Der ewige Gaertner

Titel: Der ewige Gaertner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carre

Vom Netzwerk:

letzte Rettung, Rob. Nicht die erste Hilfe. Ich bin viel zu teuer.
    BBB (CRICK): Wir lassen von uns hören, Rob. Es war uns ein Vergnügen. Beim nächsten Mal können wir doch gemeinsam zu Mittag essen. Aber ich rate Ihnen, erwarten Sie nicht zu viel. Wie gesagt. Wir wühlen hier nicht den ganzen Tag in den Akten. Wir haben viele Eisen im Feuer, und wie der Chef zu sagen pflegt: Wir von ThreeBees brechen Geschäfte nicht übers Knie. Sonst wäre die Firma nicht da, wo sie jetzt steht.
    POLIZEI: Wenn wir Sie noch um einen kurzen Augenblick Ihrer kostbaren Zeit bitten dürften, Mr Crick. Wir würden gern mit einem Herrn namens Lorbeer sprechen, wahrscheinlich Doktor Lorbeer, vermutlich deutscher, Schweizer oder holländischer Abstammung. Leider kennen wir seinen Vornamen nicht, aber er soll sehr viel zum Erfolg von Dypraxa hier in Afrika beigetragen haben.
    BBB (CRICK): Auf welcher Seite, Lesley?
    POLIZEI: Spielt das eine Rolle?
    BBB (CRICK): Aber sicher, möchte ich meinen. Wenn dieser Lorbeer wirklich Arzt ist, was Sie anzunehmen scheinen, dürfte er eher beim Hersteller zu finden sein als bei uns. ThreeBees beschäftigt keine Ärzte. Wir sind Laien, wir sind Verkäufer. Zum wiederholten Mal: Sie sollten sich an KVH wenden, Les.
    POLIZEI: Hören Sie, kennen Sie diesen Lorbeer oder nicht? Wir sind hier nicht in Vancouver oder Basel oder Seattle. Wir sind in Afrika. Es geht um Ihr Medikament, um Ihr Gebiet. Sie importieren das Zeug, Sie machen Reklame dafür, Sie liefern es aus und verkaufen es. Wenn ich Ihnen sage, dass ein gewisser Lorbeer mit Ihrem Medikament hier in Afrika zu tun hatte, ist Ihnen dieser Lorbeer dann bekannt oder nicht?
    P. R. OAKEY: Ich denke, man hat Ihnen eine Antwort gegeben, Rob. Fragen Sie beim Hersteller nach.
    POLIZEI: Und was ist mit einer Frau namens Kovacs, möglicherweise Ungarin?
    BBB (EBER): Auch Ärztin?
    POLIZEI: Sagt Ihnen der Name was? Ihr Beruf tut nichts zur Sache. Hat jemand von Ihnen schon mal den Namen Kovacs gehört? Weiblich? Im Zusammenhang mit der Vermarktung dieses Medikaments?
    BBB (CRICK): An Ihrer Stelle würde ich mal im Telefonbuch nachsehen, Rob.
    POLIZEI: Des Weiteren würden wir gern mit einer gewissen Frau Dr. Emrich sprechen -
    P. R. OAKEY: Mir scheint, Sie haben kein Glück, Herrschaften. Es tut mir schrecklich Leid, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen können. Wir haben alle Register gezogen, aber anscheinend ist heute nicht unser Tag.

    Nachtrag, eine Woche nach diesem Gespräch:
    Bei ThreeBees wird behauptet, die versprochenen Nachforschungen seien im Gang, trotzdem teilt man uns mit, dass bis jetzt keine Papiere, Briefe, Fallgeschichten, E-Mails oder Faxe von Tessa Abbott oder Quayle oder Arnold Bluhm gefunden worden seien. KVH bestreitet jede Kenntnis davon, ebenso die Rechtsabteilung von ThreeBees in Nairobi. Unsere Versuche, noch einmal Kontakt mit Eber und Crick aufzunehmen, sind ebenfalls gescheitert. Crick »nimmt an einer Umschulung in Südafrika teil«. Eber wurde »in eine andere Abteilung versetzt«. Vertreter wurden noch nicht benannt. Ms Rampuri bleibt unerreichbar, »bis die betriebsinterne Umstrukturierung abgeschlossen ist«.

    EMPFEHLUNG:
    Scotland Yard sollte direkt bei Sir Kenneth K. Curtiss vorstellig werden und ihn auffordern, die Beziehungen seiner Firma zu der Verstorbenen und zu Dr. Bluhm lückenlos darzustellen; des Weiteren sollte Sir Kenneth K. Curtiss seine Mitarbeiter anweisen, die Suche nach Ms Rampuris Terminkalender und den verschwundenen Dokumenten energisch fortzusetzen, und dafür sorgen, dass Ms Rampuri so bald wie möglich für eine Befragung zur Verfügung steht.
    [Abgezeichnet von Inspektor Gridley, aber keinerlei Maßnahmen angeordnet oder dokumentiert.]

    ANHANG
    Crick , Douglas (Doug) James , geb . 10 . Okt . 1970 , Gibraltar. (Auszüge aus dem Strafregister des Verteidigungsministeriums und des Militärgerichtshofs.)
    Crick, Douglas James, ist der uneheliche Sohn von Crick, David Angus, Angehöriger der Königlichen Marine (unehrenhaft entlassen). Crick senior hat wegen zahlreicher Straftaten, unter anderem zwei Fälle von Totschlag, elf Jahre in britischen Gefängnissen verbüßt. Er führt heute ein Luxusleben in Marbella, Spanien.
    Crick, Douglas James, ist im Alter von neun Jahren von Gibraltar nach Großbritannien gekommen, in Begleitung seines Vaters (siehe oben), der bei der Ankunft verhaftet wurde. Crick wurde in Pflege gegeben. Bereits als Pflegekind hatte Crick sich vor Jugendgerichten in einer