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Der ewige Gaertner

Der ewige Gaertner

Titel: Der ewige Gaertner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carre
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denen es um Dypraxa ging, dieses neue Tbc-Medikament, das von Ihrer Firma vertrieben wird.
    BBB (CRICK): Ach, wirklich? Wir sind da nicht auf dem Laufenden. Sie müssen wissen, Ms Eber hat eher mit PR zu tun, und ich bin gewissermaßen von anderen Tätigkeiten freigestellt, bis die betriebsinterne Umstrukturierung abgeschlossen ist. Der Chef ist der Meinung, dass jeder, der untätig herumsitzt, eine Geldverschwendung darstellt.
    POLIZEI: Die Schreiben haben zu einem Gespräch zwischen Quayle, Bluhm und einigen Mitarbeitern Ihres Unternehmens hier geführt, und wir möchten Sie um die Möglichkeit der Einsichtnahme in die Protokolle dieser Sitzung und alle anderen diesbezüglichen Unterlagen bitten.
    BBB (CRICK): In Ordnung, Rob. Kein Problem. Wir helfen Ihnen gern. Nur, wenn Sie sagen, Mrs Quayle habe sich schriftlich an ThreeBees gewandt – wissen Sie zufällig auch, an welche Abteilung genau? In unserem Bienenkorb hier wimmelt es nämlich nur so von Mitarbeitern, das können Sie mir glauben!
    POLIZEI: Mrs Quayle hat Briefe, E-Mails und Telefonate an Sir Kenneth persönlich gerichtet, an sein Privatbüro, an Ms Rampuri und an so ziemlich alle Vorstandsmitglieder hier in Nairobi. Einige der Briefe hat sie gefaxt und die Originale mit der Post geschickt. Andere hat sie persönlich abgegeben.
    BBB (CRICK): Prima. Damit werden wir sicher etwas anfangen können. Und Sie sind vermutlich im Besitz von Kopien dieser Korrespondenz?
    POLIZEI: Im Augenblick noch nicht.
    BBB (CRICK): Aber Sie wissen vermutlich, wer von unserer Seite an dem Gespräch teilgenommen hat?
    POLIZEI: Wir sind davon ausgegangen, dass Sie das wissen.
    BBB (CRICK): Du liebe Zeit. Was wissen Sie denn überhaupt?
    POLIZEI: Wir haben schriftliche und mündliche Zeugenaussagen, dass solche Schreiben eingereicht wurden. Mrs Quayle hat Sir Kenneth sogar auf seiner Farm aufgesucht, als er das letzte Mal in Nairobi war.
    BBB (CRICK): Ach, wirklich? Nun, das ist mir neu, muss ich gestehen. Hatte sie einen Termin?
    POLIZEI: Nein.
    BBB (CRICK): Und wer hat sie eingeladen?
    POLIZEI: Niemand. Sie ist einfach so hingefahren.
    BBB (CRICK): Toll. Tapferes Mädchen. Wie weit ist sie gekommen?
    POLIZEI: Offenbar nicht weit genug, denn hinterher hat sie versucht, Sir Kenneth hier in seinem Büro zu sprechen, aber wieder ohne Erfolg.
    BBB (CRICK): Nicht zu fassen. Auch der Chef ist eben bienenfleißig unterwegs. Eine Menge Leute wollen eine Menge Gefallen von ihm. Und nur wenige haben Glück.
    POLIZEI: Es ging nicht um einen Gefallen.
    BBB (CRICK): Worum denn?
    POLIZEI: Um Antworten. Soweit wir wissen, hat Mrs Quayle Ihrem Chef Sir Kenneth auch eine Reihe von Fallgeschichten vorgelegt, in denen die Nebenwirkungen des Medikaments auf namentlich bekannte Patienten beschrieben wurden.
    BBB (CRICK): Tatsächlich? Himmel! Von Nebenwirkungen ist mir gar nichts bekannt. Ist sie Wissenschaftlerin, Ärztin? Ich sollte wohl sagen: War sie das?
    POLIZEI: Sie war eine besorgte Bürgerin, sie war Anwältin und Bürgerrechtlerin. Und sie hat sich stark in Hilfsprojekten engagiert.
    BBB (CRICK): Sie haben eben das Wort »vorgelegt« gebraucht. Wie darf ich das verstehen?
    POLIZEI: Persönlich hier in diesem Gebäude abgeliefert, zu Händen von Sir Kenneth.
    BBB (CRICK): Hat man ihr den Empfang bestätigt?
    POLIZEI: (zeigt die Bescheinigung vor)
    BBB (CRICK): Ah. Verstehe. Ein Paket erhalten. Fragt sich nur: Was war in dem Paket? Aber Sie haben ja sicher Kopien. Von diesen ganzen Fallgeschichten. Haben Sie doch bestimmt.
    POLIZEI: Wir gehen davon aus, sie schon bald zu erhalten.
    BBB (CRICK): Ach ja? Nun, das würde uns schon sehr interessieren, sie uns mal anzusehen, stimmt’s, Viv? Immerhin ist Dypraxa zur Zeit unser Verkaufsschlager, unser Flaggschiff, wie der Chef das nennt. Da draußen gibt es viele glückliche Mütter und Väter und Kinder, denen es dank Dypraxa wieder besser geht. Wenn also Mrs Quayle etwas daran auszusetzen hatte, müssen wir das unbedingt erfahren, damit wir handeln können. Wäre der Chef jetzt hier, er hätte das sicher als Erster gesagt. Leider ist er einer von den Leuten, die ihr halbes Leben im Flugzeug verbringen. Dennoch überrascht es mich, dass er sie hat abblitzen lassen. Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Andererseits, ein so beschäftigter Mann wie er –
    BBB (EBER): Wir haben ein geregeltes Verfahren zur Bearbeitung von Kundenbeschwerden über unsere pharmazeutischen Produkte, Rob. Unser Haus ist ja nur für den Vertrieb zuständig. Wir importieren,

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