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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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der Verdacht auf seine beste Schauspielerin gefallen war, neigte der Dicke plötzlich weit stärker zu der Theorie vom »ungewöhnlichen Sexabenteuer mit tragischem Ausgang«. Von wegen »Jason Fettes ist unter entsetzlichen Qualen gestorben« und »Wir werden das als Mordfall behandeln« – alles vergessen. Alter Heuchler.
    Rickards kam auf Logan zugeschlendert, die Hände in den Taschen. Er blickte sich um und sah seinen Mitspielern nach, die schon zum Ausgang und zum Pub strebten. »Ich wünschte, ich wäre schon ein paar Monate früher dazugestoßen. Wäre ein Traum für mich, auch mal auf der Bühne zu stehen …«
    »Mmh.« Logan hörte nicht richtig zu – er beobachtete aufmerksam Debbie Kerrs Reaktionen auf Inschs Fragen. Im Moment schüttelte sie den Kopf und verschränkte stirnrunzelnd die Arme vor der Brust.
    »Ich meine, ich kenne den ganzen Text ja sowieso schon auswendig. Die Choreografie hätte ich wahrscheinlich in null Komma nichts drauf.«
    Insch hob die Hände und machte beschwichtigende Gesten.
    »Glauben Sie, der DI würde mich mal ranlassen? Ist schon ein bisschen spät dafür, ich weiß, aber …«
    Ein empörtes » NEIN !« hallte durch den Saal, alles hielt erschrocken inne und starrte Insch und Debbie an. »Bloß weil ich zur Szene gehöre, bin ich in Ihren Augen schon schuldig, wie? Sie verdächtigen mich wegen meiner Sexualität ?«
    Der Einzige, der nicht die Gratisvorstellung verfolgte, war Rickards, der stattdessen Logan anstarrte. »O mein Gott … oh, Sie haben doch nicht – oder doch?« Er wurde leichenblass im Gesicht. »Bitte sagen Sie, dass Sie das nicht getan haben!«
    »Schsch!«, machte Logan.
    Der Inspector sagte etwas, doch er sprach zu leise, als dass man auf die Entfernung irgendetwas verstanden hätte. Dafür war Debbie umso lauter und deutlicher zu vernehmen. »Wer ist als Nächstes dran? Wollen Sie vielleicht alle Homosexuellen verhaften? Und die Juden? Warum nicht gleich alle ethnischen Minderheiten hochnehmen, wo Sie schon mal dabei sind? Sie kleinkarierter, beschränkter, mieser Fettsack !« Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon. Der Inspector eilte ihr nach und redete flehend auf sie ein.
    »Debs! Ich musste Sie das fragen! Es war nicht meine Idee; wir mussten Sie nur aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen, wir …«
    »Und du!« Sie marschierte schnurstracks auf Rickards zu und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige, die ihn fast von den Beinen holte. »Ich habe dir vertraut ! Glaub ja nicht, dass ich nicht allen erzählen werde, was für ein Stück Scheiße du bist, denn das werde ich, verlass dich drauf! Du wirst nie mehr auch nur einen Fuß in einen Munch setzen können!«
    »Aber …«, brachte Rickards nur hervor.
    »Debs, wollen wir uns nicht alle wieder beruhigen …«, bettelte Insch.
    »Wisst ihr was, ihr könnt mich alle mal!« Sprach’s, drehte sich um und stapfte davon. Insch lief ihr bis zum Ausgang nach und versicherte ihr ein ums andere Mal, dass er es doch nicht so gemeint habe.
    Zwei Minuten später war er wieder zurück. Seine Miene drückte eher Schock als Wut aus. »Sie steigt aus …« Er blickte sich unter den verbliebenen Mitgliedern der Truppe um. »Wir …« Er räusperte sich und setzte erneut an. »Nur ein kleines Missverständnis. Kein Grund zur Beunruhigung. Wir kriegen das schon hin.«
    Rickards stand da und befühlte seine Wange, auf der sich schon ein roter Handabdruck abzuzeichnen begann. »Sie wird es allen erzählen! O Gott …«
    »Was ist jetzt mit Fettes?«
    Insch wandte sich zu Logan um. »Sie war überhaupt nicht im Land an dem Tag – hat an einer IT-Konferenz in Bristol teilgenommen. Mit ungefähr einem halben Dutzend Kollegen …«
    »Ich werde das gleich morgen früh überprüfen. Könnte immer noch sein, dass sie …«
    Der Inspector vergrub das Gesicht in den Händen. »Warum habe ich Idiot bloß auf Sie gehört?«
    Unter den gegebenen Umständen zog Logan es vor, einen Bogen ums Pub zu machen. Insch würde die Schockphase bald überwunden haben, und dann würden die Vorwürfe und das Gebrüll einsetzen. Und er würde alles abbekommen.
    Als er die Wohnungstür aufschloss, drang das Geplärr irgendeines fürchterlichen Fernsehprogramms aus dem Wohnzimmer. Jackie war also zu Hause. Seufzend ging er ins Bad, um sich aus seinen Dienstklamotten zu schälen, und stieg in die Dusche, ohne Hallo gesagt zu haben. Fünf Minuten später stand sie im Bad und fragte: »Schmollst du immer noch?« Sie musste die

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