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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Sterben. Wie lange, glaubt Ihr, könnte unsere Rasse noch so weitergelebt haben?«
    Bladrak wandte dem weltlichen Fürsten den Rücken zu.
    »Graf Urlik, Ihr habt Eure Zeit vergeudet«, sagte er.
    »Nur weil Fürst Shanosfane nicht so denkt wie wir«, meinte ich, »bedeutet das nicht, daß er es nicht wert war, gerettet zu werden.«
    »Ich war es nicht wert, gerettet zu werden.« Ein eigenartiger Ausdruck trat in Shanosfanes Augen. »Ich glaube nicht, daß ich gerettet wurde. Wer hat Euch aufgetragen, mich zu befreien!«
    »Es war unser eigener Entschluß«, antwortete ich. Dann überlegte ich. »Nein, vielleicht nicht - vielleicht war es die Lady des Kelches, die uns auf den Gedanken brachte.«
    Shanosfanes Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Schwarzen Schwert zu.
    »Ich glaube, ich möchte gerne allein sein«, sagte er. »Ich möchte meditieren.«
    Bladrak und ich begaben uns zur Tür und traten in den Gang hinaus.
    »Nun, vielleicht war er es doch wert, gerettet zu werden«, gab Bladrak widerstrebend zu. »Ohne ihn hätten wir nichts über Belphigs wirkliche Rolle in diesem Spiel erfahren. Aber ich mag diesen Burschen nicht, und ich kann nicht verstehen, weshalb Ihr ihn bewundert. Er ist nichts weiter, als .«
    Wir erstarrten mitten in der Bewegung, als ein grauenhafter Schrei aus dem Raum ertönte, den wir eben verlassen hatten. Wir sahen uns an, beide von derselben Ahnung erfüllt.
    Wir hasteten in das Zimmer zurück.
    Aber das Schwarze Schwert hatte seine Arbeit getan. Shanosfane lag mit ausgebreiteten Armen am Boden, über seiner Brust wiegte sich das Schwert wie eine gräßliche Blume. Ob das Schwert ihn angegriffen hatte, oder ob es ihm gelungen war, sich selbst zu töten, würden wir nie erfahren.
    Shanosfane war noch nicht tot. Seine Lippen bewegten sich.
    Ich neigte mich zu ihm herab, um seine Worte verstehen zu können. »Ich wußte nicht, daß es so ... so kalt sein würde ...«
    Die unglaublich klugen Augen schlossen sich, und er sprach nicht mehr.
    Ich zog das Schwarze Schwert aus seinem Körper und schob es in die Hülle zurück.
    Bladrak war bleich. »Hat die Lady des Kelches Euch aus diesem Grund dazu gebracht, ihn hierherzuholen?« sagte er.
    Ich verstand ihn nicht gleich. »Was meint Ihr?«
    »Verlangte das Schwert als Preis für seine Hilfe das Leben eines guten Mannes - eines besonders guten Mannes? Der Lohn des Schwarzen Schwertes - die Seele des Schwarzen Königs?«
    Ich erinnerte mich an die Worte des Liedes:
    »WIRD DAS SCHWARZE SCHWERT GEWECKT, NIMMT ES SEINEN SCHWARZEN LOHN ...«
    Ich ballte die Hände zu Fäusten, als ich auf den Leichnam des gelehrten Königs niederblickte.
    »Oh, Bladrak«, sagte ich. »Ich habe Angst vor unserer Zukunft.«
    Und eine Kälte, kälter als das kälteste Eis, erfüllte den Raum.

FÜNFTES BUCH
DAS BLUT DER SONNE
    Ein Schwert, ein Kelch und ein Mann - das sind die Retter der Welt.
     
    - Die Chronik des Schwarzen Schwertes

I
    BELAGERUNG DES ROTEN FJORDS
    Niedergeschlagenheit ergriff von uns Besitz, und selbst die Feuer des Roten Fjords verloren ihren Glanz.
    Wir lebten im Schatten des Schwarzen Schwertes und inzwischen ahnte ich die Gründe, weshalb ich einmal versucht hatte, mich von ihm zu befreien.
    Es war unmöglich, das Schwert zu beherrschen. Er verlangte Opfer wie ein gieriger Moloch, ein wilder, barbarischer Gott aus früheren Zeiten. Und, was noch schlimmer war, suchte es sich seine Opfer unter den Freunden des Mannes, der es trug.
    Ein wirklich eifersüchtiges Schwert.
    Ich weiß, daß Bladrak mir wegen der Geschehnisse keinen Vorwurf machte. Er behauptete sogar, daß die Schuld bei ihm und der Lady des Kelches lag - denn sie hatten mich - gegen meinen Willen - dazu ermutigt, das Schwarze Schwert zu wecken und zu gebrauchen.
    »Es hat uns schon geholfen«, stellte ich fest. »Ohne das Schwert, hätte ich bei Rowenarc nicht überlebt und wir hätten von Shanosfane nicht Belphigs wahre Stellung und den Grund seiner Macht über die Silbernen Krieger erfahren.«
    »Es wurde gut bezahlt für diese Arbeit .« knurrte Bladrak. »Wenn wir wüßten, wo Belphig diese Königin gefangenhält«, sagte ich, »dann könnten wir sie befreien. Die Silbernen Krieger würden sich weigern, Belphig weiterhin zu dienen, und die Gefahr wäre vorbei.«
    »Aber wir wissen nicht, wo auf dieser Welt sie sich befindet!«
    »Wenn wir die Lady des Kelches fragen würden .« begann ich, aber Bladrak ließ mich nicht ausreden.
    »Ich bin nicht sicher, daß die Lady nur auf

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