Der Erdsse Zyklus 05 - Rueckkehr nach Erdsee

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Autoren: Ursula K LeGuin

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legte. Dann sprach der Schiffer, und das Großsegel wurde eingeholt, während die Matrosen Männern am Kai die Leinen zuwarfen, mit ihren Rufen das Schweigen brechend.
    Am Kai hatten sich Leute eingefunden, um sie zu begrüßen, Stadtbewohner und eine Gruppe junger Männer von der Schule, unter ihnen ein großer, breitschultriger, dunkelhäutiger Mann, der einen schweren Stab, so lang wie er selbst, bei sich trug. »Willkommen auf Rok, König der Westlichen Lande«, sagte er, als der Landungssteg ausgebracht und festgemacht worden war. »Und willkommen all Euren Begleitern.«
    Die jungen Männer in seiner Begleitung und das versammelte Stadtvolk hießen den König ebenfalls mit Jubelrufen willkommen, und Lebannen antwortete ihnen fröhlich, als er den Landungssteg herunterschritt. Er begrüßte den Meister des Gebietens, und die beiden unterhielten sich eine Weile.
    Diejenigen, die genau hinschauten, konnten sehen, dass, seinen warmen Begrüßungsworten zum Trotze, der Gebieter seinen Blick immer wieder skeptisch zum Schiff schweifen ließ, zu den Frauen, die an der Reling standen, und dass seine Antworten den König nicht zufrieden stellten.
    Als Lebannen ihn verließ und auf das Schiff zurückkehrte, kam Irian ihm entgegen. »Herr König«, sagte sie, »Ihr könnt den Meistern sagen, dass ich ihr Haus nicht betreten möchte - dieses Mal jedenfalls. Ich würde es nicht einmal betreten, wenn sie mich darum bäten.«
    Lebannens Miene war äußerst ernst. »Der Meister der Formgebung bittet Euch, zu ihm zu kommen, zum Hain«, erwiderte er.
    Da lachte Irian und erstrahlte. »Ich wusste, dass er das tun würde«, sagte sie. »Und Tehanu wird mit mir kommen.«
    »Und meine Mutter«, sagte Tehanu leise.
    Er sah Tenar an. Sie nickte.
    »So sei es denn«, sagte er. »Und der Rest von uns wird im Großhaus untergebracht, es sei denn, jemand zieht ein anderes Quartier vor.«
    »Mit Eurer Erlaubnis, Herr«, sagte Seppel, »möchte auch ich gern die Gastfreundschaft des Formgebers in Anspruch nehmen.«
    »Seppel, das ist nicht nötig«, sagte Onyx barsch. »Komm mit zu mir in mein Haus.«
    Der pelnische Hexer machte eine kleine beschwichtigende Geste. »Nichts gegen deine Freunde, mein Freund«, sagte er. »Aber ich habe mich mein ganzes Leben danach gesehnt, einmal im Immanenten Hain zu wandeln. Und ich wäre dort unbeschwerter und freier.«
    »Es könnte sein, dass auch für mich die Türen des Großhauses geschlossen sind, wie sie es ja schon zuvor waren«, sagte Erle zögernd, und jetzt wurde Onyx' fahles Gesicht rot vor Scham.
    Das verschleierte Haupt der Prinzessin hatte sich von Gesicht zu Gesicht gewandt, während sie begierig lauschte, angestrengt bemüht, das Gesagte zu verstehen. Nun ergriff sie das Wort: »Bitte, mein Herr König, ich will sein mit meine Freundin Tenar? Meine Freundin Tehanu? Und Irian? Und mit dem Karg sprechen?«
    Lebannen schaute sie alle an, blickte dann zurück zum Meister des Gebietens, der massig am Fuße des Landungssteges stand, und lachte. Er sprach von der Reling aus, mit seiner klaren, wohlklingenden Stimme: »Meine Leute waren die ganze Reise über in Schiffskajüten eingepfercht, Gebieter, und man sollte glauben, sie sehnen sich nach Gras unter den Füßen und Blattwerk über dem Kopf. Wenn wir alle den Meister der Formgebung bitten, uns zu beherbergen, und er einverstanden ist, würdet Ihr uns dann unser scheinbares Verschmähen der Gastfreundschaft des Großhauses vergeben, für eine Weile zumindest?«
    Nach einem Augenblick des Zögerns verneigte sich der Gebieter steif.
    Ein kleiner, stämmiger Mann war neben ihn auf das Dock getreten und schaute lächelnd zu Lebannen herauf. Er hob seinen Stab aus silberbeschlagenem Holz.
    »Majestät«, sagte er, »ich führte Euch einst, vor langer Zeit, durch das Großhaus und erzählte Euch Lügen über alles.«
    »Spiel!«, rief Lebannen. Sie trafen sich in der Mitte des Landungssteges und umarmten sich; dann gingen sie plaudernd hinunter auf das Dock.
    Onyx war der Erste, der ihnen folgte. Er begrüßte den Gebieter feierlich und zeremoniös und wandte sich dann zu dem Mann namens Spiel. »Bist du jetzt Meister der Windschlüssel?«, fragte er ihn, und als Spiel lachte und nickte, umarmte er ihn ebenfalls und sagte: »Ein kräftig gebauter Meister!« Er nahm Spiel ein wenig beiseite und unterhielt sich angeregt mit ihm, zwischendurch mehrmals die Stirn runzelnd.
    Lebannen schaute hinauf zum Schiff und bedeutete den anderen, an Land zu kommen,