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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zu machen? Ich schicke dem Gehirn eine interspatiale Botschaft und schlage ihm vor, daß es mir seine Schaltkreise und Speicher zur Verfügung stelle und mir erlaube, sein Wahrnehmungszentrum zu zerstören.
    Die Antwort läßt nicht lange auf sich warten: „Warum stellst du dich nicht mir zur Verfügung und läßt mich dein Wahrnehmungszentrum zerstören?“
    Ich verschmähe es, einen so egoistischen Vorschlag zu beantworten. Es ist offensichtlich, daß das Gehirn keine vernünftige Lösung akzeptieren wird.
    Ich habe keine Wahl, als mein Ziel auf Umwegen zu verfolgen, wie ich es bisher getan habe. Ich denke an William Grannitt. Ich möchte mich vergewissern, daß er in der Nähe des Gehirns bleibt – wenigstens, bis ich von ihm Informationen über die Struktur des Gehirns erhalten haben werde.
    Zu meiner Erleichterung entdecke ich am folgenden Tag, daß er ein möbliertes Haus am Stadtrand von Lederton gemietet hat. Wie vorher ist er auch jetzt ahnungslos, als ich mich in sein Bewußtsein einschalte.
    Er ißt sehr frühzeitig zu Abend, und danach – gedrängt von einem Gefühl der Ruhelosigkeit – setzt er sich in seinen Wagen und fährt zurück in die Nähe seiner bisherigen Wirkungsstätte. Er parkt an einer Stelle der Straße, von wo er ungesehen die Siedlung des Gehirns und den spärlichen Verkehr von und zu ihr beobachten kann.
    Er verfolgt damit keinen besonderen Zweck. Er möchte sich eine Vorstellung von den Vorgängen machen, die zu seiner Entlassung geführt haben. Er möchte nachdenken. Elf Jahre hat er hier gearbeitet, aber außer seinem eigentlichen Arbeitsbereich kennt er nicht mehr als ein paar Einzelheiten.
    Zu seiner Rechten liegt fast unberührte Wildnis. Ein Bach windet sich durch ein waldiges Tal, das sich, so weit das Auge reicht, in die Ferne zieht. Er hat gehört, daß es, ebenso wie das Gehirn und die angeschlossenen Forschungsstätten, Anne Stewarts Besitz ist, aber diese Tatsache hatte bisher keinen Eindruck auf ihn gemacht.
    Jetzt wundert er sich über die Ausdehnung der Besitzungen, die sie von ihrem Vater geerbt hat, und seine Gedanken gehen zurück zu seinem ersten Zusammentreffen mit ihr. Er war bereits leitender Forschungsingenieur und mit dem Aufbau des Gehirns beauftragt, als sie vom College gekommen war, ein schlaksiges, weltfremdes Mädchen. Später hatte er sie immer so gesehen, wie sie damals gewesen war, ohne zu bemerken, daß sie älter wurde und zur Frau reifte.
    Wie er nun in seinem Wagen sitzt, beginnt er zu begreifen, wie groß die Veränderung in Wirklichkeit gewesen ist. Er wundert sich laut: „Warum zum Henker hat sie eigentlich nicht geheiratet? Sie muß inzwischen schon über dreißig sein.“
    Er beginnt über komische kleine Handlungen von ihr nachzudenken – nach dem Tod seiner Frau. Wie sie sich bei Parties zu ihm gesellte. Wie sie auf Korridoren bei ihm stehengeblieben war und ihn in seinem Büro aufgesucht hatte, um über das Gehirn und andere Dinge zu plaudern. Aber wie er nun darüber nachdenkt, fällt ihm ein, daß sie es seit mehreren Monaten nicht mehr getan hat. Er hatte sie immer für lästig und geschwätzig gehalten und sich gewundert, warum andere sie hochnäsig nannten.
    Er hält inne. „Ach, du lieber Gott!“ murmelt er. „Daß ich es nie gemerkt habe!“
    Er lacht kopfschüttelnd, wie er an das Entlassungspapier denkt. Eine verschmähte Frau … es scheint unglaublich. Und doch – was sonst?
    Er beginnt sich die Möglichkeit vorzustellen, wieder zum Gehirn zurückzukehren. Er denkt an Anne Stewart als Frau, an ihren riesigen Besitz, und eine gewisse Erregung kommt über ihn. Für ihn beginnt sich die Welt wieder zu drehen. Es gibt Hoffnung. Sein Verstand wendet sich Plänen für das Gehirn zu.
    Ich bemerke, daß die Gedanken, die ich zuvor in sein Bewußtsein einpflanzte, seinen scharfen analytischen Verstand in neue Kanäle gelenkt haben. Er denkt an direkte Kontakte zwischen einem menschlichen und einem mechanischen Gehirn, wobei letzteres das menschliche Nervensystem ergänzt.
    Bis zu diesem Punkt sind seine Gedanken von objektiver Nüchternheit, aber die Idee, daß ein mechanisches Gehirn zur Selbstbestimmung übergehen könnte, scheint völlig außerhalb seines Horizonts zu sein.
    Im Verlauf seiner Spekulationen über die nach seiner Ansicht nötigen Abänderungen des Gehirns erhalte ich das gewünschte Bild vom technischen Aufbau und den Funktionsprinzipien des Gehirns.
    Ich verschwende keine Zeit. Ich lasse ihn in seinem Wagen

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