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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Zehnjährigen auch. Ist es wieder ein Trittbrettfahrer?“
    „Sieht ganz danach aus, aber ich war noch nicht im Zimmer. Ich wollte Snowe ein paar Minuten geben, damit er seine Aufnahmen machen kann.“ Sie machte eine kurze Pause. „Er hat die Hände wieder in irgendeine Stellung gebracht, das konnte ich von der Tür aus erkennen.“
    Kitt nickte, dann gingen sie zusammen zum Kinderzimmer. M.C. sah, dass Kitt humpelte. „Was ist los?“, fragte sie. „Sie lahmen ja wie ein alter Gaul.“
    „Ich war gestern Abend joggen“, gab sie zurück und warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Als ich zurückkam, wartete eine Nachricht auf mich. Sie war an die Haustür geheftet.“
    „Peanut?“ M.C. sah, wie die andere Frau bei diesem Namen das Gesicht verzog.
    „Richtig. Er ließ mich wissen, dass er mich im Fernsehen gesehen hatte und er sich wieder melden will. Ich habe den Zettel eingetütet und heute Morgen zur Spurensicherung gebracht. Was übrigens auch der Grund für meine Verspätung ist.“
    M.C. erwiderte nichts darauf. Sie betraten das Kinderzimmer,wo sich weiteres Personal von der Spurensicherung eingefunden hatte und schweigend am Bett stand.
    Kitt und M.C. stellten sich zu den Anwesenden, während Snowe sichtlich erschüttert zu den beiden Frauen sah. „Das habe ich nicht erwartet“, sagte er leise.
    Der Grund für seine Bemerkung war offensichtlich. Das Gesicht des Mädchens hatte nichts von einem schlafenden Engel, sondern vermittelte ein Bild des Grauens, da das Kind den Mund aufgerissen hatte, als würde es schreien wollen.
    Unwillkürlich wich Kitt ein Stück zurück, während M.C. es mit viel Mühe schaffte, am Bett stehen zu bleiben. Sie alle hatten schon Schlimmeres gesehen – bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leichen, Opfer, denen man vor und nach dem Tod Entsetzliches angetan hatte –, doch dieser entsetzte Ausdruck auf dem Gesicht des Mädchens ging viel stärker unter die Haut.
    „Sie sah ihren Mörder kommen“, murmelte Snowe.
    M.C. räusperte sich. „Wenn wir Glück haben, hat sie sich gewehrt und ihm ein paar Kratzer zugefügt. Vielleicht finden sich unter ihren Fingernägeln Hautfetzen oder ein paar Haare.“
    Snowe hockte sich hin und betrachtete aufmerksam die Finger. „Auf den ersten Blick ist nichts zu erkennen. Da wird der Pathologe suchen müssen. Oh, da kommt er ja.“
    M.C. drehte sich um und nahm mit Erleichterung zur Kenntnis, dass Frances Roselli Dienst hatte. Er war der Erfahrenste, und jemanden wie ihn brauchten sie hier.
    Der ältere Mann trat ans Bett und gab einen Schreckenslaut von sich.
    „Kein wirklich schöner Anblick, nicht wahr?“, sagte M.C. mitfühlend.
    Als er seine Brille abnahm und sie zu putzen begann, merkte sie ihm an, dass er einen Moment brauchte, um sich zu sammeln.
    „Sie haben alles fotografiert?“, fragte er Snowe.
    Dieser nickte, woraufhin er sich mit den anderen Leuten von der Spurensicherung den übrigen Raum vornahm.
    „Detectives?“, wandte Roselli sich an M.C. und Kitt.
    „Fällt Ihnen irgendetwas an ihr auf, vom Gesichtsausdruck abgesehen?“, wollte M.C. wissen.
    „Bislang nicht“, gab er zurück. „Ich will mir erst ihre Hände genauer ansehen.“
    Die beiden dankten ihm, dann ließen sie ihn seine Arbeit machen.
    „Schon mit der Mutter gesprochen?“, fragte Kitt.
    „Nein, das können wir jetzt nachholen.“
    Mrs. Vest saß noch immer in der Küche, inzwischen war aber ein großer Mann mittleren Alters ins Haus gekommen. Angesichts seiner Halskette mit Kreuz und der Bibel auf dem Tisch konnte es sich nur um den Pastor handeln.
    Als M.C. behutsam „Mrs. Vest?“, fragte, drehte sich die Frau um. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. „Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen. Fühlen Sie sich dazu in der Lage?“
    Sie nickte, auch wenn sie nicht so aussah, als könne sie irgendwelche Fragen beantworten.
    „Wann genau ist Ihre Tochter gestern Abend zu Bett gegangen?“
    „Um neun. Das war … das war ihre übliche Zeit.“
    „Haben Sie sie ins Bett gebracht?“
    Tränen stiegen der Frau in die Augen, ihre Unterlippe zuckte. Schließlich schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich …ich hatte noch Arbeit zu erledigen, darum …“ Sie begann zu schluchzen und ließ den Satz unvollendet. Der Pastor legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter. M.C. bemerkte, dass Kitt fortsah.
    „Darum … was, Mrs. Vest?“
    „Ich … ich habe ihr nur Gute Nacht gesagt.“
    „Wo haben Sie gearbeitet?“
    „Im Bett.“
    „Und wann machten

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