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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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praktisch bedeutete, Chalkhill zu folgen. Sobald sie Haleklind erreicht hatten, konnte er ihm die Kehle durchschneiden und ihm seine Geldbörse stehlen. Haleklind war sogar noch viel besser geeignet, um sich etwas Eigenes aufzubauen. Dort gab es keineblöden Gesetze gegen schwarze Magie, und wegen seiner früheren Erfahrungen als Dämonologe konnte er sicher ein paar interessante Zauber fabrizieren. Die ganze magische Industrie war in Haleklind sehr verästelt und ausgefeilt. Er müsste nicht mal einen Laden eröffnen: Er konnte die Kegel direkt an einen Großhändler liefern und innerhalb weniger Monate die ganze Nation damit versorgen. Er könnte sogar reich werden damit.
    »Halt dich in meiner Nähe«, sagte er zu George.
    »Wie bitte?«, fragte Chalkhill.
    »Hab mich bloß geräuspert«, sagte Brimstone.
    Egal, was Chalkhill sagte, durch einen Knoten in der Raumzeit zu spazieren fühlte sich nicht viel anders an, als durch einen normalen Wald zu spazieren. Da gab es die gleichen Bäume, das gleiche Unterholz, die gleichen Büsche, die gleichen Pflanzen, Beeren, Nüsse und Früchte, gelegentlich sah man auch ein Tier, oder man hörte es. Aber nach einer Weile begann Brimstone doch, das Seltsame, Fremdartige zu spüren. Obwohl es keinen erkennbaren Pfad gab, kamen sie trotzdem irgendwie voran. Bäume und Büsche blockierten ihren Weg, und dennoch gelang es ihnen, sie irgendwie zu umgehen. Seine erweiterten Sinne sagten ihm, dass der ganze Wald von Leben wimmelte, und keinem dieser Wesen gelang es, sie anzugreifen. An den Geräuschen war auch irgendetwas seltsam. Vogelgesang hallte geradezu unheimlich nach. Das Rascheln eines Tieres in der Nähe war immer noch zu hören, nachdem die Bewegung längst vorüber war.
    Dann war plötzlich alles wieder vorbei. Unter ihren Füßen war wieder ein Weg, und das Seufzen des Windes klang so, wie das Seufzen des Windes klingen sollte. Sie spazierten weitere hundert Meter, bevor sie zwischen den Bäumen hindurch auf eine offene Fläche kamen.
    »Ist das jetzt Haleklind?«, fragte Brimstone. Er schnüffelte, um zu prüfen, ob er Magie roch, aber es gab bloß den schwachen Geruch nach Dünger.
    »Ja.«
    »Ich dachte, wir wären in einer Stadt. Creen oder irgendwo.«
    Chalkhill seufzte. »Man kann einen Attentätertunnel nicht in ein Wohngebiet münden lassen   – das fällt viel zu sehr auf. Creen ist ungefähr einen Tagesmarsch entfernt, wenn wir uns nicht irgendein Transportmittel klauen können. Aber wir sind jetzt schon innerhalb der magischen Grenzkontrollen, und ich habe gefälschte Papiere für uns beide, die uns bei der restlichen Strecke von Nutzen sein werden.« Er schulterte seinen Rucksack. »Komm schon.«
    Brimstone zögerte. »Was sind denn das für Viecher?«, fragte er.
    Chalkhill folgte seinem Blick. »Was für Viecher?«
    Mit seinen erweiterten Sinnen konnte Brimstone eine Herde von Kreaturen dicht am Horizont grasen sehen. Es hätte eine Kuhherde sein können, aber er wusste, dass es keine war. Erstaunlicherweise konnte er nicht genau ausmachen, was für Tiere es waren. Seine Wahrnehmung glitt immer wieder an ihnen ab, rutschte zur Seite, als versuchte er, ein vollkommen mit Fett eingeschmiertes Schwein zu packen. Das konnte nur eins bedeuten: Diese Kreaturen waren magisch. Aber er hatte noch nie von einer magischen Kreatur gehört, die in Herden umherlief; und ganz gewiss nicht in Herden dieser Größe   – sie war enorm. Brimstone zeigte darauf. »Da drüben«, sagte er. »In der Nähe des Wäldchens.«
    »Ochsen«, sagte Chalkhill prompt. »Der Bauer muss sie zum Grasen rausgelassen haben.«
    Brimstone runzelte die Stirn. »Das sind keine Ochsen.« Aus der Entfernung war es schwer zu beurteilen, aber er schätzte, die Tiere waren größer als Ochsen. Vielleicht sogar
erheblich
größer. Absolut sicher war er nur, dass die Herde sie bemerkt hatte. Die Tiere kamen auf sie zu.
    »Dann eben Kühe«, sagte Chalkhill. »Ist auch egal. Sie werden uns in Ruhe lassen, wenn wir sie in Ruhe lassen. Und jetzt komm schon   – wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.« Er drehte sich um und ging eilig Richtung Westen.
    Brimstone zögerte. Chalkhill konnte es noch nicht hören,aber es gab ein Grollen wie gedämpfter Donner, das aus Richtung der Herde kam und immer lauter wurde. Es war das bedrohlichste Geräusch, das Brimstone je gehört hatte. Die Biester waren drauf und dran, sie keineswegs in Ruhe zu lassen, ganz gleich, was Chalkhill dachte. Das Donnern war das

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