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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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übermitteln. Du kriegst eine Prämie; vielleicht bekommst du sogar einen Orden, weil du die Entführerbande gestern nacht aufgespürt hast. Jetzt, wo alle Welt weiß, daß du wirklich Leute aufspüren kannst, will jeder, daß du hilfst. Die Küstenwache will dich ausborgen, und die Statistik möchte, daß du bei der Forschungsarbeit bei den Zentralvorhersagen mitarbeitest.“
    „Schätze, ich würde lieber mit dir arbeiten“, sagte ich. „Aber du bist ’n bißchen früh. Man sollte ’nem Burschen wenigstens die Chance geben, erst mal wach zu werden.“ Ich packte die Schlafsackrolle und rutschte in meine Sandalen. Ich war immer noch sauer, daß er mich so früh wach gemacht hatte. „Ich hab weder geduscht noch ein Frühstück gehabt. Komm später noch mal vorbei.“
    Ahmed kam schließlich in das Restaurant, das in der Nähe des Hauptquartiers liegt. Ich aß Rühreier mit Toast und Würstchen und saß an einem Tisch in Fensternähe. Er kam rein und setzte sich zu mir.
    „Larry hat man letzte Nacht nicht geschnappt.“
    „Ich weiß“, murmelte ich mit vollem Mund.
    „Glaubst du, daß du ihn aufspüren kannst?“
    „Hab’ ich schon.“ Ich schluckte, schnitt den Toast und das Würstchen klein und stapelte alles in Schichten auf meine Gabel.
    Ahmed wartete darauf, daß ich mehr sagte.
    Ich schaufelte mir zwei Gabeln voll in den Mund, kaute und sah ihn nachdenklich an.
    „Gestern nacht“, sagte ich, „wollte ich mit Larry reden. Er war weder im Knast noch im Krankenhaus.“ Ich nahm einen Schluck Kaffee und sah aus dem Fenster.
    „Wo ist er?“
    „Ich fragte mich, wo ich hingehen würde, wenn ich Larry wäre. Und da bin ich dann hingegangen.“
    „Red1 nicht um den heißen Brei herum, George. Wo steckt er?“
    „Und er war da“, sagte ich. „Wir haben uns unterhalten.“
    „Du bist hingegangen und hast mit ihm geredet? Nachdem du seine Bande zerschlagen und eingeknastet hast? Und du warst allein da?“
    „Ja. Man kann sich gut mit ihm unterhalten. Er glaubt, ich will seiner Bande beitreten.“ Ich piekte ein weiteres Stückchen Wurst auf und tunkte es in den Ketchup auf meinem Teller. „Ich werde noch mal mit ihm reden. Er wird erklären, warum er all diese Sachen macht. Ich glaube, ich kann ihn dazu kriegen, damit aufzuhören. Er wird dann keine Schwierigkeiten mehr machen.“
    „Der wird erst aufhören, uns Schwierigkeiten zu machen, wenn man ihn eingesperrt oder ihm ’ne Gehirnwäsche verpaßt hat! Sag mir, wo er ist!“ Ahmed schaltete seinen Armbandsender ein und bereitete sich darauf vor, jede Information weiterzugeben, die er von mir bekam.
    Ich schlürfte meinen Kaffee und sah ihn ohne irgendeinen bestimmten Ausdruck an. Ich wartete darauf, daß er aufgab. Hinter uns lagen zahlreiche Jahre, in denen ich alles getan hatte, was er wollte, und zwar auf der Stelle. Ich hatte mich sogar immer geehrt gefühlt, wenn er mir etwas auftrug. Aber nun war mir das völlig egal.
    Ahmed ließ seine Hand mit dem Armbandsender sinken und schaltete ihn mit einem Seufzen ab.
    Wenn Ahmed wirklich mehr auf dem Kasten hatte als Larry, dann sollte er mir lieber Erklärungen geben statt Befehle.
    „Ahmed, hast du Larry wirklich für einen Irren gehalten, als du zuhörtest, was er sagte?“
    „Nein.“
    „Warum tust du dann so, als sei er verrückt?“
    Ahmed wollte mir eine wütende Antwort geben, aber dann hielt er sich zurück und sagte die Wahrheit. „Die Sachen, über die er spricht, sind gefährlich. Sie können die größten Schwierigkeiten hervorrufen.“
    „Und warum?“ Ich versuchte ihn zum Weiterreden zu bringen. Ich wollte was von den Gedanken mitbekommen, die in seinem Langschädel abliefen.
    „Weil es so etwas wie eine natürliche Kampfansage ist, wenn jemand behauptet, irgendeine Gruppe wolle der deinen ans Leder. Wer so was sagt, sucht nach einem Alibi, um sich mit seinesgleichen zusammenzutun und andere umzubringen.“
    „Ich habe nicht vor, jemanden umzubringen.“
    Ich wurde plötzlich wütend, wischte mir die Finger mit einer Serviette ab und stand auf. Es war vielleicht nicht Ahmeds Schuld, aber in letzter Zeit machte mich alles wütend, was er sagte. „Ich will nur ein paar Tatsachen.“
    Ahmed klopfte mit einer Gabel auf den Tisch.
    „Setz dich hin, George. Ich glaube, ich kann es dir erklären. Da sie per Computer ausgesucht werden, sind die Leute daran gewöhnt. Freunde und Nachbarn zu haben, die gleiche Interessen und Ansichten vertreten. Über das, was richtig ist, sind sie

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