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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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wurden als Teil einer »fortgesetzten Kampagne« mit dem Ziel bezeichnet, »die einmalige Chance des FC Aberdeen auf den Gewinn der schottischen Meisterschaft zu ruinieren.«
    »Macintyre (21)«, schrieb das Blatt, »war eine unwiderstehliche Versuchung für einsame Frauen: erfolgreich, wohlhabend und unaufhaltsam auf dem Weg nach oben!« Aber das war nicht die Passage, auf die DI Steel und Sergeant Eric Mitchell angespielt hatten.
    Es war ein herausgestelltes Zitat, große weiße Buchstaben auf knallrotem Hintergrund: Natürlich ist er schuldig, verd**** noch mal – der kleine Sch***kerl hat mich angegriffen! Zugeschrieben wurde das Zitat PC Jackie Watson (28), ergänzt durch weitere ausgewählte Passagen weiter unten in dem Artikel, wie etwa, dass »so ein Stück Sch**** wie der bis an sein Lebensende weggesperrt gehört«. Logan stöhnte. Kein Wunder, dass Eric geraten hatte, Jackie solle sich krankmelden: Sie konnte sich auf einen donnernden Anschiss gefasst machen, wenn sie ihren Dienst antrat, was in – er blickte zur Wanduhr auf – einer Viertelstunde der Fall sein würde. »Mist!«
    Er rief in der Wohnung an und hoffte inständig, dass sie noch nicht aufgebrochen war. Er hatte Glück.
    Jackie meldete sich mit einem verärgerten: » Was gibt’s? «
    Zu spät. »Du hast die Zeitung also schon gesehen?«
    »Ich hab das Wohnzimmer gesehen! Es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!«
    »O Gott … Hör mal, kannst du dich erinnern, mit einem Journalisten gesprochen zu haben?«
    »Was? Ich muss mich jetzt fertigmachen, ich …«
    »Es steht in der Daily Mail : ›Natürlich ist er schuldig, verdammt – der kleine Scheißkerl hat mich angegriffen.‹ Kommt dir das irgendwie bekannt vor?«
    Am anderen Ende war es einen Moment lang ganz still – und dann ging das Gefluche los. Und es wollte gar nicht mehr aufhören. » Dieser Drecksack hat kein Wort darüber verloren, dass er Journalist ist! «
    »Wer?«
    »Na, dieser schmierige kleine Scheißer gestern Abend im Pub – erinnerst du dich? Ich hab dir doch erzählt, dass er mir einen Drink spendiert hat und mich die ganze Zeit belabert hat – ›Ich hab dich im Fernsehen gesehen – Wahnsinn, was ihr Frauen bei der Polizei alles leistet – kann ich deine Telefonnummer haben?‹ … Dieses Arschloch!«
    »Du weißt, was das bedeutet, nicht wahr?«
    »Termin bei Graf Dracula.«
    »Eric meint, du sollst dich krankmelden.«
    Jackie lachte. Ein kurzes, hohl klingendes Lachen. »Als ob es irgendwas bringen würde, die Katastrophe aufzuschieben …«
    »Nein, da hast du wohl recht.«
    »Also, was haben wir bis jetzt?« DI Steel beugte sich über Logans Schulter und schielte auf den Bericht in seiner Hand. Ihr Atem roch nach kaltem Zigarettenrauch und extra starken Pfefferminzbonbons.
    Logan seufzte und begann die Punkte an den Fingern abzuzählen: »Sechzig Anrufer, die alle behaupten, unser Opfer zu kennen, aber die Aussagen stimmen alle nicht überein. Sieben Teams aus je zwei Beamten, die ihre Aussagen durchgehen. Was den Verdächtigen betrifft – fünf Männer von der Liste der Sextäter haben Ähnlichkeit mit dem Phantombild: zwei Vergewaltiger, ein Pädophiler, ein Exhibitionist und ein Typ, der wegen eines sexuellen Übergriffs gegen einen Priester verknackt wurde.«
    »Ach ja?« Steel lächelte. »Mal was Neues; sonst missbrauchen die doch immer selber ihre Chorknaben.«
    »Ich glaube allerdings nicht, dass es einer von denen war: Exhibitionisten lassen zwar die Hosen runter, kommen aber nicht zur Sache; das Opfer war zu alt, um für einen Pädophilen interessant zu sein; die beiden Vergewaltiger haben nur Frauen überfallen; und der Priesterbefummler ist gerade aus Peterhead entlassen worden, steht also unter Aufsicht. Laut Aussage seiner Aufpasser war er in seinem Wohnheim eingesperrt, als unser Täter sein Opfer vor der Notaufnahme abgeladen hat.«
    Steel starrte eine Weile ins Leere und sagte dann: »Wir sollten sie trotzdem alle vernehmen. Auch den Priestophilen. Es bringt vielleicht nichts, aber immerhin erwecken wir so den Anschein, dass wir etwas tun.« Dann senkte sie die Stimme zu einem Flüstern. »Haben Sie schon was von Watson gehört?«
    »Nein.« Jackie war sofort, nachdem sie den Dienst angetreten hatte, nach oben zur Internen Dienstaufsicht eskortiert worden.
    »Wirklich blöd, dass Sie Ihren Glasgower Journalistenspezi nicht bitten können, Sie in Schutz zu nehmen.« Doch die Tage, da Colin Miller Logan noch ab und zu einen Gefallen

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