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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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sich vor, um ihn besser betrachten zu können. „Er scheint ziemlich alt zu sein. Vielleicht ein Erbstück. Allerdings kann ich mich an niemanden erinnern, dessen ‚Ring’ eine derartige Einbuchtung aufweist.“ Sie dachte einen Moment angestrengt nach, schüttelte schließlich den Kopf. „Ganz sicher nicht.“
    Auch Ronan betrachtete das Abzeichen von allen Seiten, konnte indes ebenso wenig sagen, an wessen „Ring“ er schon einmal eine kleine Kerbe an der rechten Seite bemerkt hätte.
    „Das wäre auch zu viel des Glücks.“
    „ Vielleicht sind irgendwelche Fingerabdrücke darauf.“
    „Lassen wir uns überraschen.“
    „Nun, irgendjemand wird das Abzeichen erkennen. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis ich jemanden finde, der sich daran erinnert.“
    „ Ich frage mich, was für ein Mensch das ist, der daran denkt, sein Gesicht zu verhüllen, und dann vergisst, dieses Abzeichen abzunehmen. Er musste doch damit rechnen, dass man ihn daran erkennen kann.“
    „Ein Idiot.“
    „Ich tippe eher auf einen Fanatiker“, warf Daniel de Buitlear ein. „Denn höchstens ein solcher würde sich nicht eine Minute von seinem Ring trennen, ohne darin einen Verrat an seiner Sache zu sehen.“
    „Ein Fanatiker“, sinnierte Ronan. „Nun, ich werde mich umhören. Der heutige Abend scheint mir ideal dafür. Beltane – wann hat man schon mal die gesamte Dorfbevölkerung auf einen Haufen?“
    „Glaubst du, dass er … noch immer hier ist?“
    „Ich kann es nicht ausschließen. Wenn es ihm lediglich darum gegangen ist, sich eine Frau zu nehmen, wird er heute Abend die Gelegenheit dazu haben. Ging es ihm dagegen speziell um dich … Wir werden auf jeden Fall die Augen offen halten. Und dich bitte ich um höchste Vorsicht. Bleib immer in der Nähe von Bekannten.“
    „Ich d enke nicht, dass ich ins Dorf gehen werde. Ich habe eine ganze Menge Schlaf nachzuholen.“
    „Das ist natürlich die beste Lösung, zumindest für den heutigen Abend. Lass uns zurückgehen, während wir noch einmal alles durchsprechen.“
    Daniel de Buitlear kniete im Gras, wedelte mit einem Handstaubsauger und blickte bloß kurz zu Alicia und Ronan auf. „Ich komme nach, sobald ich fertig bin. Er hat sich hier eine ganze Weile rumgetrieben. Ich denke, da müsste ein einigermaßen brauchbarer Schuhabdruck zu finden sein.“
    „ Gut. Und wir zwei wärmen uns mit einem Kaffee auf. Ich glaube, vorhin hat es aus der Küche verdächtig nach Zitronenkuchen geduftet. Áine weiß, ich sterbe dafür. Und dann muss ich deine Familie befragen.“
    „ In Ordnung. Sie werden dir selbstverständlich helfen, so gut sie können. Aber, wenn ich das fragen darf, wozu benutzt dein Kollege einen Staubsauger im Gras?“
    „Damit hofft er, Haare oder Fasern von der Kleidung des Täters zu entdecken. Manchmal bleiben auch kleine Reste – Sand, Steine oder Erde – aus den Profilen der Schuhe zurück, womit er den zugehörigen Wohnort identifizieren kann.“
    Eine Stunde später war die Befragung aller Bewohner von Sean Garraí beendet und sowohl Suse als auch Ean hatten unabhängig voneinander behauptet, den an der rechten Seite verbeulten Ring schon einmal gesehen zu haben. Nur war keinem von beiden eingefallen, woher sie ihn kannten.
    Es kratzte Ean mächtig an seiner Ehre, sich und anderen diese Gedächtnisschwäche eingestehen zu müssen. Noch vor wenigen Jahren wäre ihm das nie passiert. Es musste wohl doch so sein, dass der Alkohol seine Nervenzellen bis zur Unkenntlichkeit hatte schrumpfen lassen.
    „Alicia! Wartest du bitte einen Moment?“
    Sie drehte sich um, als sie Eans Stimme hinter sich hörte.
    „Ich möchte mich bei dir entschuldigen.“
    „Wofür?“
    „Nun … wegen … dass ich Ronan nicht weiterhelfen konnte.“
    „ Oh, Ean, bitte nicht. Niemand macht dir deswegen Vorwürfe und du selber solltest das auch nicht tun. Vielleicht fällt dir ja später noch etwas ein. Wenn sich die ganze Aufregung gelegt hat und wir mit etwas Abstand und in Ruhe über alles nachgedacht haben, kommen irgendwelche Kleinigkeiten, die wir bislang übersehen oder für nicht wichtig genug erachtet haben, ins Gedächtnis zurück. Trotzdem danke, Ean.“
    „Ich weiß genau, dass mir dieser verdammte Ring schon einmal untergekommen ist. Wenn ich bloß wüsste … Ich würde dir so gerne helfen.“
    „ Nun mach dir deswegen doch keine Gedanken.“ Sie hakte sich bei ihm unter. „Kommst du noch einen Augenblick mit in den Garten?“
    „Da wollte ich sowieso

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