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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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sagte Gant.
    Nach dem Chaos, das bislang getobt hatte, klingelte Thorn die unvermittelte Stille fast in den Ohren. Dann vernahm er ein seltsames wappendes Geräusch wie von einem ramponierten Aerofan. Als die Calloraptoren plötzlich wie ein Mann vorstürmten, wusste Thorn, dass er sterben würde. Dann blitzte jedoch etwas an ihm vorbei, und nach einem dreifachen dumpfen Schlag spritzte rötliche Flüssigkeit auf, und die drei führenden Calloraptoren stürzten in Einzelteilen aus der Luft. Weiteres Aufblitzen, und noch mehr Kreaturen wurden zerteilt. Der Angriff geriet ins Stocken, und sie wichen zurück. Shuriken senkte sich in Gants und Thorns Blickfeld und beugte die Kettenglasmesser, um sie von Fetzen von Raptorfleisch zu befreien.
    Die beiden starrten einander nur an und blickten dann den Tunnel entlang zu der Stelle, wo die Raptoren inzwischen in die Haupthöhle vorgedrungen waren. Das war der Grund, warum sie nicht mehr hier angriffen, aber die wenigen Sekunden Atempause, die Shuriken Thorn und Gant verschafft hatte, konnten den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Schweigend sahen sie zu, wie die Kreaturen jetzt einfach an ihnen vorbeiflogen, ohne sich um sie zu scheren. Sie sahen, wie teilweise verbrannte Raptoren vom anderen Tunnelende aus näher kamen und ihren fliegenden Brüdern folgten – und der ganze Haufen drängte sich in das Chaos aus Schüssen, das an der Höhlentür tobte. Thorn und Gant, die immer noch kein Wort sagten, gingen zum Wrack des Aerofans in ihrer Nähe und duckten sich dahinter, obwohl die Kreaturen sich weiterhin nicht um sie kümmerten. Shuriken schwebte noch eine oder zwei Sekunden über ihnen, bis Thorn die Hand ausstreckte. Das Mordwerkzeug zögerte einen Augenblick lang, zog erregt die Messer mal ein und fuhr sie wieder aus, verstaute sie dann unvermittelt und senkte sich auf seine Handfläche.
    »Ich gebe ihn Cormac zurück, wenn ich ihn nächstes Mal sehe«, erklärte er.
    »Yeah, mach das«, brummte Gant.
    Jarvellis reagierte zuerst mit Freude, die jedoch gleich mit Furcht durchmischt wurde, als sie sah, wer John Stanton im Aerofan begleitete. Sie sah aufmerksam zu, während die Maschine auf dem Flecken verdorrten Rhabarbers am Fluss landete. Als die beiden Männer ausstiegen, hielt keiner von ihnen seine Waffe in der Hand, aber das hatte wenig zu besagen, da John womöglich einen Sprengstoffkragen trug und der Agent den Finger auf einem Fernzünder hielt. Egal wie sehr sich John mit der Polis arrangiert hatte – nach seinen früheren Verbrechen würde der Agent ihn niemals akzeptieren.
    »Lyric, ziele mit dem Laser auf den Mann neben John«, wies sie die KI an.
    Auf einem Nebendisplay sah sie, wie auf der Nahaufnahme von Cormac ein Gitter erschien; das Feld um den Kopf des Mannes wurde leer, als das Bild für einen Augenblick erstarrte; dann bewegte es sich wieder, und das Gitter verblasste und hinterließ nur einen einzelnen Zielerfassungsrahmen auf der Stirn des Agenten. Falls John einen Sprengstoffkragen trug, dann führte Cormac wahrscheinlich eine Totmannschaltung dafür mit, also verkniff es sich Jarvellis lieber, ihn gleich zu erschießen. Auch war unwahrscheinlich, dass John seinen Bezwinger hergeführt hatte … Verdammt! Jarvellis drückte den Schalter für die Außenlautsprecher.
    »John, ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Die beiden Männer blieben stehen. John schien sie direkt anzustarren, obwohl er die Lyric II unmöglich sehen konnte. Er lächelte, klappte den Hemdkragen herunter und zeigte ihr den Hals. Manchmal verabscheute sie die Art, wie er scheinbar ihre Gedanken lesen konnte.
    »Was ist passiert, John? Warum ist er hier?«
    Stanton ging weiter und antwortete: »Er möchte die Welt retten und braucht dazu unser Schiff.«
    Als die beiden in das Ware- Feld eindrangen, zögerte Jarvellis, die Luftschleuse zu öffnen. Was zum Teufel sollte dieses Schiff gegen ein Polis-Schlachtschiff ausrichten, und war sie wirklich bereit, so viel zu riskieren?
    »Jarv, die Tür«, sagte Stanton.
    Sie fluchte erneut, schaltete die Schleusensteuerung ein, stand auf und ging nach achtern in die Ladezone. Als die beiden Männer an Bord gestapft kamen, schienen sie den kleinen Raum fast auszufüllen.
    Jarvellis blickte zu Boden. »Vorsicht!«
    Cormac nahm den Fuß von dem interaktiven Geschichtenbuch, auf das er gerade getreten war. Er starrte erst das Buch verdutzt an und dann die übrigen Spielsachen, die auf dem Boden verstreut lagen. Ein kleiner blonder

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