Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
willst du?“, rief M.C. ihr nach, während sie ihr folgte.
    „Zu Joe.“ Über die Schulter sah sie zu M.C. „Brown ist auf freiem Fuß, und er hat vermutlich Tami bedroht. Wenn er der Mann ist, mit dem ich gesprochen habe, wird er es als Verrat werten, dass ich seinen Anruf zurückverfolgen ließ. Ich will nicht, dass er seine Wut darüber an Tami auslässt.“

45. KAPITEL
    Freitag, 17. März 2006
    17:35 Uhr
    Joe hielt sich in seinem Büro auf und war im Begriff, Feierabend zu machen. Er wirkte müde, und Kitt hätte schwören können, dass sein Haar grauer aussah als bei ihrer letzten Begegnung.
    „Hallo, Joe“, sagte sie.
    Er hielt mitten in seiner Bewegung inne. „Kitt?“ Es war offensichtlich, dass ihr Besuch ihn überraschte. Sein Blick wanderte zu M.C. „Was gibt’s?“
    „Das ist meine Partnerin, Detective Riggio. Wir müssen dir ein paar Fragen zu einem deiner Angestellten stellen.“
    „Um wen geht’s?“
    „Um einen ehemaligen Angestellten“, präzisierte M.C. „Buddy Brown.“
    Seine Miene wirkte mit einem Mal angespannter, während er sie zu sich winkte. „Was wollt ihr wissen?“
    „Wie lange hat er für Sie gearbeitet?“
    „Drei Wochen.“
    „Sie wussten, dass er ein entlassener Häftling war?“, fragte M.C.
    „Ja. Er hatte Erfahrung auf dem Bau, und er schien sehr versessen darauf zu sein, einen Neuanfang zu machen.“
    „Warum haben Sie ihn dann gefeuert?“
    „Weil er zwei Tage in Folge nicht zur Arbeit erschien. Ich mache diesen Jungs klar, dass sie jeden Tag arbeitsbereit herzukommen haben. Wer sich nicht daran hält, kann gehen. Ich brauche zuverlässiges Personal.“
    „Sie sagten gerade ‚diese Jungs‘. Haben Sie schon früher ehemalige Straftäter eingestellt?“
    „Ich glaube daran, dass man anderen Menschen eine zweite Chance geben sollte.“ Sein Blick wanderte zurück zu Kitt. „Was ist los? Was hat er verbrochen?“
    „Wir haben Grund zu der Annahme, dass er derjenige ist, der mich anruft und sich als der Engelmörder ausgibt.“
    Seine bis dahin ausdruckslose Miene nahm einen schockierten Zug an. „Der Engelmörder? Ihr glaubt, Buddy Brown … er könnte es sein?“
    „Wir sind uns ziemlich sicher, dass er mich angerufen hat“, erwiderte Kitt. „Ob er der Engelmörder ist oder nicht, können wir noch nicht mit Sicherheit sagen, da wir zu wenige Beweise haben.“
    M.C. meldete sich wieder zu Wort: „Wir glauben, die Tochter Ihrer Verlobten könnte in Gefahr sein.“
    „Tami? Mein Gott!“ Bestürzt blickte er zu Kitt. „Ich habe Valerie nicht angerufen, weil ich dir nicht geglaubt hatte. Ich dachte, du hättest so wie damals wieder jeglichen Bezug verloren. Ich hätte nicht gedacht …“
    Als er nach dem Hörer griff, sah sie, wie seine Hand zitterte. „Ich werde sie sofort anrufen.“
    „Warte“, stoppte Kitt ihn. „Zuerst würden wir gern mit ihr reden. Es ist wichtig, dass wir in dieser Reihenfolge vorgehen.“
    Sie merkte ihm an, wie sehr er mit sich ringen musste. „Vertrau mir“, fügte sie leise hinzu.
    Schließlich nickte er und notierte für sie Telefonnummer und Adresse. „Sie arbeitet als Krankenschwester. Ihre Schicht sollte jetzt vorüber sein.“
    „Danke, Joe.“ Sie nahm den Notizzettel entgegen. „Wenndu irgendetwas von diesem Brown erfährst, gib uns bitte sofort Bescheid.“
    „Ja, das werde ich machen.“ Er wirkte wie benommen. „Sag Valerie, sie soll mich anrufen, damit ich weiß, dass es ihr gut geht. Sag ihr, ich …“ Hilflos brach er den Satz mittendrin ab.
    Kitt fragte sich, was sie noch hätte ausrichten sollen. Etwa, dass er sie liebte?
    Mit Sicherheit konnte sie das nicht sagen, doch sie war sich selbst gegenüber ehrlich genug, um zuzugeben, dass dieser Gedanke sie rasend machte.

46. KAPITEL
    Freitag, 17. März 2006
    18:10 Uhr
    Valerie Martin wohnte in einem Haus, das im Stil eines Cottages gebaut worden war. Es lag bei Springbrook in der Nähe des Junior College. Zwar handelte es sich immer noch um ein angesehenes Viertel, besaß aber längst nicht mehr den einstigen Charme. Als Valerie die Tür öffnete, trug sie noch ihre Dienstkleidung, hatte aber bequeme Slippers angezogen. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, vermutete M.C., dass sie Kitt wiedererkannte.
    Zweifellos war das Kitt auch klar, dennoch stellte sie sich vor. „Valerie, ich bin Kitt Lundgren. Joes Exfrau.“
    „Ja, ich erinnere mich. Wir sind uns auf dieser Veranstaltung begegnet.“ Sie sah kurz zu M.C., dann fragte sie an beide

Weitere Kostenlose Bücher