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Der Entertainer

Der Entertainer

Titel: Der Entertainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er, der in einer Hölle lebte, mußte zugeben, daß es eine noch größere Hölle für ihn gab.
    Dann waren die drei Männer verschwunden. Das nächtliche Rio hatte sie geschluckt. Das aus dem Gully gestiegene Monstrum aber schüttelte sich, als wollte es das schmutzige Wasser loswerden. Es lief in langen Sprüngen über die Straße und spürte, daß sein Trieb noch lange nicht gestillt war. Es wollte neue Opfer.
    Nach Norden, in die Elendsviertel, lief es nicht. Es gab noch andere Ziele.
    Den Strand, zum Beispiel. Denn er befand sich nur eine Steinwurfweite entfernt…
    ***
    Es war Ingram egal, ob das Geschöpf tatsächlich Mona hieß. Es war ihm auch egal, ob sie zwanzig oder zweiundzwanzig Jahre alt war, und es war ihm ferner egal, wo die Kleine herkam. Sein Urlaub ging in die letzte Phase, und die wollte er genießen.
    Drei freie Tage nach dieser verdammten Woche, die nur aus Konferenzen und Besichtigungen bestanden hatte. In den wenigen Pausen hatte er nur immer Blicke auf die heißen Mädchen werfen können, die für ihn allesamt Schönheiten waren und wo er die englischen Frauen einfach vergessen konnte.
    Mona hatte er im Hotel kennengelernt. Ein Blick, ein Zwinkern, alles war in Butter.
    Sie war mit ihm gegangen und hatte ihn natürlich an den Strand geführt. Dort hatte sie einfach ihr Kleid abgestreift und gezeigt, was sie zu bieten hatte.
    Sie war nicht nackt, der gelbe Tanga aber hätte in einen Fingerhut gepaßt.
    Ingram war scharf geworden, doch Mona, dieses Biest, hatte ihn zappeln lassen.
    Erst nach dem Dinner - so hieß es im Hotel — war sie mit ihm auf sein Zimmer gegangen und hatte ihm gezeigt, was es heißt, schon auf Erden das Paradies zu erleben.
    Ansteckende Krankheiten hatte Ingram vergessen. Sein Verstand war bei diesem Weib einfach ausgeschaltet worden, und der Begriff AIDS, die neue Geißel der Menschheit, war in weite Fernen gerückt. Ingram bezeichnete sich als einen glücklichen Menschen, vor allen Dingen dann, als Mona ihm versprochen hatte, die letzten Tage an seiner Seite zu bleiben und ihm die Stadt zu zeigen.
    Davon würden sie wahrscheinlich nicht viel sehen. Für ihn waren der Strand und das Hotelzimmer wichtiger. Dort wollte er mit Mona die meisten Stunden verbringen.
    Nach dem Dinner aber hatte er Lust verspürt, den Copacabana bei Nacht zu erleben, und seine neue Freundin hatte sich einverstanden erklärt. Die Decke stammte aus dem Hotel. Auf ihr lag Ingram und spürte unter sich den noch warmen Sand.
    Sie hatten sich etwas abseits gelegt, denn Ingram wollte bei gewissen Dingen nicht gestört werden.
    Er mußte grinsen, als er daran dachte. In London drehte sich kaum eine Frau nach dem rotblonden Mann um, der im allgemeinen als langweilig und farblos verschrien war. Wenn er das den Kollegen später erzählte, was er in Rio aufgegabelt hatte, das glaubte ihm kein Mensch. Er mußte unbedingt Fotos haben, Beweise sozusagen.
    Mona war für einen Moment verschwunden, weil sie etwas zu trinken holen wollte. Kokosmilch mit einem kräftigen Schuß Rum angereichert. Ein Getränk, das kühlte, den Durst löschte und gleichzeitig die Stimmung in ungeahnte Höhen schießen ließ.
    Ingram lag auf dem Rücken.
    Bisher hatte er nur davon gehört, doch hier in Rio konnte er persönlich erleben, daß die Fotos und die Beschreibungen nicht gelogen hatten. Der Himmel war einfach eine Wucht. Man konnte ihn kaum beschreiben, man mußte ihn gesehen haben.
    So dunkelblau, so samten und mit einem Heer von Sternen übersät, die auf der nördlichen Halbkugel nicht zu sehen waren. Nur den Kopf brauchte er zu drehen und den Blick zu senken, um ein Bild in sich aufnehmen zu können, das einfach irre war.
    Da wuchs der nachts angestrahlte Zuckerhut in die Höhe wie ein uraltes Fossil. Bisher hatte er dieses Bild nur von Bildern gekannt und eigentlich nicht so recht daran geglaubt, daß es tatsächlich der Wahrheit entsprach.
    Er mußte sogar zugeben, daß es in natura noch imponierender wirkte als auf den Fotos. Es war einfach einmalig, super und für ihn kaum zu beschreiben.
    Mona blieb ziemlich lange. Er vermißte sie, er wollte sie jede Sekunde um sich haben, und er dachte tatsächlich darüber nach, sie nach London mitzunehmen, denn diese Stadt war ebenfalls ein Schmelztiegel, wo Menschen aller Länder eine zweite Heimat gefunden hatten. Es war längst nicht mehr so heiß wie am Tag; der Wind brachte etwas Kühlung mit. Aus diesem Grunde hatte sich Ingram auch ein Hemd übergestreift. Ein weit

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