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Der Engel Schwieg.

Der Engel Schwieg.

Titel: Der Engel Schwieg. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Böll
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vorliegenden Ausgabe wurden, ggf. unter Heranziehung der Entwurfsniederschriften oder der Druk- ke von Einzelepisoden, offensichtliche Schreibversehen und eindeutige orthographische Fehler korrigiert, gelegentlich auch
    fehlende Wortpartikel ergänzt. Auf eine Vereinheitlichung der
    spärlichen und inkonsequenten Interpunktion wurde verzichtet. Eine Ergänzung von Satzzeichen erfolgte bei durch Erzählertext unterbrochener wörtlicher Rede, bei parenthetischen Figuren und sonstigen infolge inkonsequenter Zeichensetzung schwer durch- schaubaren Konstruktionen. Diese Eingriffe dienen dazu, die Lesbarkeit des Textes zu gewährleisten. Von einer generellen Normierung wurde Abstand genommen, weil dadurch ein Fer- tigkeitsgrad suggeriert würde, den die Niederschrift auch auf anderen Ebenen nicht aufweist, und weil zudem keineswegs immer eindeutig ist, ob Regelwidrigkeiten auf Eigenwilligkeit oder Nachlässigkeit des Autors beruhen. In jedem Fall belassen sind die unkonventionellen Satzkonstruktionen mit mehrfachem Doppelpunkt, den Böll in einer im Juli 1956 veröffentlichten Selbstkritik sein ›Lieblingssatzzeichen‹ nennt.
    Nachwort

    Der Opladener Verlag Friedrich Middelhauve, der im Dezem- ber 1949 als erste größere Prosaarbeit Bölls Der Zug war pünkt- lich herausgebracht hatte, übersandte seinem Autor am 27. Ok- tober 1950 Vorhabexemplare der Erzählsammlung Wanderer, kommst du nach Spa… Beigefügt war dieser Sendung ein Ver- lagsprospekt, der die Sammlung als ›Neuerscheinung Herbst 1950‹ anzeigte und darüber hinaus einen Roman mit dem Titel Der Engel schwieg als in Vorbereitung befindlich avisierte. Dieser Roman, dessen Veröffentlichung dann seinerzeit doch nicht zustande kam und der 1992 anläßlich des 75. Geburtstags des Autors aus dem Nachlaß herausgegeben wurde, ist in der Verlagsankündigung von 1950 wie folgt charakterisiert:

    Der neue Roman beginnt mit dem Tag des Waffenstillstands. Was sich dann entwickelt, sind keine großen Gebärden, kein
    ›Aufstieg‹, es ist das wahre, menschliche Schicksal: ständige Gefahr! Vom Krieg wird nichts erzählt, kaum etwas vom äuße- ren Ablauf der Nachkriegszeit. Heinrich Böll zeigt nur die Men- schen dieser Zeit. Mit diesen Menschen erfahren wir, daß es schon viel ist, wenn wir wenigstens noch den Atem der Seele spüren, wenn uns wenigstens ein Strahl der Liebe trifft, wenn wir aus dem verschütteten Grund des Glaubens das ewige Licht vor dem Erlöschen bewahren. In einer Liebesgeschichte, klar und spröde, erleben wir die Phrasenlosigkeit der ›heimkehren- den‹ Generation, die weiß, daß es keine Heimat auf dieser Welt gibt. – Die Schilderung erscheint zunächst rücksichtslos und realistisch, aber es ist nicht der ›laute‹ Realismus. Mit leiser Hand, fast mit grausam leiser Hand führt uns Böll in die letzte Verlassenheit von Menschen, die gerade noch das Leben haben. Von diesem Buch gilt noch mehr die Feststellung, die bei seinen früheren Veröffentlichungen schon getroffen wurde, daß »man es auch heute lesen kann, ja sogar lesen sollte«!
    Die zum Schluß zitierte Wendung entstammt einer in Alfred
    Döblins literarischer Monatsschrift ›Das Goldene Tor‹ veröffent-
    lichten Rezension zu Der Zug war pünktlich, in der Wolfgang Lohmeyer diese Arbeit als »erregendes Stück Prosa«, als »ern- stes, gewichtiges Buch« vorgestellt hatte.
    Der wiedergegebene Ankündigungstext basiert auf schriftlich fixierten Vorschlägen, die vom Autor und vom Lektor des Ver- lages, Paul Schaaf, im September 1950 unterbreitet worden waren. Der von Böll eingereichte Entwurf umfaßte nur wenige Zeilen:

    Die Handlung beginnt am Tage der Kapitulation und blendet im 2. Kapitel zum Anfang des Krieges zurück; es wird nichts vom Krieg erzählt, kaum etwas von der Nachkriegszeit, diesem Dorado des Schwarzhandels und der Korruption: es zeigt nur die Menschen dieser Zeit, ihren Hunger, und berichtet von einer Liebesgeschichte, klar und spröde, die der Phrasenlosigkeit der
    ›heimkehrenden‹ Generation entspricht, die weiß, daß es keine Heimat auf dieser Welt gibt.

    Wenn Böll dezidiert hervorhebt, es werde »nichts vom Krieg erzählt«, so reagiert er damit auch auf Ratschläge, die ihm von Paul Schaaf vor Beginn der Niederschrift des Romans gegeben worden waren. Zu konstatieren sei »augenblicklich eine äußerst entschiedene Abneigung des Publikums gegen alle Bücher, die etwas mit dem Krieg zu tun haben«, hatte Schaaf am 2. März 1949 geschrieben

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