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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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das Gesicht, um einen mitfühlenden Ausdruckdarauf zu zaubern. »Es wäre
besser
für dich, es nicht zu wissen.«
    Was sehr wohl stimmen konnte, dachte Brimstone, da Chalkhill eindeutig dabei war, ihn wieder in einen seiner verworrenen Pläne hineinzuziehen. »Was willst du, Chalkhill?«, fragte er angesäuert.
    »Ich möchte, dass du hieran riechst und dann herausfindest, wo der Besitzer jetzt ist.« Er lächelte. »Wie ein Bluthund.« Das Lächeln verschwand. »Das kannst du doch, oder? Wo du so wahrnehmungsfähig bist?«
    Brimstone zögerte. Das konnte er wahrscheinlich. Er hatte gewiss ein paar ganz ungewöhnliche Kräfte entwickelt, seit Dr.   Philenor sein Gehirn reorganisiert hatte. Er konnte zunächst einmal George sehen, auch wenn das sonst niemand konnte; und er konnte hören, wie Kakerlaken miteinander redeten. Jemanden wie einen Bluthund aufzuspüren war vielleicht gar nicht jenseits seiner Möglichkeiten. Und selbst wenn er es nicht konnte, war es vielleicht gut für ihn, wenn er so tat. Auch wenn er jetzt aus der Anstalt befreit war, so waren seine Mittel begrenzt   – ein Großteil seines Besitzes war verkauft worden, um für seine Behandlung aufzukommen   –, und in der Vergangenheit war Chalkhill immer auch eine gute Geldquelle gewesen. Brimstone blickte ihn ruhig an.
    »Und was ist dabei für mich drin?«, fragte er.

Acht
    Es war
sooo
aufregend. Mella hatte noch nie zuvor eine Menschenküche gesehen. Die Küchen im Purpurpalast waren riesig, hatten große schwarze Kamine, in denen man Holzscheite verbrannte, riesige Bratstellen und nicht weniger als sieben regenbogenfarbene Aromakammern, die vor Zauberkräften summten. Diese Menschenküche war im Vergleichdazu winzig klein, hatte überhaupt kein offenes Feuer und das Einzige, was entfernt an eine Aromakammer erinnerte, war eine weiße Metallbox auf einem Tresen, in die kaum ein Huhn passte, geschweige denn ein Ochse. All das führte zu der Frage: Wie kochten diese Leute? Es war nichts, absolut nichts da, das so aussah, als könnte es dafür geeignet sein. Und doch hingen Töpfe und Pfannen von Haken an der Decke, also musste man auch irgendwie kochen können.
    »Was ist das?«, fragte sie Tante Aisling und zeigte auf einen sargförmigen Schrank, der aufrecht an einer Wand stand. Wie eine Menge der Geräte hier war er weiß, sodass es unwahrscheinlich war, dass er einen Leichnam enthielt. Aber man konnte sich da nie so sicher sein. Einige der ältesten Elfen-Geschichtsbücher sprachen von Menschen, die
einander fraßen!
    Aisling blickte sie überrascht an. »Das ist bloß ein Kühlschrank. Habt ihr keinen zu Hause?«
    Mella zuckte beinahe zusammen. Zu Hause war ja angeblich Neuseeland, wo es, wie sie annahm, gewiss Kühlschränke gab, was auch immer Kühlschränke waren. Aber sie hatte sich schnell wieder im Griff. »Oh doch, natürlich. Unserer sieht nur ganz anders aus   …« Sie musste wirklich sehr vorsichtig sein. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, Tante Aislings Misstrauen zu wecken, obwohl es sehr, sehr unwahrscheinlich war, dass Tante Aisling erriet, wo sie wirklich herkam. Mella gestattete sich ein kleines, heimliches Lächeln.
    »Hättest du gern eine Tasse Tee?«, fragte Aisling.
    Mellas Lächeln verschwand abrupt. Ihr Vater hatte sie gewarnt, dass es zwei Getränke gebe, die gefährlich für Elfen seien, wenn sie die Gegenwelt besuchten. Na ja, nicht richtig gefährlich, nicht giftig oder so, sondern trügerisch. Eins davon war Kaffee, was auf Menschen kaum eine Wirkung zu haben schien   – alles, was es bewirkte, war, sie wach zu halten   –, bei Elfen aber eine psychedelische Wirkung entfaltete und Visionen auslöste. Das andere war Tee, den Tante Aisling geradeanbot. Das Problem war, dass Mella sich nicht daran erinnern konnte, was Tee laut Henry bei Elfen bewirkte. Er hatte das nur einmal erwähnt, als sie noch sehr viel jünger war und nicht genau aufgepasst hatte. Sie zögerte, merkte dann, dass dieses Zögern verdächtig wirken könnte, dachte daran, dass Teetrinken ein übliches Ritual bei Menschen war, dass man Teetrinken von Neuseeländern erwartete, dass Neuseeländer vermutlich
verpflichtet
waren, Tee zu trinken, dachte außerdem daran, dass sie bloß eine
Halb
elfe war, sodass Tee vermutlich gar keine Wirkung bei ihr entfaltete, und sagte dann: »Ja, bitte.«
    »Du setzt den Kessel auf«, sagte Aisling. »Ich suche die Kanne. Ist Earl Grey in Ordnung? Mutti hat anscheinend nie etwas anderes da.«
    Wer war

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