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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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es für sie, auch mal ein Kind zu erleben, dass sich auf andere Weise beschäftigen konnte.
    Inzwischen war es dunkel geworden, sodass Valerie für sie die Verandabeleuchtung einschaltete. Plötzlich blieb M.C. stehen und wandte sich noch einmal zu Valerie um. „Miss Martin, wie haben Sie Ihren Verlobten kennengelernt?“
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Kitt sie überrascht ansah.
    „Im Krankenhaus.“
    „Aber sicher nicht auf der Kinderstation, oder?“
    „Doch, genau da.“ Sie lächelte sie an. „Joe war dort, um die Kinder mit Zaubertricks zu unterhalten.“
    „Zaubertricks? Ist er gut?“
    „Ziemlich. Jedenfalls für einen Amateur.“
    M.C. warf Kitt einen flüchtigen Blick zu und bemerkte deren irritierten Gesichtsausdruck. „Das war aber nett von ihm.“
    „Das dachte ich auch. Die Kinder lieben ihn dafür. Es lenkt sie davon ab, dass sie im Krankenhaus sind.“
    „Macht er das immer noch?“
    „Er kommt alle paar Wochen vorbei. Höchstens einmal im Monat.“
    Nachdem M.C. ihr für die Auskunft gedankt hatte, gingen sie und Kitt zurück zum Wagen. Als sie eingestiegen waren, fragte sie: „Dein Ex ist ein Magier?“
    „Wenn du ihn als Magier bezeichnest, klingt das so, als wäre er ein Profi. Er beherrscht einige simple Zaubertricks. Es war sein Hobby.“
    „Hat er das auch schon vor Sadies Tod gemacht?“
    „Als Sadie im Krankenhaus war, munterte er sie mit seinen Tricks auf. Manchmal kamen andere Kinder dazu und schauten ihm zu.“
    M.C. erwiderte nichts darauf, sondern startete den Wagen. Als sie losfuhr, fiel ihr auf, dass sich einen halben Block entfernt ein anderes Fahrzeug in den nachfolgenden Verkehr einfädelte.
    „Es war sicher schwierig für dich“, fuhr M.C. fort und wechselte dabei das Thema, „mit Valerie zu reden. Immerhin ist sie mit deinem Ex verlobt.“
    „Das war kein Problem für mich“, antwortete Kitt, aber ihre Stimme verriet, dass das nicht ganz stimmte. „Können wir uns wieder auf den Fall konzentrieren?“
    „Klar. Miss Martin kam mir sehr freundlich vor. Eine nette Frau, die ihr Kind wirklich liebt.“ M.C. war froh, dass der Feierabendverkehr bereits vorüber war. „Hat Joe eigentlich während eurer Ehe auch schon ehemalige Häftlinge beschäftigt?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ Sie runzelte die Stirn. „Erst die Zaubertricks, jetzt das. Worauf willst du eigentlich hinaus?“
    „Irgendetwas stimmt da nicht.“
    „Wieso? Nur weil er anderen Menschen hilft?“
    „Willst du noch irgendwo was essen?“, wechselte M.C. sofort das Thema, da sie sich jetzt nicht auf eine Auseinandersetzung mit Kitt einlassen wollte.
    „Danke, aber ohne mich. Ich bin todmüde.“
    „Schon okay. Vielleicht morgen?“
    Kitt willigte ein und ließ sich am PSB absetzen, während M.C. von dort zu Mama Riggio’s weiterfuhr. Eigentlich wollte sie etwas mitnehmen, doch dann aß sie im Restaurant ihrer Brüder. Als während des Essens Freunde von ihnen ins Lokal kamen, ließen es sich Tony, Max und Frank natürlich nicht nehmen, sie M.C. vorzustellen und ihnen das wirklich schreckliche Foto zu zeigen, auf dem sie mit Zahnspange zu sehen war.
    Warum sie die drei immer noch mochte, war ihr selbst ein Rätsel.
    Später brach sie wieder auf, stieg in ihren Explorer und machte sich auf den Heimweg. Kaum war sie losgefahren, fiel ihr auf, dass ihr abermals ein Wagen folgte.
    Unterwegs behielt sie ihren „Freund“ im Auge, der stets einen Abstand von drei Fahrzeugen wahrte. Sie wurde langsamer, damit er sie überholte, doch er verringerte ebenfalls sein Tempo.
    Die Ampel sprang auf Gelb um, aber anstatt abzubremsen, gab M.C. in letzter Sekunde Gas und überquerte die Kreuzung, unmittelbar bevor Rot aufleuchtete. Im Rückspiegel sah sie, dass sie ihren möglichen Verfolger dazu gezwungen hatte, an der Ampel stehen zu bleiben. Sie bog an der nächsten Ecke ab, fuhr dann durch eine ganze Reihe von Seitenstraßen, und erst als sie niemanden mehr entdecken konnte, der ihr folgte, machte sie sich auf den Heimweg.
    Als sie Stunden später in der dunklen Wohnung am Fenster stand, da sie nicht schlafen konnte, gingen ihr die Ereignisse des Tages durch den Kopf. Unwillkürlich fragte sie sich einmal mehr, ob Joe Lundgren und Buddy Brown wirklich nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer gewesen waren oder ob mehr dahintersteckte.
    Während sie hinaus auf die Straße sah, fuhr ein Wagen langsam an ihrem Haus vorbei. Ein Ford. Das gleiche Modell, von dem sie verfolgt worden war, als sie vom Restaurant

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