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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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gerade der Sinn eines Countdowns besteht, Eure Amtierende Majestät – das wisst Ihr doch. Oder solltet es wissen.«
    »Ich habe die Lage mit Madame Cardui diskutiert«, erwiderte Fogarty grimmig. »Wenn Sie unseren Anordnungen nicht nachkommen, wird sie ihrem Geheimdienst den Befehl erteilen, Sie von jeglichem Informationsfluss abzuschneiden.«
    Creerful seufzte. »Ich bin mir sicher, dass Madame Cardui nichts dergleichen tun wird«, sagte er, ohne sie anzusehen. »Aber wenn sie es täte, wären wir gezwungen, sie wegen Hochverrats festzunehmen.«
    Ein weiterer Bluff-Versuch war gescheitert. »Also gut«, sagte Fogarty. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, um sicherzustellen, dass niemand in Hörweite war, dann schaute er Ovard wieder in die Augen. »Was halten Sie davon: Die Nachtelfen haben eine Geheimwaffe, über die Sie von Prinz Pyrgus Genaueres erfahren können und die bewirken wird, dass unsere Leute bis zum letzten Mann abgeschlachtet werden, ehe sie auch nur einen Finger rühren können, um sich zu verteidigen.«
    Er wartete ab, rechnete fest damit, dass es Diskussionen, Zweifel und Fragen nach Einzelheiten geben würde. Stattdessen schauten alle drei Generäle ihn mit den Augen alter Männer an, die bereits zu viel Krieg und Leid gesehen hatten. Schließlich war es Vanelke, der leise sagte: »Sie stammen nicht aus dem Elfenreich, Alan. Wir können also nicht erwarten, dass Sie es verstehen. Es ist eine Frage des Gesetzes und der Tradition. Es spielt keine Rolle, ob wir alle ausgelöscht werden.« Er schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. »Wenn Kaiserin Blue nicht zurückkehrt und ihren Befehl widerruft, muss der Countdown weiterlaufen. Morgen früh bei Sonnenaufgang wird der Krieg beginnen.«

 
ZWEIUNDSECHZIG
     
    B lue starrte ihn an. »Mit dir?«
    Henry war anzumerken, wie furchtbar peinlich er die ganze Sache fand. »Es ist ein bisschen kompliziert«, sagte er.
    »Dann erklär es mir bitte«, verlangte Blue.
    Henry ging zum Bett hinüber, um sich zu setzen, dann sprang er plötzlich wie von der Tarantel gestochen wieder auf. »Entschuldige«, sagte er, ohne zu erklären, wofür. Er sah Blue an und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Sie haben mir etwas in den Kopf getan.«
    Blue wartete. Sie hätte Henry am liebsten in den Arm genommen und ihn wieder getröstet, aber sie musste wissen, was hier gespielt wurde, und zwar schnell. »Weiter«, sagte sie.
    »Sie haben es an meinem Auge vorbei hineingeschoben.« Er sah ihre Miene und fügte hastig hinzu: »Es ist genau so, wie sie dich mithilfe des blauen Lichts durch Wände schicken können. Das Auge wird nicht beschädigt oder so, aber es tut trotzdem ganz schön weh. Und es macht einem Angst.«
    »Weiter«, wiederholte Blue.
    »Es ist etwas, was einen mit dem Geist von Hael, dem Höllengeist, verbindet.«
    Diesen Ausdruck hatte Blue noch nie gehört. »Was ist denn der ›Geist von Hael›?«
    »So was wie das Internet der Dämonen.« Er bemerkte ihren verständnislosen Blick und beeilte sich zu erklären: »Eine Art geistiger Sender, mit dem ihr Anführer ihnen mitteilt, was sie tun sollen.«
    Blue runzelte die Stirn. »Du meinst Beleth?«
    Henry nickte. »Ja, Beleth. Der Höllengeist ist sein Kommunikationsnetz.«
    »Verstehe ich nicht«, sagte Blue. Sie war sich nicht sicher, ob das Ganze sie beunruhigte oder nicht. Henry konnte zuweilen sehr weitschweifig sein, wenn er versuchte, einem etwas zu erklären.
    »Ich glaube, ich auch nicht«, sagte Henry. »Auf jeden Fall nicht so richtig. Eine Art geistiges Netzwerk, denke ich. Keine Ahnung, ob es was Natürliches ist oder ob sie es erfunden haben. Aber es sorgt dafür, dass Beleths Befehle sehr schnell weitergegeben werden.« Er hielt kurz inne, dann fügte er hinzu: »Und dass sie auf jeden Fall ausgeführt werden.«
    Es folgte eine lange Stille. Blue fragte sich, warum ihr bislang noch nie jemand von dem Haelgeist erzählt hatte. Aber vielleicht wusste auch niemand davon. Lichtelfen mieden den Kontakt zu Dämonen, und nicht einmal die Nächtlinge kannten sich wirklich aus mit ihnen. Man wusste, dass Dämonen vor allem böse waren, doch darüber hinaus waren sie anders. Wie sehr, hatten die Elfen vielleicht nie begriffen. Oder es handelte sich um eine neue Technologie, die sie erfunden hatten, wie Henry gesagt hatte. Schließlich fragte sie: »Sie haben dir etwas ins Gehirn getan, was dich mit diesem Ding verbindet?«
    »Sie können es aus der Ferne anschalten.

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