Der Elfenpakt
Lieber.«
EINUNDSECHZIG
D ie drei Kaiserlichen Generäle – Creerful, Vanelke und Ovard – saßen in der Kommandozentrale tief unterhalb der Fundamente des Palastes. Ihre Uniformen waren makellos, doch sie selbst schienen seit Tagen nicht geschlafen zu haben. Der Raum pulsierte vor Betriebsamkeit. Boten huschten mit Dokumenten und aktuellen Meldungen herein und hinaus. Militärzauberer saßen, über Hohlspiegel gebeugt, da. Soldaten in voller Kampfmontur bewachten jede Tür. Sie standen augenblicklich stramm, als Torhüter Fogarty hereinkam.
Er blickte sich neugierig um. Es war sein erster Besuch in der Kommandozentrale, und nach der zwanzigminütigen Abfahrt im Rohrpostschacht war ihm nun übel. Was seiner Neugier jedoch keinen Abbruch tat. In der Mitte des Raumes befand sich ein riesiger Strategietisch, mit dem es irgendwie möglich war, die gesamte Geografie des Elfenreiches darzustellen. Die Illusion war bemerkenswert, eindeutig die allerneueste Zaubertechnologie. Es sah aus wie eine Modelleisenbahnlandschaft, die Fogarty als Kind einmal besessen hatte, einschließlich solcher Details wie Miniaturgebäude, Straßen und Brücken, nur unglaublich viel größer. Wenn der Blick in eine bestimmte Richtung schweifte, tauchte dort eine Landschaft auf, als könnte der Tisch Gedanken lesen. Fogarty stellte fest, dass ein Punkt sofort vergrößert wurde, sobald man nur an ihn dachte. Auf vielen der dargestellten Straßen sah man animierte Truppenbewegungen.
Fogarty riss sich los, um die Reihen von Kristallkugeln zu betrachten. Die meisten von ihnen zeigten Yammeth Cretch, das Kerngebiet der Nachtelfen. Etwa ein Drittel von ihnen schien auf die Stadt Yammeth gerichtet zu sein.
»Sieh dir mal die Kugeln in der Reihe links von dir an«, murmelte Madame Cardui neben ihm.
Fogarty folgte ihrem Blick. Drei der Kugeln zeigten verschiedene Ansichten einer riesigen unterirdischen Höhle, in der Nachtelfensoldaten Waffen und Munition anhäuften.
»Sie liegt direkt unter der Stadt Yammeth«, erklärte ihm Madame Cardui. »Wir haben nicht mehr als drei Sensoren dort einschmuggeln können.«
»Sieht aus, als würden sie sich auf einen Angriff vorbereiten«, sagte Fogarty.
Sie nickte. »Sie wissen von dem Countdown.«
»Wir müssen dem ein Ende bereiten«, sagte Fogarty. »Das ist Wahnsinn.«
General Creerful löste sich aus einer Gruppe dicht beieinander stehender Frauen in Uniform und kam zu ihnen herüber. Sein Blick wirkte wie der eines Mannes mit wenig Verständnis für Störungen, aber er nickte relativ höflich. »Kronprinz. Torhüter.« Seine Miene entspannte sich nur leicht. »Bemalte Dame.«
»Holen Sie die anderen zwei hier rüber«, sagte Fogarty kurz und bündig.
Creerful kniff ungläubig die Augen zusammen. »Wie bitte?«
»Vanelke und Ovard. Holen Sie sie her. Wir müssen reden.« Fogarty funkelte ihn an. Seiner Erfahrung nach war Härte das Einzige, was Männer vom Militär respektierten, und in einer Situation wie dieser war Fogarty entschlossen, nicht damit zu geizen.
Creerfuls Augen blitzten ihn wütend an, aber schließlich wandte er den Blick ab und machte auf dem Absatz kehrt. Im nächsten Augenblick war er mit seinen Kollegen wieder zurück. Ovard war offenbar auf Konfrontation aus.
»Es gibt viel zu tun, Torhüter. Ich hoffe, dass es wichtig ist.«
»Wir können nächste Woche ein Wettpinkeln veranstalten, Ovard«, erwiderte Fogarty knapp. »Im Moment fehlt mir dazu die Muße. Ich möchte, dass Sie den Countdown stoppen.«
Falls Ovard verdutzt war, zeigte er es nicht. »Sie wissen, dass wir das nicht können, Torhüter.«
»Sie können und sie werden es«, verlangte Fogarty. »Ich befehle Ihnen, sämtliche Streitkräfte der Lichtelfen zurückzuziehen. Ich befehle es in meiner offiziellen Eigenschaft als amtierender Kaiser. Und dieser Befehl wird von Kronprinz Pyrgus und Madame Cardui, als Leiterin des Kaiserlichen Geheimdienstes, bestätigt.« Er blickte die beiden an, die zustimmend nickten.
Ovard seufzte und erlaubte sich zum ersten Mal, die Müdigkeit in seiner Stimme nicht zu verbergen. »Sie können die gesamte Kaiserliche Familie auffahren, wenn Sie wollen, Torhüter. Das wird das Gesetz nicht ändern. Der einzige Elf auf diesem Planeten, der einen laufenden Countdown stoppen kann, ist der regierende Monarch. Zuletzt war dies noch Kaiserin Holly Blue.«
»Kaiserin Blue ist nicht in der Lage, ihn zu stoppen«, sagte Fogarty.
Creerful drängte sich leicht nach vorn. »Worin
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