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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Ausdruck. „Einige Fälle wurden nie gelöst, andere sind seit Langem abgeschlossen.“
    Kitt überflog die Seite und sah die Namen Lindz, McGuire und Olsen. Bei diesen Fällen wusste sie, wer Brians Partner gewesen war. Die anderen Namen waren ihr jedoch kein Begriff.
    „Könnten Sie mir heraussuchen“, sagte sie und gab ihm die Liste zurück, „wer in diesen Fällen die Ermittlungen geleitet hat, ausgenommen die Fälle Lindz, McGuire und Olsen? Ich muss ein paar Leute befragen, mit denen Brian gestern telefoniert hat. Falls Sie mich brauchen, erreichen Sie mich auf meinem Handy.“
    Es war nur teilweise die Wahrheit, denn eigentlich wollte sie ausschließlich mit Joe reden.
    Auf dem Weg zum Aufzug klingelte ihr Telefon, das Display zeigte an, dass M.C. sie zu erreichen versuchte. Fast hätte sie sich gemeldet, doch dann hielt sie inne. Sie konnte ihr nichts davon sagen, dass Valerie Joes Alibi zunichtegemacht hatte. Jedenfalls noch nicht.
    Erst musste sie mit Joe reden.
    Sie steckte das Telefon weg, betrat den Aufzug und fuhrnach unten ins Parkhaus. Dort wurde sie erneut angerufen – diesmal von Danny. Mit ihm hatte sie seit dem Kuss nicht mehr gesprochen. Sie hatte dafür jetzt keine Zeit.
    „Hi, Danny“, meldete sie sich.
    „Ich hatte gehofft, wir könnten über das reden, was neulich abends geschehen ist.“
    „Das ist jetzt kein guter Zeitpunkt.“
    Ein paar Sekunden lang schwieg er. „Wann wäre denn ein guter Zeitpunkt?“
    „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, antwortete sie nachdenklich. „Diese Ermittlung nimmt mich im Moment völlig in Anspruch.“
    „Wie wäre es nach dem Treffen der Gruppe?“
    „Ich weiß nicht, ob ich zum Treffen kommen kann. Das hängt alles ab von …“
    „… von der Ermittlung.“
    Sein sarkastischer Tonfall löste bei ihr prompt Verärgerung aus. „Das ist mein Job, und ob ich meinen Job mache oder nicht, entscheidet manchmal über Leben und Tod.“
    „Stimmt. Wie konnte ich das nur vergessen?“
    „Hör zu, Danny, das mit neulich Abend tut mir leid. Wir sind Freunde, und unsere Freundschaft ist mir zu wichtig, als dass ich daraus eine romantische Beziehung entstehen lassen möchte.“
    Sie erwartete, dass er sich entschuldigte, weil er sie so bedrängt hatte. Weil er sie in eine Position gebracht hatte, die ihre Freundschaft gefährden konnte. Als er dann aber etwas erwiderte, klang er verärgert. „Ich kenne dich, Kitt. Ich weiß, was dich antreibt – und was dich in den Alkohol treibt. Du brauchst uns. Du brauchst mich.“
    Etwas an der Art, wie er mit ihr sprach, sorgte dafür, dasssich ihr die Nackenhaare sträubten. „Ich muss jetzt Schluss machen. Ich komme wieder zur Gruppe, sobald ich Zeit habe.“
    Dann beendete sie das Gespräch und machte sich auf die Suche nach Joe. Mit Flos Hilfe traf sie ihn auf einer seiner Baustellen an.
    „Hi“, begrüßte er sie lächelnd. Er wollte sie küssen, doch sie wich zurück.
    „Was ist los?“, fragte er, auf einmal ernst.
    „Wir müssen uns unterhalten.“
    „Okay, klar.“
    Er sah sich um. Die Fertigbauteile des Hauses wurden soeben zusammengefügt. Joes Crew war praktisch allgegenwärtig. „Wie wär’s mit meinem Truck?“
    Kitt nickte und folgte ihm zu seinem Wagen. Sie stiegen ein, dann wandte sie sich ihm zu. „Valerie hat mich heute Morgen aufgesucht“, begann sie ohne Umschweife. „Sie sagte, sie habe gelogen, was die Nacht vom 9. auf den 10. März angeht. Laut ihren Worten sollst du nicht die ganze Nacht bei ihr gewesen sein.“
    „Ich verstehe nicht“, gab er verwundert zurück.
    „Sie hat ihre Aussage zurückgezogen, Joe. Du hast jetzt kein Alibi mehr. Willst du deine Aussage korrigieren?“
    „Nein! Wir waren zusammen, und zwar die ganze Nacht.“
    „Sie bestreitet das.“
    „Und du glaubst ihr?“
    „Ich will ihr nicht glauben, aber …“
    „Ich dachte, du kennst mich, Kitt.“
    „Das tue ich auch, aber ich muss meine Arbeit machen.“ Sie nahm das Zittern in ihrer Stimme wahr und musste sicheingestehen, dass ihr die Situation über den Kopf gewachsen war. Es war richtig von M.C. gewesen, ohne ihr Wissen einzugreifen.
    „Ist dir zufällig in den Sinn gekommen, sie könnte ihre Aussage aus Wut auf mich widerrufen haben? Weil ich heute früh die Verlobung mit ihr gelöst habe?“
    „Sie trug doch noch immer deinen Ring. Ich dachte, du würdest …“
    „Was? Mit ihr verlobt bleiben? Nach der letzten Nacht? Was für ein Mann wäre ich, wenn ich das machen würde?“ Er griff

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