufst die Polizei.«
Gloria fing an zu wählen, während Phil ruhig die Diele herunterging.
Als er an Gabbies Zimmer vorbeikam, sah er, daß sie mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck in der Tür stand. »Bleib hier, Liebes«, beruhigte er sie. Ihr beunruhigter Blick sprach Bände über ihre Sorge um den Vater. Die Jungen waren vor ihrem Zimmer, Patrick bewaffnet mit seinem Baseballschläger. Phil befreite sie von dem Scheinknüppel und sagte: »Ich nehme das. Ihr beiden bewacht die Treppe.« Patrick wollte gerade protestieren, als sein Vater sagte: »Kümmert euch um die Frauen.« Sean und Patrick positionierten sich beide resolut oben an der Treppe, die Arme gekreuzt, unerschrocken gegen jeden Eindringling, der versuchen würde, an ihnen vorbeizukommen.
Langsam schlich Phil die Treppe hinunter und lauschte. Nichts alarmierte ihn, daß sich ein Einbrecher in der Nähe aufhielt, das einzige Geräusch war Bad Lucks Bellen. Abwesend hob er den Schläger hoch, um das Gewicht abzuschätzen, hielt ihn wie eine lange Lanze, bereit, ihn zu schwingen oder zu werfen. Er kam sich ein wenig albern vor, aber auch selbstsicherer, da er wenigstens eine Waffe hatte.
Ein knurrendes und jaulendes Geräusch, von einem lauten, dumpfen Schlag gefolgt, ließ Phil zusammenzucken. Sofort fing Bad Luck wieder an zu bellen, jetzt noch wilder als zuvor. Der Labrador stand vor der Tür zum Keller, bellte und winselte, um hereingelassen zu werden.
Geräusche von schnellen Bewegungen und ein lautes Knallen drangen von unten herauf, als ob jemand Dinge umstoßen würde.
Dann das Jaulen einer Katze. Phil lachte befangen, als er sich auf die Kellertür zubewegte. Es hörte sich an, als ob Hemingway einem Störenfried im Keller begegnet sei. Einem weiteren dumpfen Schlag folgte ein schmerzvolles Kreischen, das sich zur Tonlage der Agonie erhob. Phil riß die Kellertür auf, während von oben Fragen zu hören waren.
Bad Luck stürzte sich mit lautem Gebell die Treppe hinunter, während Phil das Licht anschaltete und den Schläger in Position brachte. Wenn etwas außer einer streunenden Katze in den Keller gekommen war, mußte Hemingway wahrscheinlich gerettet werden.
Phil schossen vage Erinnerungen an Jacks oder Gabbies Erzählungen von einem Waschbären durch den Sinn, welcher die Gegend terrorisierte. Phil rannte die Stufen hinunter.
Etwas Schwarzes und Flinkes, und im Vergleich zur Katze auch verdammt Großes, hüpfte von einem Stapel Bücher herab zu einem hohen Kellerfenster und verschwand nach draußen, bevor Phil einen Blick darauf werfen konnte. Bad Luck hüpfte hinterher und kletterte auf einen umgefallenen Bücherhaufen zu dem Arbeitstisch unter dem Fenster. Er stand auf den Hinterbeinen und bellte wütend. Phil schrie:
»Bad Luck! Sei ruhig, du Held! Komm da runter!« Nach einem letzten Bellen hob der Hund seinen Schwanz und sprang mit trotzigem Schnaufen von der Werkbank Phil blickte sich um. »Hemingway?«
Ein schwaches, ängstliches Miauen antwortete ihm, und Phil ortete die Katze unter einem umgekippten
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