Der ewige Gaertner
Marketingdirektorin, die ja angeblich zur Zeit nicht verfügbar ist.
BBB (CRICK): Ist mir neu, ehrlich. Was sagen Sie dazu, Viv?
BBB (EBER): Mir auch, Doug.
BBB (CRICK): Hören Sie, ich könnte doch für Sie in Yvonnes Terminkalender nachsehen.
POLIZEI: Gute Idee. Wir helfen Ihnen dabei.
BBB (CRICK): Moment, Moment. Ich muss sie natürlich erst fragen. Yvonne ist eine mächtige Frau. Ohne ihre Erlaubnis würde ich niemals in ihrem Terminkalender blättern, genauso wenig wie in Ihrem, Lesley.
POLIZEI: Dann rufen Sie sie an. Wir bezahlen’s auch.
BBB (CRICK): Ausgeschlossen, Rob.
POLIZEI: Wieso?
BBB (CRICK): Sie müssen wissen, Rob, Yvonne und ihr Freund sind in Mombasa, auf einer Megahochzeit. Das sind die »Familienangelegenheiten«, die wir vorhin erwähnt haben. Ganz heiße Sache, kann ich Ihnen sagen. Jedenfalls dürfte Montag nun wirklich der früheste Zeitpunkt sein, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob Sie jemals auf einer Hochzeit in Mombasa waren, aber ich sage Ihnen –
POLIZEI: Lassen wir den Terminkalender. Was ist mit den Papieren, die die beiden ihr gegeben haben?
BBB (CRICK): Sie meinen diese so genannten Fallgeschichten, von denen Sie eben gesprochen haben?
POLIZEI: Unter anderem.
BBB (CRICK): Na ja, wenn es sich tatsächlich um Fallgeschichten handelt, um eine – offenbar – fachliche Erörterung von Symptomen, Indikationen, Dosierung – und Nebenwirkungen, Rob – ja, dann ist es so, wie wir bereits gesagt haben, und das alles ist längst beim Hersteller gelandet. Also in Basel, in Seattle, in Vancouver. Also wirklich, verdammt. Es wäre ja geradezu verantwortungslos, kriminell von uns – habe ich recht, Viv? –, wenn wir uns damit nicht unverzüglich an die Fachleute wenden würden. Das ist nicht einfach Firmenpolitik. Ich würde sagen, das ist ein ehernes Gesetz bei ThreeBees. Was meinen Sie, Viv?
BBB (EBER): Allerdings. Gar keine Frage, Doug. Der Chef besteht darauf. Sobald ein Problem auftaucht, müssen wir KVH um Hilfe bitten.
POLIZEI: Was erzählen Sie uns da? Das ist doch lächerlich. Was passiert mit Dokumenten, die hier eingereicht werden, Herrgott noch mal?
BBB (CRICK): Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass wir Sie klar und deutlich verstehen. Wir werden Nachforschungen veranlassen und sehen, was dabei herauskommt. Wir sind hier nicht im öffentlichen Dienst, Rob. Und auch nicht bei Scotland Yard. Wir sind hier in Afrika. Wir stecken nicht den lieben langen Tag unsere Nase in die Scheißakten, verstanden? Wir haben Besseres zu tun, als unsere Zeit mit –
P. R. OAKEY: Ich denke, wir haben es hier mit zwei verschiedenen Gesichtspunkten zu tun. Oder drei. Darf ich die mal einzeln durchgehen? Erstens: Wie sicher ist die Erkenntnis der Polizei, dass dieses von Ihnen erwähnte Gespräch zwischen Mrs Quayle, Dr. Bluhm und Vertretern von ThreeBees tatsächlich stattgefunden hat?
POLIZEI: Wie wir bereits erklärt haben, verfügen wir über einen urkundlichen Beweis: eine eigenhändige Notiz von Bluhm, wonach mit Ms Rampuris Büro ein Gespräch für den 18. November vereinbart wurde.
P. R. OAKEY: Vereinbart, das ist eine Sache, Lesley. Ob es tatsächlich stattgefunden hat, eine ganz andere. Wollen wir hoffen, dass Ms Rampuri ein gutes Gedächtnis hat. Ihr Terminkalender ist immer prall gefüllt, soviel steht fest. Der zweite Punkt betrifft den Ton. Können Sie etwas dazu sagen, ob die angeblichen Einlassungen in feindseligem Ton gehalten waren? Könnte darin zum Beispiel, auch nur andeutungsweise, von einer gerichtlichen Klage die Rede gewesen sein? De mortuis und so weiter, aber nach allem, was man so über Mrs Quayle hört, war sie nicht gerade ein zurückhaltender Typ, richtig? Außerdem war sie Anwältin, wie Sie sagen. Und Dr. Bluhm hat es sich offenbar zur Profession gemacht, die Arbeit der Pharmakonzerne zu überwachen. Wir haben es hier nicht mit Amateuren zu tun.
POLIZEI: Und wenn schon? Wenn jemand an einem Medikament gestorben ist, haben die Leute doch wohl das Recht, feindselig zu werden.
P. R. OAKEY: Nun, Rob, wenn Ms Rampuri, oder schlimmer noch, wenn der Chef eine Klage gewittert hat – vorausgesetzt, er hat diese schriftlichen Unterlagen tatsächlich erhalten, was ja noch durchaus fraglich ist –, dann wäre ihr erster Gedanke bestimmt gewesen, sie an die Rechtsabteilung der Firma weiterzuleiten. Da könnte man also auch noch nachsehen, oder, Doug?
POLIZEI: Ich dachte, Sie sind die Rechtsabteilung.
P. R. OAKEY: (launig) Ich bedeute die
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