Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
sie aus dem Gleichgewicht bringt. Bioenergetisch gesehen sind elektrische Ladungen aktiv und positiv, während magnetische Ladungen als negativ und rezeptiv betrachtet werden. Die rezeptive Qualität von Magneten gleicht die überstimulierten Meridianpunkte aus und bewirkt damit Schmerzlinderung, das Zurückgehen von Schwellungen und eine Beruhigung des Nervensystems. 49
Kürzlich wurde der Magnetismus in das Repertoire der Heiltechniken für meridianbasierte Therapien aufgenommen. Magnetische Therapiegeräte wurden in einer Reihe von Ländern, vor allem in Japan lizenziert, weil sie sich bei der Behandlung von Knochen- und Muskelleiden, Migräne und vor allem schmerzhaften Zuständen als wirksam erwiesen haben.
Eine wachsende Anzahl von Forschungsergebnissen macht deutlich, dass der Körper mit schmerzstillenden Effekten reagiert, wenn ein Magnetfeld an den passenden Akupunkturpunkten eingesetzt wird. In einer Studie bewirkte ein Gleichstrom-Magnetfeld von unter fünfhundert Gauß eine lokale Schmerzlinderung, während ein kontinuierlich angewandtes schwaches Magnetfeld (zwanzig Gauß) eine Wirkung entlang des gesamten Meridians erzeugte. 50 Dieses Ergebnis konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Studien dupliziert werden, wurde durch anekdotische Evidenz von Patienten auf der ganzen Welt bestätigt und ist einer der Gründe, warum Meridian-Therapeuten Magneten immer häufiger als Hilfsmittel in ihrer Praxis einsetzen.
Einige sehr angesehene Ärzte setzen Magnettherapie und Akupunktur in ihrer Praxis ein, darunter auch Dr. William Pawluk, der als Arzt sowohl in den USA als auch in Kanada zugelassen ist und außerdem als Assistenzprofessor an der Johns Hopkins University School of Medicine arbeitet. Gary Null, PhD, der umfangreiche Studien zur Magnettherapie durchgeführt hat, empfiehlt den Einsatz von Magneten in Kombination mit anderen Heilmethoden wie Akupressur, Therapeutic Touch und Tiefengewebsmassage. 51
MASSAGE
Im Bereich Massage gibt es viele Spezialgebiete – viel zu viele, um sie hier alle zu beschreiben. Daher konzentrieren wir uns hier auf zwei davon, Shiatsu und Thai-Massage.
SHIATSU
Im Shiatsu werden die Handflächen, Daumen und Finger eingesetzt, um heilenden Druck auszuüben – ein Prozess, der durch seinen Namen bereits sehr effektiv beschrieben ist: Shi bedeutet »Finger« und atsu heißt »Druck«. Shiatsu konzentriert sich auf bestimmte Bereiche des Körpers, um körperliche Ungleichgewichte zu korrigieren und die Gesundheit zu fördern. Es gilt auch als brauchbare Methode zur Heilung bestimmter Erkrankungen.
Shiatsu ähnelt der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) insofern, als es sich auf bestimmte Bereiche/Punkte am Körper konzentriert. Anders als in der TCM liegen die strategisch
wichtigsten dieser Punkte eher an anatomisch funktionalen Stellen als in energetisch basierten Bereichen. Sie heißen Tsubo-Punkte, wobei Tsubo »Vitalpunkt« oder »wichtige Stelle« bedeutet. Viele dieser Punkte decken sich jedoch mit den traditionellen Meridianpunkten.
Shiatsu in der Praxis
Shiatsu wird normalerweise an Patienten durchgeführt, die vollständig bekleidet sind und liegen, manchmal aber auch sitzen. Der Anwender stellt eine Diagnose und beginnt gleich danach mit der Behandlung. Dabei setzt er seine Daumen ein und übt im Laufe des Prozesses auch Druck mit den Handflächen und der ganzen Hand aus. Im Shiatsu werden viele Techniken kombiniert, unter anderem Schütteln, Rotieren, Drücken, Einhaken, Vibrieren, Tätscheln, Zupfen, Anheben, Kneifen, Bürsten und mehr. In einer Schule wird sogar das Gehen auf dem Rücken, den Beinen und den Füßen des Klienten praktiziert. Eine Sitzung konzentriert sich in erster Linie auf die Basis-Shiatsu-Punkte (BSP) und danach auf die Keiketsu-Shiatsu-Punkte (KSP).
Im Allgemeinen basiert Shiatsu auf denselben anatomischen und physiologischen Prinzipien wie die Chiropraktik und viele westliche Massagearten. Anders als bei diesen Methoden wird im Shiatsu allerdings nur mit dem Daumen sowie mit den Handflächen und den anderen Fingern gearbeitet.
In der traditionellen östlichen Heilkunde, zu der auch die Akupunktur und die Kräutermedizin gehören, stellen die Anwender zunächst eine Diagnose und führen dann die passende Therapie durch. Statt zunächst eine Diagnose zu stellen, gebraucht ein Shiatsu-Anwender seine Daumen, um auffällige Informationen über einen Patienten zu sammeln, etwa über seinen allgemeinen Gesundheitszustand sowie über
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