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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Schweißtröpfchen perlten auf ihrer bleichen Haut, obwohl sie eine Gänsehaut am ganzen Körper spürte.
    „Ich konnte mich nicht bewegen, so fest hat er mich an seine Brust gepresst. Er muss sehr kräftig gewesen sein. Ich habe keine Luft mehr bekommen und konnte mich nicht wehren. Wenn er … er hätte …“
    Sie hörte ihre eigene Stimme, als ob sie von weit her käme. Sie spürte schmerzhafte Stiche in der Brust und ihr Herz schlug immer schneller. Eine Nebelwand rollte auf sie zu und sie fiel in einen dunklen Abgrund, der sich lockend unter ihr auftat.
    Daniel de Buitlear machte geistesgegenwärtig einen großen Schritt auf sie zu, ließ seinen Koffer fallen, um Alicia gerade noch rechtzeitig aufzufangen, als sie die Augen verdrehte und ohnmächtig wurde.
    „Ich wusste nicht, dass ich eine derart umwerfende Wirkung auf Frauen habe“, bemerkte der Spurensucher einigermaßen verwundert.
    „Es … es tut mir leid“, hauchte Alicia und schlug die Augen auf. „Es hat nichts …“
    Danny erwiderte ihren Blick und verzog seine Mundwinkel zu einem verlegenen Lächeln. „Oh, bitte, ich weiß … Entschuldigen Sie sich nicht. Ich habe einen Scherz gemacht. Ein blöder Scherz.“
    Ihm war die Peinlichkeit ins Gesicht geschrieben und er besaß sogar den Anstand, seiner Äußerung wegen zu erröten. Tatsächlich hatte er noch nie eine ohnmächtige Frau in seinen Armen gehalten.
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen und schüttelte den Kopf . „Ich glaube, Sie können mich jetzt loslassen. Es geht mir gut. Danke, Daniel.“
    „Wäre es nicht besser, ich bringe Sie ins Haus zurück , damit Sie sich etwas ausruhen können?“
    „Bestimmt nicht. Sie müssen Ihre Arbeit erledigen und ich habe gesagt, ich unterstütze Sie dabei. Also werde ich das auch tun. Zur Sicherheit könnten Sie ja noch einen Moment an meiner Seite bleiben.“
    „Auf jeden Fall.“
    Daniel de Buitlear half Alicia auf die Beine und verfolgte jede ihrer Bewegungen derart aufmerksam und besorgt, dass sie nicht anders konnte, als irgendwann zu grinsen und ihm die Hand zu tätscheln. „Es geht mir wirklich gut. Was willst du noch wissen, Ronan?“
    „Der Täter hat mit dir geredet. Was wollte er?“
    „Er hat gedroht, Manuel wehzutun, wenn ich um Hilfe rufe. Ich musste annehmen, dass sich noch jemand in Manuels Nähe aufhielt, deswegen habe ich den Mund gehalten. Ich wollte ihn nicht in Gefahr bringen, weil er mit seinem Bein doch ziemlich gehandicapt ist.“
    „Was sonst noch?“
    Manuel hatte behauptet, er hätte jedes Wort verstanden und gehört, dass der Fremde von ihren Geheimnissen wusste. Was außerdem? Wenn sie nicht der offensichtlichen Lüge überführt werden wollte, sollte sie den beiden Polizisten die Wahrheit sagen. Zumindest einen Teil der Wahrheit. Aber welchen? Sie hatte Ean ihr Wort gegeben, über seine Aktivitäten im Zusammenhang mit Betty Janes Unfall Stillschweigen zu bewahren. Doch was, wenn Manuel anderer Ansicht war und bei seiner Aussage auch diese Dinge ans Licht brachte?
    „Er wusste, dass ich … ich habe Manuel bisher nicht gesagt, dass ich … die Tochter von Alain de la Sicotière bin.“
    „Aber das wissen doch alle.“
    Sie bemerkte, wie de Buitlear die Augenbrauen fragend in die Höhe zog, überließ es allerdings seinem Kollegen, ihm später die Hintergründe zu erklären.
    „ Ihr schon. Und deswegen wird jeder in Killenymore annehmen, dass Manuel ebenfalls im Bilde ist. Ich bin jetzt seit zwanzig Jahren regelmäßig zu Gast auf Sean Garraí und inzwischen redet niemand mehr über meinen Vater. Aus Rücksicht auf mich oder weil es wirklich keinen interessiert, wessen Tochter ich bin. Oder weil man ihn einfach vergessen hat.“
    „Und du glaubst, Manuel hat keine Ahnung?“
    „Es ist kompliziert, weil ich … wir sind … Ich glaube nicht, dass er es akzeptieren könnt e. Damien hat mir erzählt, dass Manuel nach wie vor meinem Vater die Schuld gibt an dem, was auf dem Flughafen von Ouaounde mit seinem Vater, Adrian Ossmann, passiert ist. Ronan, ich möchte dich bitten, Manuel gegenüber nichts davon zu erwähnen.“
    „Nun, wenn das für unsere Ermittlungen nicht relevant ist, sollte es eine Sache bleiben, die ihr beide miteinander ausmachen müsst. Hat der Mann sonst noch etwas gesagt?“
    „ Nur dass ich mich still verhalten soll, während er …“
    Alicia spürte, wie ihr erneut kalt er Schweiß ausbrach. Sie war ohne irgendwelche Skrupel in diverse Datenbanken der Polizei und deren Archive

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