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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Erfahrung zu bringen. Die Dinge entwickelten sich eigentlich ganz gut. Tante Aisling war ziemlich blöd, dem Journal ihres Vaters zufolge. Und es war bestimmt nicht das Schlechteste, ein bisschen mit ihr zu üben, bevor Mella Großmutter Martha kennenlernte, die überhaupt nicht blöd war. Sie lächelte. Sie lächelte Aisling liebenswert an und trank ihren ersten Schluck Earl Grey.
    Sofort schmeckte sie das Bergamotte-Aroma und mochte die Art, wie es sich mit dem rauchigen, staubigen Geschmack des Tees selbst vermischte. Kein Wunder, dass dieses Getränk in der Gegenwelt so beliebt war: Es war wirklich köstlich. Sie nahm noch einen Schluck, bevor ihr wieder einfiel,dass sie es langsam angehen lassen sollte. Dies war eine Flüssigkeit, vor der man Elfen warnte, und auch wenn sie bloß eine Halbelfe war, gab es immer noch eine 50   /   5 0-Chance , dass der Tee eine Wirkung auf sie haben würde. Also war das Schlüsselwort: Vorsicht. »Leckerer Tee«, bemerkte sie. Es schien etwas Unverfängliches und Angebrachtes zu sein.
    Plötzlich fragte Aisling: »Wie alt bist du, Mella?«
    »Fünfzehn. Beinahe sechzehn. Warum fragst du, Tante Aisling?«
    Aisling zuckte mit den Schultern. »Ich war bloß überrascht, dass Henry dich ganz allein auf diese Reise hat gehen lassen.« Ernsthaft blickte sie Mella an. »Ohne uns Bescheid zu sagen. Wir hätten dich am Flughafen abholen können.«
    Diese Bemerkung hatte sie erwartet. Mella lächelte. »Ich war tatsächlich überrascht, dass ihr es nicht getan habt. Ich habe mich gefragt, ob Großmutter Vaters Brief vielleicht nicht bekommen hat.« Unschuldig klapperte sie mit den Lidern. Dies war das Herz der Geschichte, die sie sich ausgedacht hatte, die sie schlau zusammenfabuliert hatte, um nicht bloß erklären zu können, warum sie so unerwartet aufgetaucht war, sondern auch allen anderen in diesem Zusammenhang Schuldgefühle einzuflößen. Natürlich gab es überhaupt keinen Brief: Wie sollte es auch einen geben?
    »Henry hat wegen deines Besuchs an Mutter geschrieben?«
    Mella nickte begeistert. »Oh ja, natürlich. Er hat ihr alles über meinen Besuch geschrieben und sie gefragt, ob ich bei ihr bleiben könnte. Er hatte nichts dagegen, dass ich alleine fliege   – er sagte, er wollte, dass ich lerne, unabhängiger zu sein   –, aber er dachte, dass Großmutter mich vielleicht am Flughafen abholt oder dafür sorgt, dass es jemand anders macht.« Sie nahm noch einen Schluck Tee und sah Aisling freundlich an. »Es war aber nicht wirklich schlimm für mich, als niemand da war. Es ist ja gar nicht so weit weg von Heathrow. Ich habe ein Taxi genommen.«
    »Was?«, fragte Aisling. »Den ganzen Weg aus dem Märchenreich?«

Neun
    Die »Vereinigten Magischen Dienste« hatten mit dem
Körper im Kasten
wirklich ziemlich gute Arbeit geleistet, aber es fehlte eine ganz wesentliche Eigenschaft. In den Onyxkubus waren keine Räder eingebaut, und der sensible Festkörper-Zauberschaltkreis hatte zur Folge, dass man, sobald der Kubus einmal fabrikversiegelt war, auch keine mehr anschließen konnte. Das führte dazu, dass man, wollte Lord Hairstreak einmal irgendwo anders hinkommen, den ganzen Apparat auf eine Schubkarre laden und zu seinem Ziel transportieren musste, während oben auf dem Kubus sein Kopf hin und her wackelte. Der einzige Diener, dem er diese Aufgabe anvertraute, war ein altes Familien-Faktotum namens Battus Polydamas, der unentwegt schnaufte und sich beklagte, aber wusste, wie man ein Geheimnis für sich behielt, und der sein Leben für seinen Herrn geopfert hätte.
    »Pass auf, Batty!«, schrie Hairstreak, als die Schubkarre gegen einen Stein stieß und der Kubus beängstigend wackelte. Wenn das Ding umkippte, bestand die Gefahr, dass die Verbindungen rissen und sein Kopf davonrollte. Das würde ihn natürlich nicht umbringen   – dank der Sicherheitszauber war sein Kopf unzerstörbar   –, aber solch eine Erfahrung war immer irritierend. Darüber hinaus war es schmerzhaft, den Kopf wieder neu zu befestigen, und dauerte bis zu einer Woche, während der er sich nur noch mit einem Zucken der Augenlider verständigen konnte.
    »
Vorsichtig,
ach ja? Wir wollen es
vorsichtig
?«, murrte Batty. »Benehmen Sie sich, junger Herr Hairstreak, und versuchen Sie nicht, Ihrem Opa zu erzählen, wie man Schnecken schlürft.« Er schnaufte und riss die Schubkarre herum,um eine Ecke zu umkurven. Der Kubus begann, in die andere Richtung zu schwanken.
    Die schlimmen Wetterzauber, die die

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