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Der ewige Gaertner

Der ewige Gaertner

Titel: Der ewige Gaertner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carre
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Reihe von Prozessen unter anderem wegen Drogenhandels, schwerer Körperverletzung, Zuhälterei und öffentlicher Ruhestörung zu verantworten. Er wurde auch der Mittäterschaft bei einem Bandenmord an zwei schwarzen Jugendlichen in Nottingham (1984) verdächtigt, ohne dass es jedoch zu einer Anklage kam.
    1989 bewarb sich Crick, angeblich gebessert und charakterlich gefestigt, um Aufnahme in den Polizeidienst. Er wurde abgelehnt, scheint aber zeitweilig als Informant gearbeitet zu haben.
    1990 bewarb sich Crick erfolgreich um Aufnahme in die britische Armee, wurde in einer Sondereinheit ausgebildet, dem militärischen Nachrichtendienst zugeteilt und zum Einsatz als Zivilagent im Rang eines Sergeanten nach Nordirland abgestellt. Nach dreijähriger Dienstzeit in Irland wurde Crick zum Gefreiten degradiert und unehrenhaft entlassen. Weiteres zu seiner Dienstzeit konnte nicht ermittelt werden.
    D. J. Crick wurde uns als Pressesprecher der Firma ThreeBees vorgestellt, war jedoch bis vor kurzem hauptsächlich als leitende Figur in deren Sicherheitsabteilung bekannt. Dem Vernehmen nach ist er ein enger Vertrauter von Sir Kenneth K. Curtiss, für den er bei zahlreichen Anlässen den persönlichen Leibwächter gemimt hat, allein in den letzten zwölf Monaten bei Curtiss’ Besuchen am Golf, in Lateinamerika, Nigeria oder Angola.
    * **
    Hat ihn auf seiner Farm überfallen , den Ärmsten , sagt Tim Donohue am Monopoly-Brett in Glorias Garten. Zu den unmöglichsten Zeiten angerufen . Ihm böse Briefe in den Club geschickt . Unter den Teppich kehren , lautet unser Rat .
    Die gehen über Leichen , sagt Lesley, als sie in Chelsea in der Dunkelheit des Minibusses sitzen. Aber das haben Sie ja gemerkt .
    Mit dem Echo dieser Sätze im Kopf musste Justin am Zähltisch eingeschlafen sein, denn er erwachte vom Lärm einer Luftschlacht zwischen Landvögeln und Seemöwen – in der Morgendämmerung, die sich bei näherer Betrachtung als Abenddämmerung entpuppte. Und er kam an den Punkt, wo er nicht mehr weitermachen konnte: Er hatte alles gelesen, was es zu lesen gab, und wusste, falls er es denn je bezweifelt hatte, dass er ohne Tessas Laptop nur einen kleinen Teil des großen Puzzles vor Augen hatte.

DREIZEHNTES KAPITEL
    G uido stand auf der Eingangsstufe des Häuschens und wartete. Er trug einen zu langen, schwarzen Mantel und einen Schulranzen, der auf seinen Schultern einfach keinen Halt finden konnte. Mit einer dürren Hand umklammerte er die Blechbüchse mit seinen Medikamenten und Pausenbroten. Es war sechs Uhr morgens. Die ersten Strahlen der Frühlingssonne vergoldeten die Spinnweben im Gras auf dem Hang. Justin fuhr den Jeep so nah ans Haus heran wie möglich, und Guidos Mutter beobachtete von einem Fenster aus, wie Guido Justins Hand zurückwies, sich auf den Rücksitz schwang, Arme, Knie, Ranzen, Blechbüchse und Mantelschöße, und wie ein junger Vogel nach seinem ersten Flug neben Justin landete.
    »Wie lange wartest du schon?«, fragte Justin, aber Guido runzelte nur die Stirn. Guido ist ein Meister der Selbstdiagnose , erinnert ihn Tessa, sehr beeindruckt von ihrem letzten Besuch im Kinderkrankenhaus von Mailand. Wenn es Guido schlecht geht , ruft er nach der Krankenschwester . Wenn es ihm sehr schlecht geht , ruft er nach der Oberschwester . Und wenn er denkt , er könnte sterben , ruft er nach dem Arzt . Und es gibt keinen , der nicht sofort angelaufen käme .
    »Ich muss um 5 vor 9 am Schultor sein«, erklärte Guido steif.
    »Kein Problem.« Sie sprachen Englisch. Das erfüllte Guido mit Stolz.
    »Wird’s später, komme ich außer Atem in die Klasse. Bin ich früher da, hänge ich rum und falle auf.«
    »Verstanden«, sagte Justin und bemerkte mit einem Blick in den Rückspiegel, dass Guidos Gesicht kreidebleich war, so als bräuchte er eine Bluttransfusion. »Und falls du dich das fragen solltest: Wir arbeiten im Ölraum, nicht in der Villa«, fügte Justin beruhigend hinzu.
    Guido antwortete nicht, aber als sie die Küstenstraße erreichten, war die Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt. Ich kann ihre Nähe manchmal auch nicht ertragen, dachte Justin.
    Der Stuhl war Guido zu niedrig, der Hocker zu hoch, also ging Justin allein in die Villa und holte zwei Kissen. Als er zurückkam, stand der Junge bereits an dem Kiefernschreibtisch und hantierte lässig mit dem Zubehör von Tessas Laptop – der Telefonschnur des Modems, den Transformatoren für Computer und Drucker, dem Adapter, dem Druckerkabel und schließlich

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