Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
Systeme bezeichnen den feinstofflichen Körper allerdings als »Astralkörper« und lehren, dass der grobstoffliche Körper den ersten Kosha enthält, der Astralkörper den zweiten, dritten und vierten und der Kausalkörper den fünften. Aus dieser Sicht ist der Astralkörper mit dem physischen Körper durch eine dünne Schnur verbunden, die in manchen Traditionen als Silberschnur bezeichnet wird. Wenn diese Schnur durchtrennt wird, stirbt der Mensch.
Dies ist eine Beschreibung der Koshas und ihrer Lage in den drei Körpern; ihrer Weiterentwicklung, wie früher in diesem Kapitel bereits angedeutet, sowie der wichtigsten traditionellen Methoden und zeitgenössischen Maßnahmen, die derzeit eingesetzt werden, um sich durch jeden Kosha zu entwickeln.
ABBILDUNG 5.18
DIE KOSHAS
Die Koshas bilden Schichten oder Schleier, die auf verschiedenen Ebenen wirksam sind und sich in Kreisen vom innersten Selbst aus nach außen bewegen. Diese fünf Ebenen oder Hüllen des Bewusstseins werden gewöhnlich als vom materiellsten Kosha ausgehend und dann zum ätherischsten Kosha übergehend dargestellt. Einer anderen Ansicht zufolge gehen die Koshas vom höchsten oder spirituellsten Schwingungszustand, dem Zustand der Glückseligkeit, aus und verlagern sich dann immer mehr in Richtung materielle Ebene. In dem Maße, in dem sich die Energien von der feinstofflichen zur materiellen Ebene verlagern, steigt das Materielle wieder zum Feinstofflichen auf. Die Koshas können also als ständig sowohl auf der mikrokosmischen als auch auf der makrokosmischen Ebene fungierend gesehen werden.
DER GROBSTOFFLICHE KÖRPER
Annamayi-Kosha: Hülle der Materie
Kurzbeschreibung: Der aus Zellen bestehende Körper. Sobald wir uns unseres physischen Körpers gewahr werden, errichten wir unsere Basis in Sthulasarira, dem greifbaren Körper, der durch Nahrung am Leben erhalten wird. Daher ist die richtige Treibstoffzufuhr – durch Nahrung – die wichtigste Medizin für alle körperlichen Gebrechen. Alle Koshas werden von den traditionellen indischen Elementen versorgt und erhalten.
Traditionelle Methoden: Die Asanas oder Körperhaltungen, einschließlich der Handgesten, die als Mudras bekannt sind, sowie die richtige Ernährung. Dieser Kosha gibt den Ausschlag für die Betonung der Ernährung im Ayurveda, dem Medizinsystem des Yoga.
Moderne Methoden: Neben körperlichem Training Methoden wie gesundes Essen, der Einsatz von Luft und Wasser als Reinigungsmittel oder Filter und das Erforschen der energetischen und physischen Heilmethoden, die in diesem Buch zu finden sind.
DER FEINSTOFFLICHE KÖRPER
Pranamayi-Kosha: Hülle der Atemluft (Prana)
Kurzbeschreibung: Der Mentalkörper. Diese Hülle fördert die mentale und übersinnliche Aktivität und das persönliche Bewusstsein. Manchmal gilt dieser Kosha als Standort der Nadis und vielen Systemen zufolge liegen auch die Chakras hier. Im Ayurveda wird dieser Kosha mit Luft in Verbindung gebracht und mit dem Dosha namens Vata. (Doshas werden unter der Überschrift »Ayurveda« in Teil 6 näher beschrieben.) Nachdem wir das Augenmerk bisher auf den Körper gelegt haben, konzentrieren wir uns nun auf den Atem.
Traditionelle Methoden: Schließen für gewöhnlich eine bestimmte Atemtechnik ein sowie Übungen, wie sie im Kasten »Patanjalis achtstufige Yoga-Met hode«
beschrieben wurden. Ziel ist es, die fünf Formen von Vata oder Vayu – Luft – zu aktivieren. Zu den gängigen Nadi-Entwicklungstechniken gehören die Asanas, Meditation, Atemarbeit, Visualisieren, Mantrasingen oder Chanten und Reinigen des Körpers.
Moderne Methoden: Alle oben beschriebenen, aber auch der Einsatz von Luftreinigungsgeräten in Büros und zu Hause sowie rhythmische Hilfsmittel (Klang, Musik und so weiter), die dazu beitragen, ein rhythmisches Atemmuster zu etablieren.
Manomayi-Kosha: Hülle des Geistes
Kurzbeschreibung: Eingestellt auf mentales Funktionieren, die Dramen in unseren Köpfen und das Nervensystem. Hier geht es darum zu verstehen und die neun verschiedenen Stimmungen oder Rasas unter Kontrolle zu bekommen – mit anderen Worten, unsere Neigung zu Depression, Sorge, Angst, Ablenkung, mentalem Geplapper und Ähnlichem. Im Ayurveda wird dieser Kosha dem Dosha Pitta und seinem Element – Feuer – zugeordnet. Er schaltet ab, wenn wir schlafen.
SIDDHIS – KRÄFTE AUS DEN FEINSTOFFLICHEN KÖRPERN
Während wir die fünf feinstofflichen Körper entwickeln, laden wir das Erwachen der
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